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0059 - Wir und das Goldene Pferd

0059 - Wir und das Goldene Pferd

Titel: 0059 - Wir und das Goldene Pferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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längst jenseits von gut und böse!«
    »Lass doch das«, mischte sich Phil ein. »Sie sagten vorhin was von einem Job für uns.«
    Sie bedachte uns mit einem abschätzenden Blick.
    »Ich weiß nicht recht, ob ihr die richtigen Leute für so etwas seid«, meinte sie zögernd. »Ihr macht einen so komischen Eindruck.« Sie lachte unsicher auf. »Na ja, da war neulich so ein seltsamer Heiliger bei Lola in der Kneipe. Tat mächtig geheimnisvoll, der Mann, und hatte einige Typen bei sich, die wollte er engagieren. Aber bestimmt nicht als Tellerwäscher oder Babysitter. Vielleicht solltet ihr mal mit ihm Verbindung auf nehmen und euch beim Goldenen Pferd anstellen lassen.«
    »Was ist denn das wieder, das Goldene Pferd?«, fragte ich scheinbar uninteressiert.
    Mara zuckte die Achseln. »Weiß ich doch nicht. Sicher ein neuer Klub, in dem Schäflein geschoren werden sollen. Eigentlich sah der Bursche recht gepflegt aus und wiederum doch recht verkommen. Lasst besser die Hand von der Geschichte. Erbsensuppe im Obdachlosenasyl ist besser als Bohnensuppe im Staatssanatorium.«
    Wir gaben uns jede Mühe, aus dem Mädchen Näheres herauszubringen. Leider war Mara viel zu alkoholisiert, als dass sie eine Personalbeschreibung hätte liefern können. Am Ende schlief sie einfach am Tisch ein.
    Ich blieb eisern neben ihr sitzen und flüsterte Phil etwas ins Ohr.
    Er verließ das Lokal und kam wenig später mit einem Polizisten in Zivil wieder.
    »Sergeant Sullivan vom zweiten Bronx-Revier«, stellte sich der Beamte vor. »Was soll es sein?«
    Ich deutete auf das schlafende Mädchen. »Sie nehmen das liebe Kind bis morgen früh in Ihre Obhut. Soll seinen Rausch ausschlafen. Wir melden uns wieder bei Ihnen. Wir müssen das Mädchen unbedingt verhören. Ich glaube, es kann uns wichtige Hinweise geben.«
    Wir beglichen unsere Zeche, weckten Mara mühsam auf und schoben sie vor uns her aus dem Lokal. Wir hoben sie in ein Taxi und Sullivan fuhr mit ihr davon.
    ***
    Als Phil am nächsten Morgen um halb acht bei mir erschien, wie wir es verabredet hatten, war ich bereits zum Ausgehen fertig.
    Ich rief schnell die Zentrale an, um zu fragen, ob vielleicht Big Horse-Milton im »Silbernen Knie« auf getaucht sei, aber das war nicht der Fall.
    Anschließend fuhren wir zum Bronx-Revier. Dort konnten wir nur mehr hören, dass Mara vermutlich gar nicht so betrunken gewesen war, wie es ausgesehen hatte. Die Beamten hatten ihr keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt, und deshalb war es ihr gelungen, sich davonzuschleichen und zu fliehen.
    Entgegen unserer ursprünglichen Absicht fuhren wir nicht sofort zum Highway 206 hinaus, sondern zur Zentrale und ließen uns Mr. High melden.
    Unser geplagter Vorgesetzter studierte gerade einige Akten, legte sie aber bei unserem Auftauchen aus der Hand. Er sah uns fragend entgegen.
    »Nanu, Sie beide habe ich eigentlich nicht erwartet«, sagte er. »Im Rapportbuch des Nachtdienstes findet sich eine Eintragung von gestern Abend, wonach Sie die Beschattung einer Kneipe in Bronx angeordnet haben. Hängt das mit dem Highwaymörder zusammen?«
    Ich teilte ihm mit, was wir seit Übernahme des Auftrages durch puren Zufall erfahren und erlebt hatten, und. High wurde zusehends nachdenklicher.
    »Eine sonderbare Geschichte«, meinte er zögernd. »Big Horse-Milton. - Hm, ich werde sofort die alten Akten anf ordern Vielleicht findet sieh dort ein Hinweis. Die Beschattung der Kneipe in Bronx kann selbstverständlich fortgesetzt werden, aber ich rechne mir keine Erfolgschancen aus. Interessant erscheint mir das Mädchen Mara. Hier möchte ich sagen, dass die Geheimgesellschaft, die sich Goldenes Pferd nennt, durchaus in irgendeiner Beziehung zu den kleinen Pferdefiguren steht, die man bei den beiden Toten fand.«
    »Okay, das ist auch meine Ansicht«, pflichtete ich bei. »Es hat wohl keinen Sinn, nach dieser Mara zu fahnden, aber man sollte alle Polizeidienststellen abfragen, ob irgendwo einmal der Name ›Goldenes Pf erd‹ auf getaucht ist. Vielleicht kennt einer der Beamten sogar den Klub.«
    Mr. High versprach, dafür zu sorgen, und wir gingen, um unsere beabsichtigte Fahrt anzutreten.
    Wir erreichten noch vor Mittag Sommerville, eine mäßig große Stadt, in der es noch eine Menge im Victorianischen Stil erbaute Häuser gibt, und aßen dort heiße Hamburger mit Kartoffelsalat. Anschließend fuhren wir weiter.
    Der Highway 206 war an diesem Dienstagnachmittag alles andere als überfüllt.
    Wir fuhren von Sommerville aus

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