Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0061 - Der Robot-Spion

Titel: 0061 - Der Robot-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sprangen heraus und rannten auf mich zu. Die drohend erhobenen Pistolen und altmodischen Messer machten mir klar, daß ich nichts Gutes von ihnen zu erwarten hatte.
    Der ganze Vorfall ist mir unerklärlich, weil ich diese Burschen vor dem Zwischenfall in Swatran noch nie in meinem Leben gesehen hatte, aber sie taten ganz so, als hätten sie eine alte Rechnung mit mir zu begleichen. Mit einem schrecklichen Gebrüll fielen sie über mich her.
    Und da, meine Herren, trat Muzzel in Aktion."
    Kulman legte eine kurze Pause ein und sah sich triumphierend um. Er begegnete gespannten Blicken.
    In den Augen des Mausbibers erkannte Kulman zu seiner Überraschung sogar unverhohlene Sympathien für sich, denn sie glänzten freudig. Die Ohren standen steil nach oben, und der Nagezahn hatte sich vorgeschoben, um die innere Zufriedenheit seines Besitzers öffentlich zu dokumentieren.
    Kulman sprach weiter: „Muzzel stürzte sich auf die fünf Kerle und gab mir damit ein Beispiel, denn ich muß ehrlich zugeben, daß ich den Mut verloren hatte. Er biß dem ersten die Pistole aus der Hand und schlug dann seine Zähne in das Bein des Mannes, so, daß dieser schreiend zu Boden fiel.
    Nicht viel besser erging es dem zweiten Springer, der nach einem eleganten Gleitflug direkt auf mir zu landen drohte. Ich wich zur Seite und wollte schon mit der Faust zuschlagen, da war Muzzel über ihm und biß ihm ins Genick.
    Den dritten erledigte ich mit der bloßen Faust, während Muzzel sich des vierten annahm. Der fünfte ließ seine Waffe fallen und raste wie ein Wahnsinniger davon. Muzzel und ich zogen es vor, angesichts des gelandeten Schiffes das Weite zu suchen. Aus der Ferne konnte ich beobachten, wie die Verwundeten geborgen wurden, dann startete das kleine Schiff und war bald am Himmel verschwunden. Ich weiß jetzt noch nicht, was die Kerle von mir wollten. Wahrscheinlich werden wir es wohl nie erfahren. Jedenfalls steht eins fest: Sie waren nicht die Ursache dafür, daß ich eventuell Großalarm gefunkt und um Ablösung gebeten habe."
    „Das hat auch niemand behauptet", meinte Rhodan. „Außerdem wäre es technisch unmöglich. Sie sagen, der Überfall habe wenige Stunden vor der Landung der Gazelle stattgefunden, Terrania aber fing Dreimal Glockenschlag bereits gestern auf. Wo waren Sie gestern, Kulman?" Die Frage klang ernst und sachlich. „Gestern weilte ich in meinem Quartierdorf im Schuppen. Etwa zweihundert Kilometer von Swatran entfernt. Die Swoon hatten mir dort eine Wohnung eingerichtet, eigentlich ein Lagerhaus für ihre Begriffe. Ich konnte in der Hütte gerade noch aufrecht stehen."
    „Und Sie haben Ihren Hypersender nicht betätigt?"
    „Nein! Ich müßte das doch wissen."
    „Vielleicht müßten Sie das wissen", verbesserte Rhodan und warf Marshall wieder einen Blick zu. Er erhielt die Bestätigung, daß Kulman die Wahrheit sprach.
    Verdammt! Was stimmte denn nun eigentlich an der ganzen verrückten Geschichte? Kulman konnte doch nicht die Wahrheit sagen und trotzdem lügen. Oder...? Dieses „Oder" brachte Rhodan auf die richtige Idee. Aber er behielt sie vorerst noch für sich.
    Kulman schien verwirrt. Er strich sich nervös durch die Haare.
    „Ich verstehe bald überhaupt nichts mehr, Sir. Ich kehrte nach dem Überfall durch die Piraten wieder in das Dorf zurück. Muzzel hatte eine kleinere Wunde davongetragen und konnte kaum laufen. Ich nahm ihn auf den Arm und verband ihn später. Das Tier hatte mir schließlich das Leben gerettet. Können Sie verstehen, daß ich es nicht zurücklassen wollte?" Er wartete keine Antwort ab, sondern fügte hinzu: „Dann, vor etwa vier oder fünf Stunden, summte plötzlich mein Empfänger. Eine mir fremde Stimme sagte, daß der Chef auf mich warte und, daß man mich abholen würde. Natürlich war ich überrascht, aber ich nahm immer noch an, man wollte mich taktischer Gründe wegen von Swoofon abziehen. Und dann mußte ich erfahren, daß ich selbst es gewesen sein soll, der die Ablösung verlangt hätte. Sie werden verstehen, daß ich etwas durcheinander bin."
    „Wir verstehen das durchaus, Kulman", bestätigte Rhodan. „Wir werden auch gleich Ihre Befragung beenden. Die DRUSUS kehrt zur Erde zurück. Dort wird Ihr vollständiger Bericht geprüft und analysiert werden. Ich glaube, Sie werden keine Schwierigkeiten mehr haben. Fest steht, daß jemand - ich wiederhole: jemand - Ihren Sender dazu benutzt hat, Ihre Ablösung zu fordern. Und nun berichten Sie weiter. Nur noch einige Fragen:

Weitere Kostenlose Bücher