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0059 - Wir und das Goldene Pferd

0059 - Wir und das Goldene Pferd

Titel: 0059 - Wir und das Goldene Pferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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manchmal ebenso schnell wieder um.«
    »Was ist Mr. Ericsson eigentlich für ein Mann?«
    Collins zuckte vage die Achseln. »Er ist jetzt fünfundfünfzig Jahre alt. Er hat sich aus allerkleinsten Anfängen emporgearbeitet und ein enormes Vermögen verdient. Aber trotzdem ist er nicht glücklich. Seine Frau hat ihn in der schlimmsten Situation seines Lebens im Stich gelassen - das kann er nicht verwinden. Er ist so zurückhaltend, dass man es schon als menschenscheu bezeichnen könnte, er fasst selten zu jemandem Vertrauen, ist aber bei aller Dynamik ein großzügiger Vorgesetzter. Ich komme sehr gut mit ihm aus. Man darf nur nicht viel fragen. Wenn auch ich ihn noch enttäuschen würde, dann gäbe ihm das vermutlich den Rest. Schon aus diesem Grund hatte ich Bedenken, mich bei Ihnen zu melden, ich weiß ja nicht, wie er meine Handlungsweise auslegt, wenn er davon erfährt.«
    »Er wird gar nichts davon erfahren«, erwiderte ich. »Im Augenblick können wir also nichts unternehmen. Wir müssen warten, bis Ihr Chef zurückkommt. Geben Sie uns dann bitte sofort einen Wink. Es kann unter Umständen sehr wichtig sein. Besonders für Mr. Ericsson - ganz im Vertrauen, unter Umständen ist sein Leben bedroht.«
    »Ach - und das wegen des goldenen Pferdchens?« Der Sekretär starrte mich ungläubig an. »Das klingt wie in einem Kriminalroman!«
    »Ich bin nicht befugt, Ihnen alles zu erklären«, wehrte ich ab, »aber ich übertreibe nicht.«
    Der Sekretär wollte gehen, aber ich hielt ihn zurück;
    »Ich habe Ihnen noch einige Fragen vorzulegen. Mr. Ericsson ist vermutlich kein Wissenschaftler?«
    »Oh, nein! Das kann man von ihm bestimmt nicht behaupten!«
    »Und wie steht es mit seinem Herzen -ich meine, ist er ein Frauenfreund?«
    Collins schien diese Unterstellung für eine Majestätsbeleidigung zu halten. »Um Gottes willen! Nein! Von Frauen hat er ein für alle Mal die Nase voll!«
    »Dann ist er genau der richtige Mann fürs Goldene Pferd!«, murmelte Phil Decker.
    »Well, Mr. Collins, wir danken Ihnen, dass Sie zu uns gekommen sind«, verabschiedete ich ihn. »Sobald Sie erfahren, dass Ihr Boss zurückzukommen beabsichtigt, unterrichten Sie uns bitte. Vergessen Sie das nicht!«
    Ehe Phil und ich über den Besuch des Mannes reden konnten, läutete das Telefon. Mr. High bat uns, zu ihm ins Office zu kommen.
    »Ich bekam da eben eine Nachricht von der Zentrale Washington«, empfing uns der Chef. »Die Grenzpolizei in Roseau hat eine Agentenmeldung bekommen, dass morgen Nacht ein Transport gestohlener Kraftfahrzeuge nach Kanada geschmuggelt werden soll. Vielleicht sind die von der Milton-Bande gekaperten dabei. Sie fliegen hin und sehen sich die Sache an.«
    »Roseau liegt in Minnesota?«, fragte ich schnell.
    »Genauer gesagt, in der Nähe der Grenze zwischen Minnesota und der kanadischen Provinz Manitoba. - Noch etwas. Die Aktion, die gegen die Autoschmuggler eingeleitet ist, steht unter der Führung von Major Ingram von der Zentrale. Das zu Ihrer Information.«
    ***
    Wir flogen am Freitagmorgen nach Minnesota und meldeten uns punkt elf, Uhr im Dienstgebäude der Zollbehörde von Roseau, einer Stadt von etwa dreißigtausend Einwohnern.
    Im Konferenzsaal hatte sich ein ziemlich illustres Gremium versammelt: Vertreter der Zollbehörden beider Länder, ein baumlanger Kommissar der kanadischen Staatspolizei, seine Gehilfen, Major Ingram und einige FBI-Beamte.
    Wir machten uns mit den anwesenden Herren bekannt und informierten den Major über die Milton-Bande.
    »Ich habe keine große Hoffnung, Sir, dass die von Milton geraubten Wagen bei dem Transport dabei sind, denn Milton hätte doch im Staat New York einen viel kürzeren Anmarschweg zur kanadischen Grenze.«
    Ingram war anderer Meinung. »Sie haben zweifellos recht, aber im Staat New York verläuft die Grenze direkt an den Seen und am Fluss entlang. Die Autoschmuggler müssten eine Brücke benützen, was ihr Risiko wesentlich erhöhen würde.«
    Ingram wandte sich an den Zolldirektor.
    »Ich glaube, wir können unsere Besprechung beginnen.«
    Ein kleiner Mann wurde herein geschoben. Er hatte das Gesicht eines heißhungrigen, gierigen Wolfes und hieß Fox.
    Fox genoss die-Tatsache, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen. Er trat an den Konferenztisch heran, der mit einer riesigen Karte des in Frage kommenden Gebietes bedeckt war.
    Ingram flüsterte mir leise zu:
    »Fox ist einer von denen, die auf zwei Schultern tragen. Er arbeitet einmal für die Zollbehörden und

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