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0059 - Rückkehr aus dem Nichts

Titel: 0059 - Rückkehr aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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frühen Morgen, als wir Keyloghai gerade erreicht hatten, und den zweiten in der darauffolgenden Nacht, als wir mit dem Omnibus unterwegs waren. Die Mirsalesen wissen nichts davon, weil aus dem ohnehin entvölkerten Gebiet ja kein Mensch mehr verschwinden konnte ... außer den Leuten im Omnibus.
    Für die Fundstücke bedeutet das, daß sie zweimal einen Alterungsprozeß durchgemacht haben. Die Zeiten addieren sich - daher kommen die hohen Zahlen."
    Das war einleuchtend. Auf der Karte konnte man sehen, daß der Angriff, in dessen Verlauf die Passagiere des Omnibus verschwunden waren, nur ein kleines Gebiet von weniger als drei Quadratkilometern Flächeninhalt betroffen hatte.
    Flaring erhielt Bescheid, daß seine Leute ihre Arbeit einstellen könnten, als Rous auf den Karten genügend viele Linien eingezeichnet hatte, um einen Überblick zu gewinnen. Mehr war vorläufig nicht zu erreichen.
     
    *
     
    „Werden wir das Rätsel jemals lösen können?" fragte Rosita mutlos.
    Sie hatten die Tagesarbeit beendet, aus mirsalesischen Konserven ein kleines Abendessen bereitet und saßen an dem großen Fenster, das von Rous Zimmer nach Süden hinausging.
    Die Polizei hatte mittlerweile eines der Kraftwerke wieder in Gang gebracht. Es gab Licht; man sah es an der matten Helligkeit, die über den südwestlichen Vorstädten lag.
    Trotzdem saßen Rous, Lloyd und die Psychologin im Dunkeln. Jeder hing seinen Gedanken nach.
    „Natürlich werden wir", antwortete Rous zuversichtlich. „Was gibt Ihnen diese Zuversicht?"
    „Die Tatsache, daß ich Terraner bin", antwortete Rous einfach. „Seit sechzig Jahren haben wir es mit einer Menge Rätsel zu tun gehabt, und keines davon ist ungelöst geblieben." Rosita seufzte.
    „Ich wollte, ich wäre auch so optimistisch."
    „Warten Sie auf den nächsten Angriff!" mischte sich Lloyd ein. „Jeder Angriff bringt uns ein Stück weiter.
    Dafür, daß wir erst zehn Tage auf Mirsal sind, wissen wir schon eine ganze Menge!' „Dabei haben wir noch nicht einmal die leiseste Ahnung, was wir uns unter dem unsichtbaren Gegner und seinen Absichten überhaupt vorzustellen haben", erwiderte Rosita. „Ich bin der Ansicht, daß das, was wir immer Angriffe nennen, in Wirklichkeit gar keine Angriffe sind. Die Gebiete, die sie betreffen, die Form der Gebiete, die Zahl der Menschen und Tiere, die dabei verschwinden - das alles ist so zufällig, ich möchte sagen statistisch ausgewählt, daß es mir unmöglich ist, irgendeine gezielte Absicht dahinter zu sehen."
    Rous dachte eine Weile darüber nach. Dann meinte er: „Sie übersehen dabei eines. Wenn der Feind weiter keine Absicht verfolgt, als lediglich Verwirrung zu stiften, dann kann er das recht gut so wahllos und zufällig tun, wie es hier geschehen ist."
    „Das mag sein", gab Rosita zu. „Aber wer unternimmt schon solche Anstrengungen, nur um Verwirrung zu stiften?"
    „Man weiß es nicht. Aber sagen Sie lieber: Womit haben wir es denn nach Ihrer Meinung zu tun?"
    „Ich habe keine Ahnung. Meine Behauptung ist lediglich, daß wir es hier nicht mit gezielten, sondern rein zufälligen Vorgängen zu tun haben."
    „Man soll die Intuition der Frau nicht verachten. Manchmal erfaßt sie in Sekunden, was der Verstand des Mannes erst nach stundenlangem Nachdenken versteht. Aber in diesem Falle, würde ich sagen, sind Sie auf dem Holzweg. Wir werden sicherlich dahinterkommen, welche Absicht der Gegner mit seinem eigenartigen Vorgehen verfolgt", sagte Rous.
    Rosita stand auf. „Na, hoffentlich", lachte sie. „Aber bis dahin werden wir wohl noch ein paarmal schlafen müssen, nicht wahr? Gute Nacht, meine Herren."
    „Ich überlege mir die ganze Zeit", begann Lloyd plötzlich, „ob man nicht ..."
    Er unterbrach sich mitten im Satz. „Was war das?" Rous war aufgesprungen. „Ein Schrei! Hören Sie ... jetzt ist unten alles still! Kommen Sie!"
    Sie stürmten hinaus und die Treppe hinunter. In der ersten Etage standen Flarings Polizisten scharenweise auf dem Gang und beobachteten ihren Kommissar, der, den Blick auf den Boden gerichtet wie ein Spürhund, vorsichtig in den hinteren Teil des Ganges hinein vordrang.
    Dieser hintere Teil war leer, obwohl dort ebenfalls Polizisten untergebracht waren, die den Schrei und die darauffolgende Stille ebensogut wie die anderen bemerkt haben mußten.
    „Flaring! Was ist los?" rief Rous. Flaring richtete sich auf und blieb stehen. „Zehn meiner Leute sind verschwunden!" antwortete er. „Verschwunden...?" Flaring hob die

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