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0059 - Wir und das Goldene Pferd

0059 - Wir und das Goldene Pferd

Titel: 0059 - Wir und das Goldene Pferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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Aber gerade in unserem Sonderfall könnte es auch anders sein.«
    Rodgers schüttelte halb belustigt, halb verwundert den Kopf.
    »Ich habe nichts dergleichen beobachtet.«
    Ich gab mich noch nicht zufrieden.
    »Gibt es in Newton irgendeine Sekte, die ihre Kultstätte als ›Tempel‹ bezeichnet?«, fragte ich.
    »Nein, ganz bestimmt nicht.«
    Ich zeigte ihm eines der goldenen Pferdchen
    »Haben Sie so ein Ding schon einmal gesehen, oder darüber gehört?«
    »Gesehen noch nicht Aber davon gehört habe ich. Bei zwei der Ermordeten soll man solche Dinger gefunden haben.«
    »Stimmt. Diese kleinen Figuren müssen irgendeine Bedeutung besitzen.«
    »Das ist mir selbstverständlich klar, aber mir ist die Bedeutung nicht bekannt.«
    »Die Bezeichnung ›Goldenes Pferd‹ ist Ihnen auch noch nicht untergekommen?«
    Der Sheriff schüttelte den Kopf.
    Phil blinzelte mich an.
    Ich kam zu der gleichen Überzeugung, nämlich der, dass hier für uns nichts zu holen war.
    Wir tranken in aller Ruhe den wirklich vorzüglichen Kaffee, verabschiedeten uns und fuhren in Richtung Süden davon.
    Gegen neunzehn Uhr erreichten wir Stanhope Ich stellte den Wagen vor dem Gebäude der Staatspolizei ab und ging mit Phil in das Haus.
    Hier lernte ich Lieutenant Matzger kennen, einen klug aussehenden, gewandten Mann meines Alters, und fragte ihn sofort, wie weit die Nachforschungen über den neuerlichen Highway-Überfall gediehen seien. Er bedachte mich mit einem Blick, der deutlich aussagte, dass er an meinem Verstand zweifle.
    »Mir ist von einem neuerlichen Überfall nichts gemeldet worden«, erwiderte er höflich.
    »Ach, das ist interessant!«, entfuhr es Phil.
    Und ich begann einiges zu ahnen.
    »Am frühen Nachmittag sollen zwei Männer in einem Jaguar südlich von Stanhope versucht haben, einen harmlosen Autofahrer zu überfallen. Einige Ihrer Leute sollen den Überfall vereitelt haben, aber die Gangster entkamen.«
    »So? - Dann wissen Sie mehr als ich«, stellte Matzger fest. »Mir ist davon nichts bekannt.«
    »Lassen wir das«, schlug ich vor. »Wo erreiche ich Captain Telford?«
    »Captain Telford? - Meinen Sie Captain Stan Telford?«, fragte Matzger stirnrunzelnd.
    »Genau den meine ich.«
    »Wenn Sie Captain Stan Telford sprechen wollen, kommen Sie genau zwei Monate zu spät. Er ist vor zwei Monaten bei Kenvil tödlich verunglückt.«
    ***
    Phil sah mich an und ich sah ihn an.
    »Meine geistige Kraft beginnt nachzulassen« , stellte ich bitter fest. Und dann erzählte ich dem aufhorchenden Lieutenant unser Erlebnis mit dem angeblichen Captain Telford.
    »Sie sind einem Betrüger aufgesessen, Cotton. Captain Telford ist tatsächlich tot. Ich kann Ihnen sein Grab zeigen. Er fuhr vor zwei Monaten in Kenvil während der Nacht gegen einen Baum. Er wurde allerdings erst sechs oder sieben Stunden später auf gefunden. Irgendein Dreckskerl hatte den-Toten beraubt und unter anderem Ausweise und Dienstmarke gestohlen.«
    Mir fiel es wie Schuppen von den Augen.
    »Dann weiß ich, mit wem Phil und ich heute Mittag gesprochen haben!«, sagte ich langsam. »Der Mann, den wir für Telford hielten, ist kein anderer als der, der Telford seinerzeit ausgeraubt hat.«
    »Einen Augenblick, bitte«, sagte Phil nachdenklich. »Bei Durchsicht der Akten fiel mir auf, dass sich außer Mrs. Epsom keiner der Ermordeten zur Wehr gesetzt zu haben scheint. - Jerry, uns ist heute Nachmittag, eine einmalige Gelegenheit durch die Lappen gegangen. Wir standen dem Boss der Autobahnmörder gegenüber. Der Kerl wollte bei uns den gleichen Trick anwenden, wie bei seinen anderen Opfern zuvor. Ja, ich sehe jetzt alles vor mir, als würde ich einen Film miterleben. Der Kerl überholt sein Opfer und drängt es so zur Seite wie uns. Dann steigt er aus, zückt seine Dienstmarke, zeigt vielleicht auch seinen Ausweis und erklärt den Fahrer für verhaftet. Er führt ihn seitab, zieht plötzlich ein Messer aus der Tasche und sticht ihn nieder. Das gleiche Manöver hatte er heute Nachmittag mit uns beiden vor. Als wir ihn übertölpelt hatten und ihm mitteilten, dass wir G-men sind, schaltete er sofort und erfand das Märchen von den zwei Gangstern im Jaguar.«
    Lieutenant Matzger hatte unseren Gedankenaustausch kopfschüttelnd mit angehört.
    »Können Sie den Verbrecher beschreiben?«, fragte er.
    »Er war etwa fünfundvierzig Jahre sehr breitschultrig und muskulös, dabei schmal in den Hüften. Er hatte ein grobes, aber trotzdem kluges Gesicht, eine hohe Stirn und kurz

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