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0060 - Das Kastell der Toten

0060 - Das Kastell der Toten

Titel: 0060 - Das Kastell der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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verlassen.
    Er eilte den schroffen Berg hinunter. Es kam ihm unendlich lange vor, bis er den Range Rover, den er ein Stück außerhalb von Estaquiro abgestellt hatte, erreichte.
    Während er sich hinter das Steuer klemmte und den Motor startete, dachte er darüber nach, wie viele Meilen er bis zur nächsten Ortschaft, die ein Telefon besaß, zu fahren hatte.
    Gegen zwei Uhr morgens erreichte er dann Aquatila. Auch dieser Ort war ein Fischerdorf und hatte etwa die dreifache Größe von Estaquiro.
    Bill trommelte wie verrückt gegen die Scheiben des einzigen Gasthauses. Nur ein saftiges Trinkgeld veranlasste den Wirt noch zu so später Stunde, dem Fremdling das Tor zu öffnen.
    Bill war zufrieden, als ihm der Hausherr ein uraltes Telefon, das an der Wand hing, zeigte. Während er eine bestimmte Nummer wählte, murmelte er vor sich hin: »Das ist ein Fall für Zamorra!«
    ***
    Professor Zamorra öffnete müde die Tür zu seinem Arbeitszimmer auf Château Montagne. Er kam gerade von einer geschäftlichen Besprechung mit alten Bekannten zurück.
    Er warf den Sakko einfach über die Sessellehne, dann räumte er den Aktenkoffer aus.
    »Was, schon zwei vorbei?«, knurrte er, während er endlich das Licht löschte.
    Er konnte einen Fluch nicht verbeißen, als das Telefon zu schrillen begann.
    Zamorra überlegte einen Augenblick lang, ob er den späten Anrufer einfach ignorieren sollte. Schließlich entschloss er sich dazu, den Hörer abzunehmen und ein gähnendes »Ja, bitte!«, zu murmeln.
    Gleich nachdem sich sein Gesprächspartner gemeldet hatte, angelte er sich einen der weichgepolsterten Stühle, um sich hinzusetzen.
    Er ahnte, dass dies ein längeres Gespräch werden würde, denn Bill Fleming hing am anderen Ende der Leitung.
    »Du bist doch derzeit irgendwo in Spanien mit Ausgrabungen beschäftigt, nicht wahr?«, erkundigte sich Zamorra bei seinem Freund.
    »Stimmt genau! Wieso bist du zu einer so unchristlichen Zeit noch in deinem Zimmer?«, wollte Bill wissen.
    »Ich hatte noch eine geschäftliche Besprechung mit Lord Snyder. Du weißt ja, die alte Sache mit der Gedankenübertragung. Ich habe ihm versprochen, mich darum zu kümmern.«
    »Daraus wird wohl nichts! Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich hier einen viel interessanteren Fall für dich!«
    »Na, dann schieß mal los, Bill!«, forderte Zamorra seinen Freund auf. Seine Müdigkeit war mit einem Mal verflogen. Er ahnte, dass Bill nicht zum Spaß um diese Zeit anrief. Es musste schon etwas ganz Besonderes sein!
    »Also«, begann Bill, »zuerst dachte ich, als ich nach Estaquiro kam, die Einheimischen benehmen sich allen Fremden ungastfreundlich gegenüber, weil sie es einfach nicht gewohnt sind, dass Ausländer in ihr Dorf kommen. Mittlerweile habe ich aber feststellen müssen, dass sie sich aus einem ganz bestimmten Grund so abweisend zeigen. Nämlich wegen des Kastells, das hoch über dem Ort auf einem Felsberg liegt. Heute begannen die Glocken um Mitternacht wie von Geisterhand zu läuten, die Möwen kreischten und flatterten eine volle Stunde um die Ruine. Um eins war der Spuk dann vorbei. Ich bin sicher, die Dörfler wissen mehr darüber, aber keiner will mir Auskunft geben. Es ist, als ob ein Fluch über der Burg liegen würde, und keiner es wagt, das Geheimnis zu verraten. Die gespenstischen Glocken und die Möwen waren sicher noch nicht alles! Ich bin vielmehr der Meinung, das war erst das Vorspiel. Sozusagen die Ouvertüre zu etwas Fürchterlichem. Du weißt, dass ich deine kostbare Zeit nicht umsonst in Anspruch nehmen würde, aber das hier ist sicherlich viel interessanter für dich, als Lord Snyders Gerede.«
    Mit diesen Worten schloss der Forscher seinen knappen Bericht, denn er wollte den Wirt, der bereits ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat, nicht länger seines Schlafes berauben.
    »Das scheint wirklich spannend zu werden, Bill! Danke für den Anruf. Ich komme, sobald es geht!«
    »Und wann ist das?«
    »Morgen Vormittag fliege ich ab, einverstanden?«
    »Ja, das ist fein! Am besten, du nimmst einen Linienflug bis Barcelona und dann eine Chartermaschine in Richtung Kastelion. Nahe bei Aquatila ist ein kleiner Privatflugplatz, ich hole dich dann von dort mit dem Wagen ab. Okay?«
    »Ja!«
    »Ach noch was, das hätte ich beinahe vergessen. Die Burg soll einmal ein beliebter Treffpunkt für einen Templerorden gewesen sein!«, fügte Bill noch schnell hinzu, denn der Wirt trommelte bereits wild auf die Tischplatte.
    »Warum sagst du mir

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