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0059 - Hexenverbrennung

0059 - Hexenverbrennung

Titel: 0059 - Hexenverbrennung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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Pferde unter der Motorhaube zu kitzeln. Immerhin hatten wir die Chance, die drei Hexen auf einen Schlag unschädlich zu machen!
    ***
    Jane Collins war ehrlich mit sich selbst. Sie wünschte Mara Lacatte sonstwohin, weil sie John schöne Augen machte. Kein Zweifel, die Hexe war in John verliebt.
    Andererseits hatte Mara eindrucksvoll bewiesen, daß sie den bösen Mächten entsagen und ein normales Leben führen wollte. Und es war auch klar, daß ihre ehemaligen Schwestern sich fürchterlich an ihr rächen wollten. Einen solchen Menschen in Not wollte Jane auf jeden Fall helfen. Daß es sich zufällig um eine in John verliebte Hexe handelte, stand eben auf einem anderen Blatt.
    Jane hatte die Wahl, wo sie mit ihren Nachforschungen beginnen konnte. Da war erst einmal Maras Wohnung, dann das Mordhaus in Kensington und das Hexenhaus an der Themse.
    Von Maras Wohnung versprach sich die Privatdetektivin keine Aufschlüsse. Dort hatte bestimmt Scotland Yard eine Durchsuchung gemacht und alles Interessante gefunden. Für die Schwestern der Abtrünnigen war das Apartment unwichtig.
    Blieben nur die Villa in Kensington und das Haus an der Themse. Jane schwankte minutenlang, bis sie sich für das Haus an der Themse entschied. John hatte die Villa genau untersucht, und es gab kaum einen Grund für die drei Hexen, nach Kensington zu fahren. Was sollten sie in dem leeren Haus?
    Der Schnee hatte sich auf den Londoner Straßen bereits in Matsch verwandelt, als Jane ihren uralten VW in der menschenleeren Straße an der Themse abstellte. Jane schauderte, als sie das Grundstück umrundete. Sie wollte einen anderen Weg zu dem Haus finden. Eine Viertelstunde später gab sie auf. In ihren Stiefeln schmatzte Schmelzwasser. Sie hatte über unbebautes Gelände marschieren müssen, um den Hexengarten von allen Seiten sehen zu können. Jetzt war sie wütend und enttäuscht.
    Diese Mühe hätte sie sich schenken können.
    Blieb nur die Eingangspforte mit dem Bluthund. Jane ärgerte sich nun auch über sich selbst, da sie nicht an Fleisch gedacht hatte. Sie mußte es trotzdem wagen.
    Entschlossen drückte sie die Pforte auf. Der Hund kam aus seiner Hütte. Auch heute hing er an der langen Laufkette. Er fletschte die Zähne. Sofort blieb Jane ganz still stehen und rührte sich nicht. Auf einen Kampf mit diesem mächtigen Tier wollte sie sich nicht einlassen.
    Der Bluthund kam zu ihr und schnupperte an ihrer Hand. Offenbar erkannte er sie wieder, da er zu wedeln begann und sich sogar von Jane streicheln ließ.
    »Tut mir leid«, sagte sie und streichelte den Kopf des Hundes. »Aber ich habe nichts für dich.«
    Er ließ sie trotzdem passieren und Jane betrat das Haus. Mit Schaudern dachte sie daran, daß hier ihre Reise in die Vergangenheit begonnen hatte, eine Reise, die beinahe auf dem Scheiterhaufen beendet worden wäre.
    Diesmal geschah nichts. Sie machte sich die Mühe, das Haus vom Dachboden bis zum Keller zu durchsuchen. Sie befand sich soeben auf der Kellertreppe und wollte schon wieder in das Erdgeschoß heraufkommen, als sie Schritte vor dem Haus hörte.
    Zuerst glaubte sie, es wäre John oder Suko, doch dann öffnete sich die Haustür. An der Art des Schrittes erkannte Jane, daß es eine Frau war. Hastig zog sie sich ein Stück zurück.
    Die Unbekannte betrat den Wohnraum. Gleich darauf ertönten wieder Schritte, eine zweite Frau kam in das Gebäude, danach eine dritte. Jane begann zu ahnen, mit wem sie es zu tun hatte.
    Die Hexen versammelten sich!
    Als alle drei im Wohnzimmer waren, wagte sich Jane aus ihrem Versteck.
    Vorsichtshalber griff sie nach ihrer Astra-Pistole, die sie stets bei sich trug, und schlich sich an die nur halb geschlossene Wohnzimmertür heran.
    Es waren tatsächlich die Hexen, die sich jetzt in einem Kreis aufstellten und einander an den Händen faßten. Sie mußten sich sehr sicher fühlen. Wahrscheinlich verließen sie sich ganz auf den Bluthund, ohne zu ahnen, daß dieser bestochen worden war.
    In atemloser Spannung verfolgte Jane, wie sich die drei Hexen konzentrierten, wie sie erst lautlos, dann immer stärker anschwellige Beschwörungen murmelten. Noch wußte sie nicht, was die drei bezweckten. Sie merkte es jedoch sehr schnell.
    Auf dem nackten Fußboden begann es zu flimmern. Der Teppich materialisierte, der schon bei der ersten Beschwörung hier gelegen hatte, mit magischen Symbolen bedeckt und uralt. Er war eine mächtige Waffe der Hexen und stellte ihre Verbindung zum Jenseits dar.
    Jane erwartete, daß

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