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0063 - Der Hüter des Bösen

0063 - Der Hüter des Bösen

Titel: 0063 - Der Hüter des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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daran zu zweifeln, dass diese Bezeichnung noch auf sie zutraf.
    Ein böser Verdacht kam ihm. Hatten sich Zamorra und Nicole in eine neue Dämonenjagd gestürzt? Hatte in deren Verlauf ein Dämon von Nicoles Persönlichkeit Besitz ergriffen?
    Nicole lächelte plötzlich, ein kaltes, böses, ja tückisches Lächeln.
    »Weißt du übrigens, dass er hierher kommt?«
    »Wer kommt hierher?«, fragte Bill.
    »Zamorra. Er sitzt bereits im Flugzeug.«
    Bill verzichtete darauf, sie zu fragen, woher sie das wissen wollte.
    Die Antwort würde doch nur in einem Achselzucken bestehen.
    »Aber ich werde nicht allein im Kampf gegen ihn sein«, fuhr Nicole fort. »Mein Seelenbruder wird mir helfen. Er ist ebenfalls bereits unterwegs.«
    Der Historiker hatte das Gefühl, dass sie mehr mit sich selbst als mit ihm sprach. Ein Seelenbruder, der im Begriff war, ihr zu Hilfe zu kommen? Das wurde ja immer geheimnisvoller.
    »Seelenbruder?«, fragte er.
    Nicole schüttelte den Kopf. »Du würdest es nicht verstehen, Bill. Ich verstehe es ja selbst kaum.«
    Mit dieser Antwort musste er sich zufrieden geben, denn alle weiteren Fragen beantwortete sie nur mit einem entrückten Schweigen.
    Bill hielt vor dem Hotel.
    ***
    Nicole und Bill gingen zum Empfang, um sich ihre Zimmerschlüssel geben zu lassen. Der Rezeptionist überreichte Bill bei dieser Gelegenheit eine Telefonnotiz.
    Kommissar de Witter hatte angerufen. Bill sollte Nicole fragen, ob sie sich im Besitz eines Talismans mit einer Vogelfratze befand.
    Bill kam der Aufforderung sofort nach, wenn er auch nicht verstand, was das ganze sollte.
    Nicole knirschte mit den Zähnen. »Das ist so eine fixe Idee von diesem verfluchten Zamorra«, sagte sie hasserfüllt.
    Bill glaubte nicht so recht, dass es sich um eine fixe Idee handelte.
    Sonst hätte de Witter bestimmt nicht gefragt.
    »Aha«, sagte er scheinheilig. »Was spinnt sich der Professor denn da so zusammen?«
    Nicole winkte geringschätzig ab. »Er behauptet allen Ernstes, ich hätte ihm ein Amulett weggenommen. Dabei hat er es selbst um den Hals hängen.«
    Mehr war aus ihr nicht rauszuholen. Bill wurde sich klar darüber, dass er unbedingt nochmals mit de Witter sprechen musste. Die Polizei wusste offenbar doch einiges über diese ganze rätselhafte Angelegenheit. Allerdings wollte er das Gespräch mit dem Beamten nicht in Gegenwart Nicoles führen. Er war deshalb ganz froh, als sie erklärte, dass sie müde sei und sich ein bisschen hinlegen wolle.
    »Tu dies«, sagte er. »Ich trinke an der Bar noch etwas.«
    Nicole ging.
    Selbstverständlich hatte Bill kein Interesse an der Bar. Jetzt jedenfalls nicht. Zuerst erkundigte er sich nach Marcellin. Die Information, dass dieser überraschend wieder abgereist war, verblüffte ihn nicht. Er gab noch Anweisung, ihn für den Fall, dass Nicole abermals das Hotel verlassen wollte, sofort zu benachrichtigen. Dann ging er auf sein Zimmer.
    Dort führte er mehrere Telefonate. Zuerst rief er seinen Historikerkollegen an und teilte ihm mit, dass sich ihr Zusammentreffen noch etwas verschieben würde. Dann versuchte er erneut, Zamorra in Frankreich zu erwischen. Damit hatte er jedoch keinen Erfolg, denn Raffael, der alte Hausdiener auf Château Montagne, ließ ihn wissen, dass der Professor vor einer Weile das Schloss verlassen hatte, um sich bei seinem Bekannten Lucien de Marteau dessen Privatflugzeug zu leihen. Und schließlich wollte er sich mit Kommissar de Witter in Verbindung setzen. Diese Absicht vereitelte jedoch vorerst der Angestellte vom Empfang.
    »Monsieur Fleming«, gab er durch das Telefon durch. »Ich wollte Sie nur davon in Kenntnis setzen, dass sich Mademoiselle Duval gerade anschickt, das Hotel zu verlassen.«
    »Danke! Halten Sie sie bitte eine Minute auf!«
    So schnell war Bill selten ein paar Treppen hinuntergelaufen.
    Als er in der Halle ankam, sah er gerade noch, wie Nicole die Drehtür nach draußen betrat. Der Rezeptionist machte eine bedauernde Geste.
    »Nicole!«, rief Bill laut.
    Sie blieb stehen und drehte sich langsam um.
    Bill hatte die Halle inzwischen durchquert. »Da ist ein Telefonat für dich«, bluffte er. »Zamorra ist am Apparat.«
    Sie blickte ihn kalt an. »Du lügst, Bill!«
    »Warum sollte ich lügen?«
    »Ich weiß ganz genau, dass Zamorra unmöglich am Apparat sein kann.«
    »Wieso?«
    »Weil er zur Zeit in einem Flugzeug sitzt und nach hier unterwegs ist. Und nun lass mich in Ruhe, Bill. Ich habe Wichtiges zu tun.«
    Sie wandte sich wieder der Straße

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