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0059 - Rückkehr aus dem Nichts

Titel: 0059 - Rückkehr aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie bei jenem ersten Versuch, den er vor ein paar Tagen ausgeführt hatte und der ihm mißlungen war.
    Lloyd hatte sich umgedreht und beobachtete den Lichtkreis von der Fensterseite her.
    „Achtung!" sagte Rous. „Ich fange an."
    Er hob die Hand und warf die Zigarettenschachtel aus einer Entfernung von einem halben Meter gegen die Lichtscheibe. Von seinem Standort aus hatte er den Eindruck, als zögere die Schachtel, in den Kreis einzudringen. Einen winzigen Augenblick lang schien eine unsichtbare Kraft sie aufzuhalten. Dann war sie verschwunden. Drüben auf der anderen Seite des Lichtkreises gab Lloyd einen Laut der Überraschung von sich.
    „Nichts ...!" rief er. „Die Schachtel ist verschwunden!"
    Rous atmete auf. Das Experiment war geglückt. Er trat an den Kreis heran, um zu sehen, ob er die verschwundene Zigarettenschachtel entdecken könne, aber es gelang ihm nicht - auch dann nicht, als er den Kopf mit Tüchern verhüllte.
    Das war rätselhaft. Nach seiner Vermutung hätte die Schachtel nirgendwo anders landen dürfen als dort, wohin man durch das System der beiden Schirmfeld-Linsen schauen konnte. Das war nicht der Fall. Die Schachtel war wirklich verschwunden.
    „Merkwürdig", murmelte Rous und nahm sich vom Tisch einen zweiten, größeren Gegenstand.
    Diesem erging es nicht anders als dem ersten: Er verschwand und war nicht mehr zu sehen.
    „Das gefällt mir nicht!" entschied Lloyd. „Unter diesen Umständen ist es ziemlich gefährlich, selbst ..."
    „Warten Sie! Ich habe eine Idee!" Außer dem eigentlichen Bett gab es in Lloyds Zimmer eine Art Couch eine Liege ohne Rückenlehne und Armstützen. Sie war auf mirsalesische Körpermaße zugeschnitten und gerade so groß, daß sie noch durch den Lichtkreis hindurchgeschoben werden konnte.
    Die Couch leistete zunächst Widerstand.
    „Wir nehmen einen Anlauf!" entschied Rous. „Sie muß hindurch!"
    Sie stützten die Couch auf die Hände, das Polster nach unten, die Beine nach oben. Dann nahmen sie von der Rückwand des Zimmers aus Anlauf. Rous, der das vordere Ende des Möbelstückes trug, blieb dicht vor dem Lichtkreis stehen und ließ sich das Polster über die Handflächen gleiten, während Lloyd von hinten her kräftig schob.
    Der Widerstand wurde überwunden. Die Couch glitt durch den Lichtkreis hindurch und war verschwunden, bevor sich Rous noch recht umsehen konnte. Lloyd wischte sich die Hände ab. „Jetzt muß man etwas sehen können!" behauptete er.
    Rous trat in den Lichtkreis, zog die Tücher über den Kopf und beobachtete. Auf den ersten Blick sah es so aus, als habe sich das Bild nicht verändert, aber dann ...
    „Lloyd, kommen Sie her!" sagte Rous. Lloyd trat heran. „Nehmen Sie die Tücher so, daß wir gleichzeitig beobachten können." Lloyd tat es.
    „Hat sich das Bild verändert?" wollte Rous wissen.
    „Nein", antwortete Lloyd enttäuscht. „Sehen Sie genau hin!" Lloyd beobachtete ein zweites Mal, diesmal länger und sorgfältiger.
    „Nein", behauptete er dann, „es hat sich nichts verändert."
    „Sehen Sie diese winzigen, schwarzen Punkte?"
    Lloyd kniff die Augen zusammen. „Glauben Sie, daß sie irgendeine Bedeutung hätten?" fragte er. „Ich habe sie bisher immer für Abbildungsfehler gehalten."
    „Ich auch", nickte Rous. „Aber es ist ein neuer Punkt dazugekommen." Lloyd sah ihn verwundert an.
    „Woher wissen Sie das?"
    „Mir war vorher aufgefallen, daß die Punkte, die wir für Abbildungsfehler hielten, sich am Rand des Bildes häuften, während in der Mitte kein einziger war. - Sehen Sie sich die Bildmitte an!" Lloyd sah hin.
    „Ja ... jetzt ist dort auch ein Punkt. Meinen Sie, daß sei unsere Couch?"
    „Natürlich. Etwas anderes kann es kaum sein."
    „Aber das Ding ist ja nicht größer als ein Staubkorn!" rief Lloyd erstaunt. „Das würde bedeuten ..."
    „... daß wir uns in den Maßen des Bildes erheblich verschätzt haben, nichts anderes. Diese Maschinen, die man dort sieht, müssen so groß sein wie Wolkenkratzer!"
    Lloyd starrte ihn an. „Und dort hinüber wollen Sie jetzt ...?"
    „Ja. Und zwar sofort." Er warf die Tücher ab. „Das Risiko ist nicht gerade klein", sagte er ruhig. „Aber ich denke, wir können es dadurch verringern, daß Sie den Generator von jetzt an ununterbrochen eingeschaltet lassen. Flaring soll dafür sorgen, daß es in der Stromversorgung keine Schwankungen und vor allen Dingen keinen Ausfall gibt. Ich habe vorläufig noch keine Ahnung, wie das Loch, durch das ich krieche, von

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