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0059 - Wir und das Goldene Pferd

0059 - Wir und das Goldene Pferd

Titel: 0059 - Wir und das Goldene Pferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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Wagen in meinem Notizbuch.
    Selbst ein Hilfsschüler hätte danach festzustellen vermocht, dass wir die in Paterson, Riverdale und Morristown geraubten Wagen vor uns hatten. Und der rote Chrysler gehörte selbstverständlich dem Versicherungsvertreter James Vernonen.
    Das einzige, was außer den vier Wagen intakt war, war das Telefon.
    Ich rief sofort die Zentrale an, schilderte die Umstände und bat, zwanzig Mann nach New Rochelle in Marsch zu setzen.
    Obwohl ich die Organisation des FBI selbstverständlich kenne, setzte mich die Schnelligkeit, mit der die Verstärkung eintraf, in Erstaunen.
    Eine knappe Stunde nach unserem Eindringen verließ ich das Werkstattgelände wieder, kletterte auf die Straße zurück und stieß hier direkt mit Bourke zusammen.
    Wir besprachen flüsternd unseren Plan, dann trennte ich mich wieder von Bourke, um zu Phil zurück zu schleichen, während Bourke die mitgebrachten Leute einwies.
    Kurz vor Mitternacht hörten wir das Brummen eines Kraftwagenmotors. Es kam rasch näher und setzte dann plötzlich aus.
    »Lkw mit Dieselmotor«, stellte Phil lakonisch fest. »Der Wagen hat vor dem Tor angehalten. Offenbar sperrt man jetzt auf und will hereinfahren.«
    In diesem Augenblick zerriss ein einzelner Schuss die Stille der Nacht. Sekundenbruchteile später heulte der Motor des Lkw wieder auf.
    In diesem Augenblick hatten wir bereits die Werkstatthalle verlassen. Wir rannten über den Hof, flankten über die Mauer und hatten gleich unseren anderen Kameraden das Vergnügen, den Rücklichtern des Lkw nachzustarren.
    Bourke hob seine Maschinenpistole und jagte dem flüchtenden Wagen ein ganzes Magazin hinterher. Der Lkw zog plötzlich scharf nach links, streifte prasselnd einen Baum und blieb dann stehen.
    Wir flitzten mit bereitgehaltener Waffe hin, hatten aber nur das Nachsehen. Die Besatzung des Wagens hatte den Wagen verlassen und die Flucht zu Fuß fortgesetzt.
    Als einzige Beute blieb uns der Lkw, der einer Autolackiererei in Mount Vernon gehörte und, wie sich später herausstellte, gestohlen war. Auf der Ladefläche fanden wir eine vollständige Farbspritzanlage, einige Stahlflaschen mit Pressluft und eine große Menge von Lacken.
    »Um ein Haar hätten wir Erfolg gehabt« , sagte ich wütend. »Welcher Esel hat denn geschossen?«
    Einer der jüngeren Beamten bekannte zerknirscht, er habe befehlsgemäß bei Annäherung des Lkw seine Waffe entsichert, wobei sich durch eine Ungeschicklichkeit die Kugel gelöst hätte.
    Was wollten wir tun? Ich hatte zwar Lust, dem Schuldigen eine Ohrfeige zu verpassen, aber das hätte die Sache auch nicht ungeschehen gemacht.
    Wir ließen eine Wache zurück und machten uns auf den Heimweg.
    Die vier sichergestellten Wagen konnten auch am anderen Tag abgeholt werden.
    ***
    Der junge Mann, der sich am Donnerstagmorgen bei uns melden ließ, machte einen flotten und energischen Eindruck. Er war etwa dreißig Jahre alt, trug einen teuren, unauffälligen Anzug und trat mit der Sicherheit eines Mannes auf, der gewöhnt ist, schwierige Lagen mit überlegener Intelligenz auf diplomatischem Wege zu meistern. Er stellte sich als Hervey Collins vor.
    »Ich bin der Sekretär von John Ericsson«, sagte er.
    »Es gibt eine chemische Fabrik gleichen Namens«, sagte ich.
    »Sie liegen richtig, Mr. Cotton!«, erwiderte Collins freundlich. »John Ericsson ist Hauptteilhaber der Firma. - Aber zum Grund meines Besuches. Ich habe von der Handelskammer gehört, dass Sie sich für Leute interessieren, die ein sonderbares Schmuckstück besitzen: ein kleines, daumenlanges Pferdchen aus Gold. Ich habe ein solches bei meinem Chef gesehen.«
    »Sie haben ihn vermutlich danach gefragt, was es bedeute?«
    »Ich habe gefragt, aber das täte ich nie wieder. Ericsson kann Neugierde nicht ausstehen. Er hätte mich wegen meiner Frage beinahe rausgeworfen. Und da ich der Sache keine Bedeutung beimaß, hütete ich mich, nochmals ins Fettnapfchen zu treten.«
    »Das ist verständlich. Uns gegenüber wird Ericsson hoffentlich nicht so zurückhaltend sein. Wir werden ihn sofort aufsuchen.«
    »Das geht leider nicht, Gentlemen. Mein Chef befindet sich bereits seit drei Wochen auf einer Geschäftsreise in Venezuela. Im Augenblick habe selbst ich keine Ahnung, wo er zu erreichen ist.«
    »Das ist unangenehm. Wahn kommt er zurück?«
    »Schwer zu sagen. Vielleicht schon in einer Woche, vielleicht auch erst in drei Wochen. Mr. Ericsson ist, ein Freund schneller Entschlüsse, aber er stößt sie

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