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0059 - Rückkehr aus dem Nichts

Titel: 0059 - Rückkehr aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es jedoch eine Reihe von Gegenständen, die ein weitaus höheres Alter aufwiesen.
    Die Untersuchung einer hölzernen Stuhllehne ergab schließlich, daß aus dieser Lehne aller Kohlenstoff-14 verschwunden war. Da aber die Analytiker sicher waren, daß sie ein Zehnmillionstel der ursprünglich vorhandenen C14-Menge noch hätten nachweisen müssen, bedeutete das, daß die Alterung mehr als hundertunddreißigtausend Jahre betragen mußte, Rous ordnete daraufhin eine Analyse des Ca41-Gehalts an, die als Alterung der Stuhllehne rund drei Millionen Jahre erbrachte.
    Damit hielt Rous das Rätsel für gelöst. Die Alterung innerhalb des Angriffsgebietes war offenbar ein Maß für die Wucht, mit der der Angriff vorgetragen worden war. In allen bisherigen Fällen waren Alterungen bis zum Höchstbetrag von hunderttausend Jahren registriert worden, in diesem letzten aber schnellte die Grenze bis auf den dreißigfachen Wert nach oben. Offensichtlich reichte diese Intensität aus, um auch einen Terraner verschwinden zu lassen.
    Das brachte neue Probleme. Nach dem ersten auf Mirsal II erfolgten Angriff war Rous davon überzeugt gewesen, daß er und seine Begleiter gegen das Verschwinden sozusagen gefeit seien. Er hatte geglaubt, daß sie sich überall dort ungehindert bewegen und ihre Nachforschungen anstellen könnten, wo ein Mirsalese Gefahr lief, im nächsten Augenblick spurlos zu verschwinden.
    Das war jetzt vorüber. Der Feind verfügte über Energiereserven, die auch einem Terraner gefährlich werden konnten. Rous wußte, was er zu tun hatte.
    „Mit dem Warten ist es jetzt vorbei!" erklärte er Lloyd. „Wir müssen von uns aus etwas unternehmen!"
    Lloyd war damit einverstanden. „Sie erinnern sich", sagte er, „daß ich Ihnen gerade von einer Idee erzählen wollte, bevor Miss Peres verschwand?"
    „Ja. Was für eine Idee ist das?"
    „Ich habe mir inzwischen ausgerechnet, daß unser Schirmfeldgenerator bis zu zwanzig Megawatt Leistung aufnehmen kann. Wenn wir es fertigbrächten, ihm diese zwanzig Megawatt auf irgendeine Weise zuzuführen, dann..."
    „... dann könnten wir unser Linsensystem vielleicht doch als Transportmittel verwenden, meinen Sie?"
    Lloyd nickte.
    „Wir wollen es versuchen", entschied Rous. „Flaring soll uns seine Kraftwerke zur Verfügung stellen!"
    Flaring und seine Auftraggeber waren gern dazu bereit. Drei weitere Kraftwerke der Stadt Fillinan wurden wieder in Betrieb gesetzt, und Marcel Rous bekam seine zwanzig Megawatt.
    Den eigentlichen Anschluß an den Schirmfeldgenerator besorgten Lloyd und Rous innerhalb weniger Stunden. Dann waren sie soweit, daß sie dem kleinen Gerät das mehr als Hundertfache der bisherigen Leistung zuführen konnten. Die hundertfache Leistung würde die Wirkung der Schirmfeld-Linsen, wenn ihre Vermutung richtig war, um ebenfalls das Hundertfache steigern. Durch eine so starke Linse hindurch konnte man aber - das war Lloyds Idee gewesen - vielleicht auch noch andere Dinge als Licht befördern.
    Flaring war als einziger Zuschauer anwesend, als Lloyd und Rous zu ihrem entscheidenden Versuch ansetzten. Zuvor war Flaring in kurzen Worten aufgeklärt worden.
    Lloyd hatte sich vor dem Tisch zurechtgesetzt, auf dem der Generator lag. Rous dagegen stand hinter dem Lichtkreis, der sich immer noch etwa in der Mitte des Zimmers abbildete, und sah hindurch.
    „Langsam die Leistung erhöhen!" befahl er.
    Lloyd gehorchte. Strom aus den Kabeln der städtischen Kraftwerke begann, durch den Generator zu fließen. Der Zeiger auf dem Leistungsmeßgerät, das Lloyd vor den Generator geschaltet hatte, fing an zu klettern. An dem Bild jedoch, das Rous durch den Lichtkreis hindurch sah, änderte sich nichts. „Mehr!" befahl Rous. Als Lloyd die Megawatt-Grenze überschritt, begann sich das Bild zu verwischen. Rous ließ Lloyd anhalten und nahm eine Neueinstellung vor.
    Das geschah mehrere Male. Die verstärkte Leistung änderte auch die Brennweiten der beiden Linsen, daher waren von Zeit zu Zeit Neueinstellungen nötig.
    Schließlich strömte die gesamte Leistung, die die Kraftwerke lieferten, durch den kleinen Generator. Die Endeinstellung war erreicht. Lloyd lehnte sich zurück und seufzte: „Wir sind soweit! Wir können anfangen!"
    Rous warf die Tücher ab, die ihn bisher vor störendem Lichteinfall geschützt hatten. Er ging zu einem zweiten Tisch, auf dem er mehrere Versuchsobjekte verschiedener Größe aufgestapelt hatte. Das erste und kleinste war wiederum eine Zigarettenschachtel -

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