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0060 - Das Kastell der Toten

0060 - Das Kastell der Toten

Titel: 0060 - Das Kastell der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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Krebse ein Festessen aus dir machen, Fremder! Los, steh auf! Wird’s bald!«
    Der Wissenschaftler überlegte angestrengt. Es war klar, dass er, wenn er vor den Dörflern klein beigab – denn nur sie konnten sich hinter den Umhängen verbergen – kaum mehr eine Chance hatte, das Geheimnis des Kastells zu lösen. Er musste den Vermummten vielmehr Respekt einflößen, so dass sie sich nicht mehr wagten, ihn anzurühren.
    Bill rappelte sich umständlich hoch. Er tat dies, um die Einheimischen in dem Glauben zu wiegen, er sei noch sehr benommen. So hatte sein Überraschungsangriff doppelte Wirkung!
    Aus der Hocke warf er sich auf den Anführer mit der Waffe.
    Bill wusste, dass alles blitzschnell vor sich gehen musste, die anderen durften keine Chance haben, einzugreifen!
    Beide fielen zu Boden. Der Unheimliche schrie erschrocken auf.
    Schon hatte Fleming die Hand seines Gegners mit dem Revolver umklammert. Er hob sie hoch und schmetterte sie gegen einen auf dem Boden liegenden Stein.
    Aus dem Überraschungsschrei wurde ein lang gedehnter Schmerzensschrei! Da hatte Bill auch schon den Revolver, der der kraftlosen Hand des Feindes entglitten war, gepackt.
    Er knallte den Knauf an die Schläfe des Vermummten!
    Die anderen wichen zurück.
    Bill riss seinem Gegner die Kapuze vom Kopf. Das Gesicht kannte er. Der Dorfschmied hatte sich unter der Verkleidung verborgen.
    Der Kapuzenmännerclan stand ratlos herum!
    Bill trat einen Schritt zurück.
    »Steh auf!«, herrschte er den Schmied an, in dessen Gesicht sich die blanke Angst widerspiegelte.
    »Zu zehnt seid ihr wohl stark, ihr Schlappschwänze!«, knurrte Bill.
    »Wenn einer es noch wagt, mich jemals wieder anzufassen, übergebe ich euch der Polizei von Aquatila. Ist das klar?«
    Ein leises Raunen ging durch die Menge!
    »So, und nun nehmt die Kapuzen ab, damit ich mir eure Visagen einprägen kann!«, fauchte er wild.
    Plötzlich hatte er eine Idee. Er wollte versuchen, die Dörfler zu bluffen. Das war immerhin eine Möglichkeit, um hinter das Geheimnis, das ganz Estaquiro in Atem zu halten schien, zu lüften. Nur zögernd glitten die Hände zu den Kapuzen.
    »Ich kenne euer Geheimnis ganz genau! Und wenn mich noch einer von euch anfasst, dann hetze ich euch die Templer auf den Hals!«
    In diesem Augenblick begann die Gruppe loszulaufen. Bill staunte, wie schnell die Männer in ihren unbequemen Kutten vorwärts kamen.
    »Der ist mit dem Teufel im Bunde!«, hörte er noch einen von ihnen rufen.
    Sie liefen weg, ließen ihren Anführer im Stich, obwohl sie wussten, dass er sich in der Gewalt des Fremden befand. Es war ihnen anscheinend egal, was aus ihm wurde. Die Furcht vor den Templern und Bill, der ja anscheinend das Geheimnis kannte, war größer.
    Bill hielt den Revolver noch immer auf den Kopf des Schmiedes gerichtet, der kleinlaut am Boden hockte, ohne den Versuch zur Flucht zu unternehmen.
    »Jetzt hör mir mal ganz genau zu, Kerl!«, zischte Bill. »Du wirst mir sofort berichten, was in diesem verfluchten Kaff vor sich geht, wenn du dich nicht schon morgen von deinen Verwandten begießen lassen willst!«
    Ein drohender Unterton schwang in Bills Stimme mit.
    »Señor, ich kann es dir nicht sagen! Es ist unmöglich, so glaube mir! Wir sind arme Fischerleute, die noch nie irgend wem etwas zu Leide getan haben. Aber wir mussten versuchen, dich zu vertreiben, so glaube mir! Das Schicksal des Dorfes steht auf dem Spiel. Wenn ich rede, dann wirst du etwas unternehmen und dann wird das Dorf ausgerottet! Ich verrate dir nichts, und wenn du mich umbringst!«, keuchte der bärenstarke Schmied.
    »Rede!« Bill spannte klickend den Hahn des Revolvers.
    »Nein! Nie!«, stieß der Dörfler hervor.
    Der Forscher ließ die Waffe sinken, steckte sie in den Hosenbund.
    Er starrte nachdenklich auf den Schmied, der ängstlich zu ihm hochblickte.
    »Los, steh auf und verschwinde! Aber denke daran, bei der nächsten Dummheit bist du fällig!«
    »Danke, Señor. Vielen Dank!«, murmelte der Riese, der sich hastig erhob. Während er nach Estaquiro lief, drehte er sich ein paar Mal um. Er wunderte sich wohl darüber, dass ihn Bill nicht erschossen hatte.
    »Entweder sind die alle verrückt, oder es geschieht wirklich etwas Schreckliches in den nächsten Tagen!«, redete Fleming vor sich hin.
    Er marschierte nach Estaquiro, um den Pfarrer aufzusuchen. Vielleicht konnte der ihm Auskunft geben. Bill machte sich nicht allzu viel Hoffnung, denn er nahm an, dass sogar der Pfarrer vorhin bei den

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