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0061 - Der Robot-Spion

Titel: 0061 - Der Robot-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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solcher Notfall aber lag doch offensichtlich hier nicht vor.
    Er beschloß, die weiteren Nachforschungen den dafür zuständigen Stellen zu überlassen.
    „Los, kommen Sie an Bord. Aber lassen Sie das komische Vieh dort, wo es ist."
    „Sie meinen Muzzel? Nein, den lasse ich nicht zurück. Auf keinen Fall! Eher bleibe ich auch hier."
    „Wie kommt überhaupt ein Dackel nach Swoofon?" wollte Redkens wissen. Er benahm sich so, als habe er noch nie einen Dackel gesehen. „Oder hatten Sie ihn damals nach hier mitgenommen?"
    „Muzzel ist ein Possonkal", erklärte Kulman so selbstverständlich, als müsse jeder terranische Raumfahrer wissen, was ein Possonkal sei. Aber Wroma und Redkens hatten noch nie von einem solchen Tier gehört.
    „Fremde Viecher dürfen nicht an Bord", sagte Wroma, schon ein wenig unsicherer. „Rhodan würde uns schön was erzählen ..."
    „Dann kehrt wieder um und laßt mich hier. Ich kann Muzzel nicht zurücklassen. Sie würden ihn töten, die Halunken."
    „Welche Halunken?"
    „Springer! Erst schenkten sie mir den Hund, dann versuchten sie, mich umzubringen. Ich habe ja gleich gewußt, daß sie Piraten sind. Also was ist? Kann Muzzel mitkommen?"
    Wroma sah Redkens an. Der zuckte die Achseln. Der Afrikaner entschloß sich, ohne Rückfrage zur DRUSUS die volle Verantwortung zu übernehmen.
    Was konnte schließlich schon passieren, wenn Kulman seinen Possel ... Puzzil ... oder wie das Biest hieß - mitnahm?
    „Schon gut, bringen Sie den Dackel mit an Bord. Aber er muß bis zur DRUSUS eingesperrt werden. Wer weiß, welche Flohsorte auf Swoofon heimisch ist ..."
    „Muzzel hat keine Flöhe", protestierte Kulman empört und fügte vorsichtshalber hinzu: „Und wenn schon, dann kann man sie ja fangen oder töten."
    „Dafür sorgt schon die Desinfektionsanlage der DRUSUS", versprach Wroma und trat zurück, um Kulman einsteigen zu lassen.
    Kulman aufs Wort folgend, stieg Muzzel mit erstaunlicher Geschicklichkeit die Stufenleiter empor und trippelte schwanzwedelnd in die Schleusenkammer, wo er sich mit einem leisen Knurrlaut niedersetzte und mit erwartungsvollen Augen auf die Männer sah. Die Luke schloß sich. „Bringen Sie den Hund nebenan in die Druckluftkammer und sperren Sie ihn ein", befahl Wroma seinem Sergeanten. „Kulman, sorgen Sie dafür, daß Ihr Bastard mitgeht."
    Kulman zuckte unter der offensichtlichen Beleidigung seines Begleiters zusammen, aber er behielt die Fassung. Er beugte sich zu dem Dackel hinab und sagte: „Muzzel! Sei brav und geh mit dem Onkel dort! Ich hole dich bald wieder ab. Hörst du? Herrchen holt dich bald wieder!"
    Wroma unterdrückte nur mühsam sein Grinsen. Er hatte schon manchen Verrückten gesehen, aber, daß ein hartgesottener Agent Terras derartige Gefühlsduseleien zeigte, ging über seinen Verstand.
    Redkens machte eine ironische Verbeugung und winkte Muzzel zu. Das kluge Tier verstand die Einladung und stand auf, um fast gravitätisch an Redkens vorbei auf den Flur zu schreiten.
    Wroma bekam fast keine Luft mehr.
    Der Dackel schritt! Er ging nicht, er watschelte nicht, er hoppelte nicht, nein, er schritt!
    Kulman sah ihm mit einem stolzen Besitzerlächeln nach.
    „Hören Sie, Kulman", sagte der Afrikaner, als er mit dem Agenten in der Zentrale anlangte und den Antrieb einschaltete. „Ich verstehe das alles nicht. Zuerst funken Sie Dreimal Glockenschlag und alarmieren damit die halbe terranische Kriegsflotte, und nun halten Sie Dackel." Der Planet Swoofon fiel schnell in die schwarze Tiefe des Alls und versackte zwischen den anderen Sternen. „Rhodan wird sich wundern."
    „Rhodan?" Das Erstaunen Kulmans war zweifellos echt. „Was will denn Rhodan von mir? Wozu will er mich holen lassen?"
    Wroma schnappte nach Luft und korrigierte den Kurs.
    „Holen lassen? Sie haben doch selbst darum gebeten."
    Kulman sah auf den schimmernden Bildschirm und sagte: „Ich soll darum gebeten haben?" Er schüttelte den Kopf. „Einer von uns muß verrückt sein, mein Bester! Ich habe bis vor zwei Stunden überhaupt nicht im Traum daran gedacht, Swoofon zu verlassen. Erst als ich Ihre Suchrufe auffing ..."
    Wroma begann zu ahnen, daß sein Gefühl ihn nicht getrogen hatte. Irgend etwas stimmte nicht. Eine ganze Menge sogar stimmte da nicht ...
     
    2.
     
    Die DRUSUS stand immer noch zwei Lichtstunden von Swoofon entfernt. In einem raschen Einschleusmanöver wurde der zurückkehrende Aufklärer in den gewaltigen Kugelleib des Schiffes aufgenommen. Inzwischen hatte

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