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0065 - Gefangen in der Mikrowelt

0065 - Gefangen in der Mikrowelt

Titel: 0065 - Gefangen in der Mikrowelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie wollte nach dem Mann sehen, der von den beiden Pfeilen getroffen worden war. Die blondhaarige Detektivin brauchte erst gar nicht neben ihm zu stehen, um zu sehen, welche Folgen diese Treffer hatten.
    Der Mann wurde kleiner. Er befand sich auf dem schnellsten Weg, ebenfalls ein Zwerg zu werden…
    ***
    Scharf stieß Jane Collins die Luft aus. Im Augenblick wurde ihr leicht schwindlig. Es war nicht so leicht für sie, dieses Bild zu überwinden. Sie konnte buchstäblich zusehen, wie der Mann schrumpfte.
    Welch ein Horror!
    Zum Glück war der Mann bewußtlos geworden. Er bekam also nicht mit, was mit ihm geschah. Aber Jane Collins war klar, daß sie etwas tun mußte. Sie konnte den Mann nicht auf dem Boden liegenlassen, außerdem versperrte sein Wagen den Weg. Es war ein schwarzer Renault 30.
    Jane bückte sich und zog den immer weiter zusammenschrumpfenden Fahrer kurz entschlossen hinter eine der Säulen.
    Dann ging sie zu dem abgestellten Renault und wollte sich gerade hinter das Steuer setzen, als eine laute Frauenstimme ihre Ohren traf.
    »Jacques! Jacques, wo bist du?«
    Jane schraubte sich wieder hoch.
    Ein Lift hatte gehalten, und aus ihm trat eine hochgewachsene Frau mit blond gebleichten Haaren, die sie kunstvoll zu einem Turban gedreht hatte.
    »Hier, Madame!« Jane winkte. Sie konnte sich vorstellen, daß der Fahrer der Mann dieser Frau war.
    Mißtrauisch kam die Blonde auf Jane Collins zu. Die Detektivin ging ihr ein paar Schritte entgegen.
    »Was haben Sie mit Jacques zu tun?« fuhr die Blonde die Privatdetektivin an.
    »Madame, ich möchte Ihnen etwas erklären…«
    »Sagen Sie nichts!« kreischte die andere. »Sie haben meinen Mann verführt. Ich sehe es Ihnen doch an!« Ein Schwall französischer Schimpfworte folgte, von denen Jane nicht einmal die Hälfte verstand.
    »Aber Madame, es war ganz anders.«
    »Nein, nein.« Die grell geschminkte Blonde schüttelte den Kopf. »Ausreden, nichts als Ausreden.« Sie holte kaum Luft. »Ich kenne die Kerle und auch euch Weibsleute. Ihr seid nur scharf aufs Geld.«
    »Jetzt gehen Sie zu weit!« zischte Jane Collins.
    Die Frau fuchtelte mit den Händen vor Janes Gesicht herum. »Stimmt das denn nicht, was ich sage?«
    Jane war es leid. Sie faßte die Frau am Arm und drehte sie herum. »Nun kommen Sie mal mit«, sagte sie und führte sie dorthin, wo der Fahrer des Wagens lag.
    Die Frau wollte nicht. »Was soll ich da?« Sie kreischte. »Sind Sie verrückt?«
    »Ich will Ihnen Ihren Mann zeigen, zum Henker!«
    Die Blonde blieb stehen. »Wie reden Sie überhaupt mit mir?«
    »Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus«, erwiderte Jane.
    Jetzt erst ließ sich die Frau mitziehen.
    Jane schritt mit ihr um den Pfeiler herum, hinter dem der gewisse Jacques lag. Die Detektivin wußte, daß es für die Blonde ein Schock sein würde, aber sie wußte im Moment keine andere Möglichkeit.
    »Hier soll sich mein Mann befinden?« fragte die Frau. »Wo doch sein Wagen ganz woanders steht. Was haben Sie mit mir vor?«
    »Da, sehen Sie.« Jane Collins deutete mit dem Zeigefinger nach unten.
    Der Mann lag dicht am Pfeiler. Er drehte den beiden Frauen den Rücken zu. Jane wußte jedoch nicht, ob er noch bewußtlos war.
    »Das soll mein Mann sein?« fragte die Blonde. »Aber…«
    In diesem Augenblick drehte Jacques sich um. Er wandte den Frauen sein Gesicht zu und blickte sie aus seiner Froschperspektive an.
    Die Mimik der Blonden versteinerte. Doch dann malte sich unendlicher Schrecken auf ihrem Gesicht ab.
    »Jacques!« kreischte sie. »Jacques, was ist mit dir? Du bist ja, du bist…«
    Mehr brachte sie nicht hervor, denn ihre Knie gaben nach, und die Frau wurde ohnmächtig. Bevor sie zu Boden stürzte, fing Jane Collins sie auf.
    Jetzt gab es für Jane nur eins: Sie mußte die Polizei einschalten.
    ***
    Professor Zamorras Beziehungen waren phänomenal. Darüber konnte sich auch Nicole Duval nur immer wieder wundern. Ihr Chef kannte Gott und die Welt, und deshalb kostete ihn es nur einen Telefonanruf, um den Hubschrauber zu bestellen.
    »Wenn du noch nicht gepackt hast, mußt du dich beeilen«, meinte er zu Nicole.
    »Bin schon weg!« rief die quirlige Französin.
    Zamorra schaute ihr lächelnd nach. Für ihn stand immer ein gepackter Koffer parat. Und das Amulett trug er sowieso meistens bei sich. Dieser silberne Talisman, in dem die Kraft eines fremden Gestirns wohnte, war im Laufe der Zeit zu einem Stück von ihm geworden. Seit er das Schloß geerbt und dessen

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