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0059 - Wir und das Goldene Pferd

0059 - Wir und das Goldene Pferd

Titel: 0059 - Wir und das Goldene Pferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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Werkstattgelände aus sicherer Deckung heraus zu beobachten. Aber wir bemerkten nichts Verdächtiges. Die Anlage schien verlassen zu sein.
    Ich ließ Phil als Wache zurück und versprach, bei Einbruch der Dunkelheit zurückzukommen.
    Ich wollte jetzt nochmals nach Benson sehen.
    Inzwischen hatte der Polizeiarzt dem Betrunkenen eine Spritze gegeben, und er war zu einem fürchterlichen Katzenjammer erwacht. Aber ich konnte auf seinen Zustand keine Rücksicht nehmen.
    Benson wurde mir im Zimmer des Revierleiters vorgestellt. Ich zeigte ihm meinen Ausweis.
    »G-man Jerry Cotton«, stellte ich mich vor. »Ich brauche einige Auskünfte von Ihnen.«
    Benson schielte mich verblüfft von der Seite her an.
    »FBI? Was hab ich denn mit dem FBI zu tun?«
    »Vielleicht nichts, unter Umständen viel. Das wird sich ergeben. Sie sind Automechaniker?«
    »Stimmt.«
    »Dann wundert es mich, dass Sie am hellen Tag betrunken herumlungern.«
    »Das geht keinen was an«, brauste Benson auf. »Ich hab den Whisky bezahlt.«
    »Daran zweifle ich nicht. Aber warum sind Sie nicht in Ihrer Werkstatt?«
    »Hab nichts zu tun.«
    Allmählich wurde ich ungeduldig.
    »Hören Sie, Mr. Benson, ich unterhalte mich nicht aus einer Laune heraus mit Ihnen. Sie standen noch vor wenigen Tagen knapp vor der Pleite. Das ist eine harte Tatsache. Inzwischen konnten Sie aber einen Teil Ihrer Schulden bezahlen und gleichzeitig die Arbeit aufgeben. Hier stimmt doch etwas nicht?«
    Er lief rot an vor Zorn und Entrüstung, konnte mich aber nicht über die Angst, die deutlich in deinen Augen zu lesen stand, wegtäuschen.
    »Geht keinen was an, was ich tue!«, zischte er hasserfüllt. »Ich brauche der Polizei übrigens gar nichts zu sagen. Ich muss nur vor Gericht aussagen. Wenn irgendetwas gegen mich vorliegt, bitte, dann verhaften Sie mich doch!«
    »An wen haben Sie Ihre Werkstatt vermietet?«, fragte ich ruhig.
    »Das geht keinen was an!«
    »Hören Sie«, sagte ich kühn. »Ich verfolge ein Kapitalverbrechen und habe besondere-Vollmachten. Ich frage Sie jetzt zum letzten Male: An wen haben Sie Ihre Werkstatt vermietet? Wenn Sie wieder nicht antworten, nehme ich Sie unter dem Verdacht in Haft, einen Mörder zu decken.«
    Und siehe da, das half.
    Benson zeigte sich, wenn auch widerwillig, bereit, seine Karten offen auf den Tisch zu legen.
    »Well - vorgestern Abend kamen zwei Leute zu mir. Sie heißen Smith und Miller…«
    »So - ausgerechnet Smith und Miller«, warf ich sarkastisch ein.
    Er zuckte die Achseln. »Diese Namen kommen oft vor. Die beiden fragten mich, ob ich bereit sei, meinen Laden auf einen ganzen Monat zu vermieten und boten mir dafür so viel, dass ich keine Veranlassung sah, das Geschäft zurückzuweisen.«
    »Dafür, dass man Sie überbezahlte, hat man gewisse Bedingungen gestellt.«
    »So ist es«, gab er zu, »ich darf das Gelände während der Pachtdauer nicht betreten. Und auch nicht dort wohnen. Ich bin zu meiner verheirateten Schwester in die Stadt gezogen.«
    »Ach nein! Natürlich haben Sie einen Satz Schlüssel trotzdem behalten?«
    Er hatte die Schlüssel sogar bei sich. Er rückte sie heraus.
    Anschließend hatte ich mit dem Revierleiter ein Gespräch unter vier Augen. Ich bat ihn, Benson zu entlassen, sobald er das vertreten könne, ihn aber unauffällig zu überwachen und genau darauf zu achten, mit welchen Leuten er zusammenkommt.
    Auf diese Weise wollte ich unter allen Umständen verhindern, dass Benson seine Pächter warnte. Andererseits war anzunehmen, dass er den Aufenthaltsort seiner sauberen Geschäftspartner gar nicht kannte.
    Ich fuhr zu Phil zurück und informierte ihn über das Ergebnis des Verhörs.
    »Hier draußen hat sich überhaupt nichts getan«, sagte Phil. »Schlage vor, wir sehen uns mal in der Firma um.«
    Wir überzeugten uns davon, dass es keine Beobachter gab und kletterten über die Mauer.
    Für die beiden Baracken hatten wir wenig Interesse, für das Werkstattgebäude schon mehr.
    Ich fand sofort den richtigen Schlüssel und sperrte auf. Wir knipsten unsere Taschenlampen an und leuchteten unsere Umgebung aus.
    Die wenigen Maschinen in der Halle waren verdreckt, Öllachen, Benzinrückstände, Putzwolle und Schmutz bedeckten den Boden. Zu diesem Bild trauriger Verkommenheit passten die vier Wagen, die hier abgestellt waren, recht wenig.
    Es handelte sich um einen Ford, einen Jaguar, einen Rambler und einen Chrysler.
    Selbstverständlich hatte ich die Motornummern der bei den letzten Überfällen entwendeten

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