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0059 - Wir und das Goldene Pferd

0059 - Wir und das Goldene Pferd

Titel: 0059 - Wir und das Goldene Pferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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die beiden Gangster, und wollte sie festnehmen.«.
    »Und das haben Sie dann außerordentlich geschickt angestellt, Captain«, stellte ich ironisch fest. »Nach Norden sind die Banditen geflohen? Würde mich sehr interessieren, wo sie jetzt stecken.«
    »Mich auch. Aber sie müssten Sie überholt haben.«
    Phil schüttelte den Kopf. »Ein Jaguar ist eine seltene Sache hier in den Staaten, Captain. Wir wären ganz bestimmt aufmerksam geworden, wenn wir von einem Wagen gleichen Typs überholt worden wären. Aber das war mit Sicherheit nicht der Fall.«
    »Dann sind die Banditen irgendwo links oder rechts abgebogen!«, fauchte der Staatspolizist wütend. »Ich fahre jetzt wieder zurück. Sofern Sie Zeit haben, würde ich vorschlagen, dass Sie den Zufahrtsweg zum Lake Hopatcong durchkämmen.«
    »Selbstverständlich haben wir Zeit. Sie, Captain, sind in Stanhope stationiert?«
    Diese Frage schien ihm peinlich zu sein. Er nickte zögernd. »Bitte, meine Herren, verstehen Sie mich nicht falsch. Ich habe vorhin eine klägliche Rolle gespielt. Es wäre mir sympathisch, wenn Sie meinen Kameraden nichts darüber berichten würden.«
    »Ich bin kein Klatschmaul«, sagte ich. »Wenn wir hier noch lange herumstehen, haben wir überhaupt keine Chance mehr. Es wird Zeit, dass wir umkehren.«
    Wir fuhren noch einige hundert Yard weiter nach Norden, bis zum Staatspark, und bogen nach rechts ab.
    Auf der Fahrt von etwa fünf Meilen begegnete uns weder ein Wagen noch eine Menschenseele. Wir mussten sehr langsam fahren und erreichten erst zehn Minuten später den Schilf streifen am Seeufer, wo sich ganze Scharen von Reihern und anderen Vögeln niedergelassen hatten.
    Der Anblick des stillen, idyllischen Sees vermochte uns auch nicht über unsere schlechte Laune hinwegzuhelfen.
    Phil zog die Autokarte zurate.
    »Wir fahren am Seeufer entlang und biegen nach Nordosten ab. Auf diesem Weg müssen wir Andover erreichen.«
    »Vielleicht wäre es vernünftiger, nach Stanhope zu fahren und sofort die Suche nach den Gangstern aufzunehmen«, warf ich ein.
    Phil hielt gar nichts von meinem Vorschlag.
    »Die Banditen sind längst über alle Berge«, meinte er. »Eine verfahrene Situation lässt sich nicht mehr klären. Und in unserem Fall ist sie verfahren.«
    Phil hatte mich überzeugt. Ich stieg wieder in den Jaguar. Wir fuhren in Richtung Andover weiter und erreichten am späten Nachmittag Newton.
    In Newton fragten wir uns zum Polizeichef durch und hielten zehn Minuten später vor der Holzvilla von Sheriff Rodgers an.
    Der Sheriff war ein kräftiger Mann von fünfzig Jahren. Ertrug den Sheriff stem mit Stolz auf einem völlig unmodernen Anzug, und seine Frau, eine gemütliche, liebenswürdige Dame, erbot sich sofort, für uns einen Kaffee zu kochen.
    Wir nahmen im Arbeitszimmer des Sheriffs Platz, und Rodgers fragte, was uns eigentlich zu ihm führe.
    Ich klärte ihn auf. »Wir sind hinter den Autobanditen her, Mr. Rodgers. Sieben Morde haben sich in einem Gebiet ereignet, in dessen Mittelpunkt Newton liegt. Ich nehme an, dass die Bande hier ihren Stützpunkt hat.«
    Rodgers betrachtete mich nachdenklich. Er zuckte die Achseln.
    »Die Nachforschungen wurden bisher von der Staatspolizeistelle in Andover betrieben. Ich werde nie verstehen, weshalb man diese Dienststelle in das kleine Andover und nicht hierher nach Newton verlegt hat.«
    »Well - das ist nicht meine Sache… Leider weiß ich über die Angelegenheit nicht allzu viel. Ich weiß nur, dass die Staatspolizei bisher keinen Erfolg hätte.«
    »Wir wollten nur der Ordnung halber einige Fragen an Sie richten«, sagte ich.
    »Fragen Sie. Ich bin zu jeder Auskunft bereit.«
    »Wenn ich recht unterrichtet bin, dann hat Newton knapp zwanzigtausend Einwohner?«
    »Stimmt.«
    »Haben Sie in letzter Zeit den Zuzug verdächtiger Fremder beobachtet?«
    »Nein, nicht dass ich wüsste. Und ich kann von mir sagen, dass ich im Umkreis von zehn Meilen jede Menschenseele kenne. Ich bin schließlich hier geboren und gedenke eines Tages auch hier zu sterben.«
    »Gibt es in Newton eine Freimaurerloge?«
    »Eine Loge nicht - aber viele Mitglieder. Die Loge selbst ist in Port Jervis.«
    »Ah - und hat sich sonst irgendeine geheime Gesellschaft konstituiert? Man findet doch gerade in Bürger- und Handwerkerkreisen oft einen gewissen Hang zum Mystischen. Die Leute gründen irgendwelche Gesellschaften, legen sich einen hochtrabenden Namen bei und sind trotzdem im Allgemeinen nette und verständige Menschen.

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