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0065 - Ein Hauch Ewigkeit

Titel: 0065 - Ein Hauch Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren?
    Ras hatte also Erfolg gehabt. Dort unten auf dem Kristallplaneten war das zweite Schiff detoniert. Die Pilzwolke konnte keine andere Ursache haben.
    Wenn Gucky dazu fähig gewesen wäre, hätte er jetzt neiderfüllt geseufzt. Aber seine Erleichterung war größer als derartige egoistische Gefühlsregungen. Die Druuf hatten ein weiteres Schiff verloren, und in dieser Sekunde würde Rhodan bereits wissen, daß sein kleiner Freund Gucky in die Hand des Gegners gefallen war.
    Das Universum vor den Luken war nicht vollständig schwarz. Tausende von Sternen legten sich mit ihrem Licht wie ein Schleier über die absolut dunkle Unendlichkeit und verliehen ihr einen silbernen Schimmer von Zeitlosigkeit. Dieser silberne Schimmer wurde plötzlich unterbrochen.
    Gucky erkannte es aus den Augenwinkeln. Ein schwarzer Schatten bedeckte mit seiner ovalen Form die Sterne und verriet seinen Umriß. Er kam schnell näher. Es war Gucky unmöglich, die Länge des Schattens abzuschätzen, aber er vermutete, daß er mindestens einen Kilometer von Anfang bis Ende maß. Ein Schiff ...?
    Besaßen die Druuf so große Schiffe? Sie waren wahrscheinlich die herrschende Intelligenz der anderen Zeitebene und kannten die Raumfahrt bereits seit Jahrtausenden ...
    Nein, das war falsch. Nach irdischer Zeitrechnung mochte das stimmen, aber von den Druuf aus gesehen lag Christi Geburt ja gerade erst zehn Tage zurück.
    Gucky stockte plötzlich der Atem. Ihm kam zu Bewußtsein, daß die Raumschiffe der Druuf wahrscheinlich schon vor einer Million Jahren die Galaxis durchstreiften - ohne, daß sie jemand gesehen hatte.
    Ein leichter Ruck ging durch das Schiff, als es gegen den Riesen stieß. Laut hallte es durch den Raum, als sich Klammern um den Leib des Torpedos legten und die beiden Schiffe miteinander verbanden.
    Die Roboter beendeten ihre lautlose Unterhaltung. Der neu Hinzugekommene verließ den Raum wieder.
    Die Sichtluken schlossen sich plötzlich, ohne, daß die Beleuchtung in dem Raum heller wurde. In dem Halbdunkel vermochte Gucky kaum noch etwas zu erkennen. Die Umrisse des Roboters hoben sich gegen die matt schimmernde Wand ab, aber auch wenn Gucky ihn nicht erblickt hätte, so wären die bläulich zuckenden Blitze seiner Kugelantennen nicht zu übersehen gewesen.
    Und dann, urplötzlich, erloschen die blauen Blitze.
    Zuerst sah Gucky es überhaupt nicht, so sehr erleichterte ihn das abrupte Nachlassen des fast zur Gewohnheit gewordenen Schmerzes im gesamten Nervensystem. Ihm war, als wäre das Gehirn bisher in einem stählernen Kessel eingeschlossen gewesen, dessen Wände wie durch ein Wunder schmolzen und es frei ließen.
    Dann erst begriff Gucky.
    Der Roboter hatte ihn aus seinem Bann entlassen, weil er sich seiner Beute sicher fühlte. Hier, mit dem Flaggschiff der Druuf fest verbunden, war jede Flucht des Gefangenen unmöglich.
    Guckys erster Impuls war zu teleportieren. Dann aber konnte er es nicht unterlassen, sich lieber erneut in Gefahr zu begeben, als ohne die Genugtuung einer kleinen Rache von dem Ort des Geschehens zu scheiden.
    Der Roboter wußte nicht, wie ihm geschah, als sich seine sämtlichen zwölf Tentakel und die beiden Antennen nach rückwärts bogen, von einer unsichtbaren Kraft aus dem Nichts ergriffen. In seinem Innern gehorchten die elektronischen Einrichtungen den Befehlsimpulsen und stemmten sich gegen den unsichtbaren Feind, aber die Anstrengungen bewirkten nur das Gegenteil.
    Erste Sicherungen brannten durch; zischend sprang hinter der Metallhaut ein Funke über und zerschmolz wichtige Verbindungen. Ein zweiter Kurzschluß ließ den Koloß erzittern. Aus den herabgebogenen Antennen sprühten blaue Strahlen, aber sie irrten ungezielt gegen die Decke und zerplatzten dort.
    Gucky spürte keine Wirkung. Mit einer letzten Kraftanstrengung versuchte das Monster, sich des Angriffs zu erwehren, von dem es nur ahnen konnte, daß der kleine Gefangene ihn vortrug, aber das war das Ende. Gucky sprang erschrocken zurück, als die letzte Sicherung mit einem scharfen Knall durchschlug.
    Der große Roboter wankte und stürzte dann unbeholfen zu Boden, als habe er plötzlich das Gleichgewicht verloren. In seinem Innern war ein klingendes Scheppern, als habe jemand ein Gefäß mit Schrauben umgeworfen. Auf der Brust- oder Rückenplatte erschien ein rotglühender Fleck, und Gucky begann zu ahnen, daß es nun an der Zeit sei, das Weite zu suchen.
    Er konzentrierte sich auf die felsige Oberfläche des Kristallplaneten,

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