0059 - Rückkehr aus dem Nichts
das können Sie. Es geht ja nicht von Ihnen aus. Erklären Sie dem Regenten, daß ich zu müde bin, um jetzt noch einmal das Schiff zu verlassen. Er mag sich entweder hier mit mir in Verbindung setzen oder warten, bis ich ausgeschlafen habe!"
Drenn stand mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen in der Zentrale. Erst nach einer Weile brachte er abgerissen hervor: „Ich ... ich will es ausrichten. Aber es geschieht auf Ihre Verantwortung."
„Ja, selbstverständlich!" erwiderte Rhodan. „Gehen Sie nur!"
Drenn stolperte hinaus. Nach geraumer Zeit sah man ihn unten in den Gleiter steigen und ein drittes Mal in Richtung Energiekuppel davonfahren.
Nicht lange danach flammte der Telekom-Bildschirm auf. Drenns Gesicht, immer noch entsetzt und ungläubig, erschien, nachdem Rhodan den Empfang freigegeben hatte. „Nun...?
„Ich bin ermächtigt, Sie mit dem Regenten zu verbinden", stieß Drenn hervor. „Sind Sie bereit?"
„Ich bin bereit, Drenn!"
*
Die Unterredung dauerte eine ganze Stunde. Und Perry Rhodan hatte gewonnen.
Er bekam das Kommando über fünfundsiebzig Prozent der arkonidischen Kriegsflotte und weiterhin die Zusicherung, daß keines der zur Verfügung gestellten Schiffe mit Robotern ausgerüstet wurde. Arkon III galt ab sofort als ständiger Flottenstützpunkt für Perry Rhodan, solange der Administrator des Solaren Imperiums ihn als solchen benötigte.
Und schließlich standen ihm noch eine Reihe weiterer Stützpunkte in dem von Arkon beherrschten Teil der Milchstraße zur Verfügung, deren Standortkommandanten auf höchste Anweisung Perry Rhodans Befehl unterstellt wurden.
„Das bedeutet", erklärte Rhodan Baldur Sikermann, dem Ersten Offizier der DRUSUS, „daß der Regent auf lange Zeit hinaus davon absieht, die Erde zu belästigen. Fünfundsiebzig Prozent der arkonidischen Flotte unterstehen von heute ab meinem Befehl. Da in keines der Schiffe ein Robot eingebaut sein darf, haben die Schiffskommandanten keine direkte Verbindung zum Regenten und hören allein auf meine Befehle. Wenn ich will, kann ich Arkon besetzen."
Sikermann erwachte allmählich aus seiner Starre.
„Und das... das hat er Ihnen einfach so geschenkt?"
Rhodan schüttelte den Kopf. „Nein, ich konnte ihm plausibel machen, daß ich nicht daran denke, mir das Imperium zum Feind zu machen. Die Tatsache, daß ich mit einer Arkonidin verheiratet bin, fiel schwer ins Gewicht. Die Maschine vertraut mir. Und im übrigen kann sie sich des neuen Feindes nicht ohne meine Hilfe erwehren."
„Immer noch nicht? Dabei hat sie alle Informationen bekommen!"
„Die nützen ihr nichts."
„Wieso?"
Rhodan setzte sich. „Mein erstes Gespräch mit dem Regenten ist auf Band aufgenommen", antwortete er. „Hören wir uns doch die entscheidende Stelle an!"
Er zog ein kleines Gerät aus der Tasche, legte es vor sich hin auf das Pult und schaltete es ein. Nach kurzem Suchen fand er die Stelle, die er meinte. Sikermann hörte Rhodans Stimme sagen: „... bedenke, daß du mein Volk nicht kennst und, daß fast sechzig Jahre vergangen sind, seitdem wir das letzte Mal voneinander hörten. In sechzig Jahren schafft meine Art soviel wie andere nicht in dreihundert."
Und die Antwort des Regenten: „Was sind sechzig Jahre! Was bedeutet Zeit für ein Wesen wie mich! Ich bin unsterblich, für mich ist eine Zeitspanne so lang wie die andere, ganz gleichgültig, welch einen Namen ihr Sterblichen ihr gebt."
Rhodan schaltete das Band aus. Sikermann sah ihn verständnislos an.
„Ich begreife es wirklich nicht", murmelte er. „Das sollten Sie aber. Der Kernpunkt der Information, die wir über den Unsichtbaren gesammelt haben, ist offenbar das Wissen um die Verschiedenheiten der Eigenzeiten der beiden Universen.
Die Maschine ist zwar in der Lage, Sekunden, Minuten oder Stunden abzuzählen, oder irgendeine Zeitspanne als soundsoviele Jahre zu registrieren. Sie kann also mit der Zeit rechnen - wie mit beliebig anderen Zahlen. Aber wenn von zwei verschiedenen Zeiten die Rede ist, dann versagt ihr Verständnis, das Verständnis des Unsterblichen. Mit einem Wort: Sie kann mit unserer Information nichts anfangen. Man muß ihr entweder einen neuen Sektor einbauen, der mit Eigenzeiten zu rechnen versteht ... oder sie ist ganz allein auf uns angewiesen; denn unter den arkonidischen Wissenschaftlern wird es nicht viele geben, die bereit sind, sich wegen eines solchen Problems von ihren Fiktivschirmen zu trennen."
Sikermann holte tief Luft. „Dann
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