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0059 - Wir und das Goldene Pferd

0059 - Wir und das Goldene Pferd

Titel: 0059 - Wir und das Goldene Pferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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in nördlicher Richtung nach Pluckemin und Bedminster, von wo ab sich unsere ohnehin nicht sehr große Geschwindigkeit noch mehr mäßigte, weil die Straße ins Gebirge hineinführte.
    Der Vollständigkeit will ich nachtragen, dass wir uns hier auf dem Gebiet des Staates New Jersey befanden.
    Hinter… Stanhope legte ich wieder etwas an Tempo zu, weil mir unser ganzes Vorhaben plötzlich als Idiotie erschien.
    Phil hatte die ganze Zeit über ziemlich einsilbig auf dem Nebensitz gehockt.
    Plötzlich berührte er mich am Ärmel. »Hallo, Jerry, ich habe fast den Eindruck, da will jemand etwas von uns. Seit zehn Minuten etwa fährt ein Chrysler hinter uns und macht alles mit, was du machst. Wenn du langsamer wirst, wird er auch langsamer, wenn du an Tempo zulegst, legt auch er zu.«
    Ich beobachtete den schwarzen Chrysler hin und wieder im Rückspiegel und fand Phils Beobachtungen bestätigt.
    »Deinen Optimismus in allen Ehren«, sagte ich, »aber du wirst doch nicht im Ernst erwarten, dass wir hier gewissermaßen durch Zufall mit dem Automörder zusammenstoßen?«
    Der Fahrer des Chrysler schien inzwischen zu einem Entschluss gekommen zu sein. Er vergrößerte plötzlich sein Tempo und setzte zum Überholen an.
    Merkwürdigerweise verminderte der Fahrer aber wieder die Geschwindigkeit, als sein Wagen auf gleicher Höhe mit dem unseren war, und ich konnte einen Blick auf ihn werfen. Er war ein elegant gekleideter Mann, breit gebaut, mit groben Gesichtszügen und rötlichen Haaren.
    Nach ein oder zwei Sekunden Zögern drückte er dann doch wieder auf den Gashebel, setzte plötzlich rechts heraus und schnitt uns geradezu die Straße ab.
    Um einen Zusammenstoß zu verhindern, fuhr ich so weit rechts ran wie irgend möglich, trat gewissermaßen mit beiden Beinen auf die Bremse und brachte meinen Jaguar mit einem misstönenden Auf kreischen der Reifen zum Stehen.
    Wir haben es oft genug geübt: Phil spritzte rechts aus dem Wagen, ich spritzte links aus dem Wagen, und wir hatten auch schon unsere Pistolen in der Hand.
    Aber auch der andere war nicht faul. Auch er verließ seinen Wagen, sprang überraschend behänd auf die Straße und griff zur Tasche.
    »Hände hoch!«, schrie ich ihn an.
    Er gab seine Absicht, seine Waffe zu ziehen, auf, denn er erkannte, dass er keine Chance hatte, und hob zögernd die Arme.
    Er mochte etwa fünfundvierzig Jahre alt sein, hatte grobe, aber keineswegs unintelligente Gesichtszüge, eine hohe Stirn, eine fleischige Nase, aufgeworfene Lippen und ein festes energisches Kinn.
    Ich erstickte seinen wütenden Protest im Keim, indem ich sagte:
    »Mund halten, umdrehen, keinen Trick, sonst knallt’s.«
    Er wandte sich zögernd um. Ich bohrte ihm den Lauf meiner Pistole in die Rippen und Phil suchte behände seine Taschen durch.
    Zu meiner Überraschung lachte Phil plötzlich schallend auf, »Sie sind Captain Stan-Telford von der Staatspolizeistelle Stanhope?«, fragte, er erstaunt.
    »Selbstverständlich bin ich das«, brummte der Captain mit unangenehmer Stimme. »Was gibt es darüber zu lachen? Der Teufel soll euch holen, verdammtes Gesindel! Aber das Spiel ist noch nicht zu Ende…«
    »Sie dürfen die Arme heru nternehmen und sich wieder herumdrehen, Captain«, sprach Phil lachend weiter. »Schade, dass keine Journalisten hier sind. Die Situation hätte eine wunderbare Schlagzeile gegeben. G-men verhaften Staatspolizisten!«
    »Ach - Sie sind FBI-Angehörige?«, murmelte der Captain erstaunt. »Aber das ist doch nicht zu fassen.«
    »Nicht zu fassen ist Ihr Verhalten«, konterte ich schneidend. »Was bewog Sie eigentlich dazu, meinen Wagen nach Gangsterart zu schneiden?«
    Er zuckte die Achseln. »Dürfte ich mich von Ihrer Identität vergewissern?«
    Wir holten unsere Ausweise heraus -und damit gab er sich zufrieden.
    »Das ganze war ein Missverständnis«, murmelte Telford und bot uns Zigaretten an.
    Wir bedienten uns.
    »Vor etwa zwölf bis fünfzehn Minuten«, sprach der Police-Officer weiter, »hat es südlich von Stanhope einen neuerlichen Überfall auf der 206 gegeben. Ich weiß nicht, ob Sie von den Highwaymorden der letzten Zeit gehört haben? - Es handelt sich bei den Tätern um zwei Männer, die einen Jaguar fuhren. Der Überfall konnte gerade noch abgestoppt werden, aber die beiden Verbrecher entkamen. Ich kam kurz danach an die Stelle, wurde von meinen Beamten informiert und nahm natürlich sofort die Verfolgung auf. Als ich vor mir Ihren Jaguar sah, nahm ich an, es handle sich um

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