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0060 - Ich saß im Todesblock

0060 - Ich saß im Todesblock

Titel: 0060 - Ich saß im Todesblock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich saß im Todesblock
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konnte ich es nicht treffen, denn er wandte mir den Rücken zu. Ich beugte mich vor und schlug ihm mit einem harten Griff beide Hände um die Kehle. Mit aller Kraft drückte ich zu.
    Guy ließ ein Glas mit eingeweckten Früchten fallen. Es zerbarst klirrend auf den Fliesen der Küche. Aber in dem Lärm, den die Gangster veranstalteten, fiel es überhaupt nicht auf.
    Guy strampelte und zuckte. Plötzlich aber erschlafften seine Bewegungen. Ich kletterte durch das Fenster und ließ ihn zu Boden sinken. Ein Griff, und ich hatte seine Pistole.
    Auf dem Tisch lag eine Wäscheleine. Ich zog sie heran und schlang sie mit hastigen Griffen um seine Beine und fesselte ihm die Hände auf den Rücken. Es war sehr provisorisch, aber für diesen dicken Kerl musste es vorerst reichen.
    Auf den Zehenspitzen schlich ich bis zur Tür, die ins geräumige Wohnzimmer führte. Vor einem Wandschränkchen stand ein Kerl, den ich nicht kannte.
    Er war damit beschäftigt, einer Whiskyflasche den Hals abzuschlagen, was ihm nicht so recht gelingen wollte, weil er nie kräftig genug zuschlug aus Angst, er könnte die ganze Flasche zerschlagen.
    Sonst war niemand weiter zu sehen.
    Ich schlich ins Wohnzimmer. Als ich ein paar Schritte hinter ihm war, knackte plötzlich eine Diele.
    Buster fuhr herum. Er sah mich verdattert an. Dann bemerkte er, dass auch ich Sträflingsbekleidung trug und ziemlich mitgenommen aussah. Da grinste er und hielt mir die Flasche hin.
    »Kriegst du sie auf, Kollege?«
    Ich nahm die Flasche und grinste. »Kaum!«
    Denn auf dem Schädel eines Gangsters empfiehlt es sich nicht, eine Flasche regelrecht entzweizuschlagen. Ich klopfte ihm so sanft auf die Haardecke, dass ich nur noch gerade des erhofften Erfolges sicher sein durfte.
    Buster verdrehte die Augen in so komischer Überraschung, dass ich ein Lachen verbeißen musste. Obgleich die Situation keineswegs zum Lachen war.
    Jemand kam die Treppe vom Obergeschoss herab. Ich hörte seine schnellen Schritte. Noch bevor ich mich in Sicherheit bringen konnte, stand Marecci vor mir und wurde kreidebleich.
    »Der G-man!«, rief er aus und riss seine Maschinenpistole hoch.
    Ich riss im gleichen Augenblick meine Kanone hoch. Vor einer schussbereiten Maschinenpistole kann kein Mensch mehr verhandeln.
    Ich drückte zweimal hintereinander ab.
    Die erste Kugel traf Marecci in den rechten Unterarm. Die Wucht der Kugel riss seinen Arm hoch. Die Salve aus seiner Tommy Gun jagte in die Decke.
    Meine zweite Kugel traf ihn in die Brust.
    Marecci ging zu Boden. Die Maschinenpistole löste sich aus seinen Fingern und polterte dumpf auf den Teppich im Wohnzimmer.
    »Was ist los, Toni?«, brüllte jemand von oben.
    Bullen Jack.
    Ich sprang hin und riss die Maschinenpistole hoch. Mit vier schnellen Schritten hatte ich die Treppe erreicht und stürmte sie hinauf.
    Als ich oben angekommen war, trat Bullen Jack gerade eine verschlossene Tür ein, als wäre sie nur eine Streichholzschachtel.
    Der gellende Schrei einer Frau wurde laut.
    Bullen Jack stürmte in den Raum. Er hatte mich noch nicht entdeckt. Der Anblick einer jungen Frau brachte auch diesen Gewaltverbrecher um den Verstand.
    Ich eilte zur eingetretenen Tür. Bullen Jack würgte die Frau, die sich mit der Kraft der Verzweiflung zu wehren suchte.
    Ich warf die Maschinenpistole beiseite. Hier war nichts mit der Waffe auszurichten. Ich hätte mit absoluter Sicherheit auch die Frau getroffen.
    Ich sprang zu ihm hin und riss ihn am Kragen zurück. Er flog rückwärts in den Raum hinein. Ich warf mich auf ihn.
    Bullen Jack war ein Gegner.
    Er empfing mich mit angezogenen Knien, die er kraftvoll wieder von sich stieß. Ich bekam von seinen Kniescheiben einen mörderischen Schlag gegen die Brust. Mich warf es zurück gegen die Fensterwand.
    Ich stürzte, weil ich über irgendetwas gestolpert war.
    Bullen Jack stand schneller auf den Beinen als ich. Er lief in den Flur hinaus.
    Ich rappelte mich hoch. Als ich vier Schritte vor der Tür stand, erschien die massige Gestalt des mehrfachen Mörders wieder im Türrahmen.
    Die Maschinenpistole im Anschlag. Ich sah das tückische Funkeln in seinen Augen, als er den Finger um den Abzug krümmte.
    Aus, Jerry, sagte etwas in meinem Gehirn, denn die Mündung der Tommy Gun zeigte direkt auf meine Magengegend.
    Und dann vernahmen meine Ohren das schönste Geräusch meines Lebens:
    Ein trockenes Rattern.
    Die Maschinenpistole war bereits von Marecci leergeschossen.
    Einen Augenblick lang standen wir uns

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