Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0060 - Das Kastell der Toten

0060 - Das Kastell der Toten

Titel: 0060 - Das Kastell der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
Vom Netzwerk:
denn das nicht gleich!«, knurrte Zamorra.
    »Übrigens, wie geht es Nicole?«, erkundigte sich Bill noch nach der hübschen Sekretärin Zamorras.
    »Gut, danke, sie kommt natürlich mit!«
    »Na, da freue ich mich besonders! Jetzt ist es wohl mit der Einsamkeit auf der Ruine aus! Es war ja sowieso nicht mehr auszuhalten. Ich kam mir bei den Einheimischen schon wie ein Aussätziger vor!«, freute sich Bill.
    »Es ist kein Wunder, dass sie Angst haben! Die Templer sind noch heute gefürchtet, Bill. Und das nicht zu unrecht! Denn durch grausame Rituale, die sie von ihren Kreuzzügen mitbrachten, erhofften sie sich das ewige Leben nach dem Tode! Manchen scheint es gelungen zu sein! Sie leben, Bill, um wieder Blutgericht zu halten!«
    ***
    Bill Fleming ließ nachdenklich den Hörer auf die Gabel sinken. Er hörte nicht die derben Flüche des Spaniers, der ihn nach allen Regeln der Kunst verfluchte.
    Erst einige Geldnoten stopften ihm den Mund.
    Bill fuhr nach Estaquiro zurück.
    Er versuchte erst gar nicht, irgendwo im Ort eine Herberge zu finden, denn er wusste genau, dass er auf Ablehnung stoßen würde. So beschloss er, es sich im Range Rover bequem zu machen, zumal es draußen bereits graute.
    Er verwandelte die dicken, weichen Sitze zu einer Lagerstatt. Obwohl er todmüde war, konnte er keinen Schlaf finden. Seine Gedanken kreisten immer wieder um das eine Thema.
    Die Dörfler, die Burg, die Templer!
    Vielleicht haben die Glocken die Auferstehung der Ritter angekündigt!, überlegte er. Zamorra wird dem Geheimnis schon auf den Grund gehen.
    Schließlich blieb doch der Schlaf Sieger in dem ungleichen Kampf.
    Bill war bereits eingeschlummert, als er zum zweiten Mal in dieser Nacht geweckt wurde. Doch diesmal nicht von Geistern, sondern von Menschen aus Fleisch und Blut.
    Blinzelnd schlug er die Augenlider auf, während seine Rechte mechanisch zur Schulterhalfter glitt, in der sein Revolver steckte.
    Das erste, was er wahrnahm war eine schwarzgekleidete Gestalt, die ihr Gesicht mit einer ebensolchen Kapuze verdeckte und sich über ihn beugte.
    Sie hatte den Wagenschlag aufgerissen! Dieses Geräusch hatte Bill Fleming geweckt!
    Bevor der Wissenschaftler noch den Revolver erreicht hatte, schlug der Vermummte auch schon zu.
    Bill konnte dem Schlag nicht ausweichen.
    Dass der Unheimliche einen Schlagring in der Hand hatte, merkte Bill den Bruchteil einer Sekunde später, als ein greller Feuerblitz durch sein Gehirn zuckte, und seine Gedanken auszulöschen drohte.
    Bill biss die Zähne zusammen. Er kämpfte mit aller Macht gegen die drohende Bewusstlosigkeit an und schaffte es schließlich, nicht in Ohnmacht zu fallen.
    Er spürte ganz deutlich, wie er nach draußen gezerrt wurde.
    Gleich darauf lag er am Boden. Vor seinen Augen tanzten bunte Sterne, in seinem Kopf dröhnte es gewaltig.
    Er riss die Augen auf, um besser sehen zu können, da ein dunkler Schleier seine Sicht vernebeln wollte. Bill nahm die Schemen von mehreren Gestalten wahr, die genauso gekleidet waren, wie der Unheimliche, der ihn aus dem Rover gezerrt hatte.
    Sie bildeten einen Kreis um den Wissenschaftler.
    Bill wollte sich erheben, doch ein Fußtritt schleuderte ihn zurück.
    »Was wollt ihr von mir?«, stieß er keuchend hervor. Bill beherrschte die spanische Sprache fast perfekt.
    Der Anführer der Kapuzenmänner richtete Bills Revolver, den er ihm blitzschnell aus dem Jackett gezogen haben musste, auf den Wissenschaftler. Die kreisrunde, dunkle Mündung zeigte genau auf seinen Kopf.
    Bill verhielt sich völlig ruhig, um seine Gegner nicht zu provozieren.
    Der Morgen graute. Der sanfte Wind, der vom Meer heraufzog, ließ die schwarzen Kutten gespenstisch um die Körper der Männer flattern.
    »Wir wollen, dass du hier verschwindest, Fremder! Sonst gar nichts!«, sagte einer von ihnen endlich. Die tiefe Stimme klang seltsam dumpf hinter der wallenden Kapuze hervor.
    Bill sah ein, dass es im Moment keinen Sinn hatte, den starken Mann spielen zu wollen. Vielleicht würde sich später noch eine Chance ergeben, die Unheimlichen zu überlisten.
    Deshalb sagte er scheinbar ruhig: »Okay, wenn ihr mich unbedingt nicht haben wollt, bitte, so verschwinde ich eben!«
    »Ja, das ist gut!«, knurrte der Anführer gedehnt. »Wir wussten doch, dass du vernünftig bist. Aber um sicherzugehen, dass du auch abhaust, setzt du dich jetzt in deinen Wagen und fährst sofort los!«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Krabben und

Weitere Kostenlose Bücher