Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0061 - Der Robot-Spion

Titel: 0061 - Der Robot-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Springern dort gut aus, und mit manchen von ihnen habe ich Gastgeschenke tauschen können. So kam ich auch an Muzzel, meinen Possonkal - eh, Dackel, würden Sie wohl eher sagen. Die Possonkal leben auf einer entfernten Welt in der Nähe Arkons und gelten als intelligente, nützliche Haustiere. Sie fangen Ungeziefer und ernähren sich ansonsten vegetarisch, fressen aber auch Fleisch. Sie spielen gern und werden schnell zahm. Kurzum, ich war froh, als man mir das Tier schenkte."
    „Wann war das?" warf Rhodan ein. „Vor zwei Monaten, Sir", antwortete Kulman nach einem unmerklichen Zögern. Rhodan sah, wie Marshall die Augenbrauen hob. „Ja, es war vor zwei Monaten. In der Zwischenzeit hat Muzzel - so nannte ich den kleinen Kerl - meine Freundschaft und mein vollstes Vertrauen erworben. Wir sind praktisch unzertrennlich geworden. „Geht Ihre Tierliebe nicht ein wenig zu weit?" erkundigte sich Sikermann ironisch, ohne Rhodans warnenden Blick zu beachten. Auf der Couch hatte sich Gucky aufgerichtet und sah Kulman starr an. Niemand vermochte zu erraten, was hinter seiner Stirn vor sich ging. Nicht einmal Marshall.
    „Was ist gegen Tierliebe einzuwenden?" wunderte sich Kulman. „Muzzel hat mir das Leben gerettet, das kann ich sonst von niemand behaupten. Auch nicht von Ihnen, Oberstleutnant."
    Sikermann zuckte zusammen, als Gucky ungeniert zu kichern begann. Der Mausbiber gönnte dem Offizier die verdiente Abfuhr, zumal er sich selbst ebenfalls als „Tier" betrachtete und ganz offen die Meinung vertrat, die Mehrzahl der vernünftigen Tiere seien charakterlich wertvoller als ein Großteil der zivilisierten Menschheit.
    „Niemand hat etwas gegen Ihre Zuneigung zu diesem Muzzel einzuwenden", versicherte nun Rhodan.
    „Berichten Sie aber von dem vorhin erwähnten Erlebnis. Vielleicht gibt es uns endlich Aufklärung darüber, wer für Sie Dreimal Glockenschlag gab, wenn Sie es schon nicht gewesen sein wollen."
    Kulman nickte unsicher und fuhr fort: „Es ging alles gut bis heute. Täglich landen Schiffe auf dem Raumhafen der größten Stadt von Swoofon, Swatran genannt. Ich habe sie kaum noch beachtet, weil ich dann nichts anderes mehr hätte tun können.
    Doch heute fiel mir der Kahn sofort auf, dessen Mannschaft sich so auffällig und unzivilisiert benahm. Ich vermutete gleich, daß es sich nur um Piraten handeln könne.
    Der Verdacht bestätigte sich. Die Kerle suchten Streit und fanden mich. Ich hatte gerade in der Stadt einige Einkäufe getätigt und wollte wieder in mein kleines Dorf zurückkehren, in dem ich die letzte Woche gewohnt hatte, da rempelten mich die Kerle an. Ich wette, es waren Springer. Verwilderte, bärtige Halunken mit Strahlwaffen im Gürtel. Ich kam mir vor wie im Wilden Westen Amerikas vor zwei Jahrhunderten.
    Natürlich wehrte ich mich, aber sie waren in der Überzahl. Von den Swoon konnte ich keine Unterstützung erwarten, da sie zu klein sind und außerdem jedem Kampf aus dem Wege gehen. Ich war also auf mich allein angewiesen. Dem ersten Kerl versetzte ich einen Magenhaken, daß er sofort zu Boden ging. Aber das machte die anderen Burschen nur noch wilder. Wie auf ein Kommando griffen sie an.
    So schnell ich konnte, lief ich davon und verschwand in einer Seitenstraße. Sie erinnern sich, daß die Schwerkraft auf Swoofon nur ein Viertel g beträgt. Das kam mir zu Hilfe. In weiten Sätzen sprang ich durch die Straßen, setzte über die kleinen Häuser hinweg und befand mich bald in Sicherheit. Wenigstens nahm ich das an. Zwar erreichte ich mein kleines Dorf, aber ich fand dort Muzzel nicht mehr vor. Der Hund war spurlos verschwunden. Was blieb mir anderes übrig, als mich auf die Suche nach ihm zu machen? Jemand hatte ihn nach Norden laufen sehen.
    Im Norden waren nichts als Gebirge, Wüste und Hochplateaus. Was sollte Muzzel dort suchen? Ich vergaß die Piraten von Swatran und unternahm einen längeren Spaziergang, der schließlich inmitten einer Ebene endete. Dort fand ich auch Muzzel. Er lag auf einem flachen Stein, schlief und ließ sich dabei von der Sonne braten. Als ich vor ihm stand, wachte er auf, blinzelte vertraulich mit den Augen und tat ganz so, als gäbe es nichts Selbstverständlicheres, als hier in der Wüste zu liegen und zu schlafen.
    Dann aber geschah es. Aus heiterem Himmel heraus fuhr ein greller Blitz nieder und ließ den Stein zwanzig Schritt von uns entfernt aufglühen und schmelzen. Dann landete ein kleines Schiff, kaum zehn Meter lang und walzenförmig. Fünf Männer

Weitere Kostenlose Bücher