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0065 - Gefangen in der Mikrowelt

0065 - Gefangen in der Mikrowelt

Titel: 0065 - Gefangen in der Mikrowelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schmerzenden Gelenke, und der Flüssigkeitsspiegel war inzwischen wieder gestiegen.
    Verdammt auch.
    »Und jetzt nichts wie raus«, sagte Suko.
    Ich deutete zum Rand hoch. »Der ist zu weit oben. Das schaffen wir nicht.«
    Suko schaute nach. »Nein«, gab er mir recht, »einer allein bestimmt nicht. Aber…«
    Ich vollendete den Satz. »Wenn du dich auf meine Schulter stellst, müßte es gehen.«
    »Glaube ich auch. Nur machen wir es umgekehrt. Du stellst dich auf meine Schulter.«
    »Mir auch recht.«
    Gesagt, getan.
    Das Wasser reichte uns bis über die Knie. Wir gingen schwerfällig auf den Beckenrand zu und blieben dort stehen.
    Suko schob beide Hände ineinander und drehte sie dann um. Dabei bückte er sich ein wenig, um mir beim Aufstieg zu helfen.
    Ich hob das rechte Bein, stellte mich in die zusammengelegten Handflächen und zog das linke nach.
    Suko schob noch, und ich half ihm dabei, in dem ich mich abschnellte. Meine Hände umfaßten den Beckenrand – und rutschten ab.
    »Vorsicht!« rief ich Suko zu, denn ich wollte nicht auf seinen Kopf fallen.
    Der Chinese warf sich zur Seite. Gemeinsam klatschten wir in das Wasser. Ich allerdings aus größerer Entfernung.
    »Merde!« Das französische Schimpfwort für einen internationalen Begriff rutschte mir heraus.
    Suko spielte den großen Optimisten. »Keine Müdigkeit vortäuschen. Weiter.«
    Der zweite Versuch begann. Wir gingen ihn an wie den ersten. Suko baute wieder die Leiter, und ich kletterte hoch.
    Diesmal aber hob der Chinese beide Hände, bevor ich mich abstützte. Suko hob mich diesmal wesentlich höher an.
    Dann gab ich mir Schwung.
    Ich flog dem Rand des Beckens entgegen, griff zu, packte mit beiden Händen fest und hielt mich in der Senkrechten.
    Geschafft!
    Suko drehte sich sofort herum, hob beide Arme und stützte meine Füße mit den Händen ab.
    »Okay!« rief ich. »Jetzt wird es leichter.«
    Mein Optimismus erfüllte sich. Es ging in der Tat leichter. Das rechte Bein anheben, auf den Beckenrand schwingen, das linke folgen lassen. Es waren Bewegungen, die ineinander übergingen, ohne daß ich eine Pause einlegte.
    Auf dem Rand des Waschbeckens blieb ich liegen. Das muß sich mal jemand vorstellen.
    Ein Mensch auf diesem Rand, der so breit war wie zwei nebeneinandergelegte Finger.
    Aber wir waren ja nur Winzlinge.
    Ich ließ meinen linken Arm in die Tiefe baumeln, streckte die fünf Finger aus und rief: »Spring!«
    Suko jumpte hoch. Er verfehlte die Hand.
    Erst beim dritten Versuch klatschten seine Finger gegen die meinen, doch bevor ich zupacken konnte, rutschte mir der Chinese aus der Hand.
    Mist auch.
    Beim nächsten Anlauf gelang es dann. Ich bekam die Hand meines Freundes zu fassen und hielt sie fest.
    Das war die Hauptsache. Jetzt mußte ich nur zusehen, daß ich nicht von der Kante rutschte, denn dann konnte ich mir wer weiß was brechen.
    Eisern hielt ich durch und biß die Zähne zusammen.
    Stück für Stück hievte ich Suko höher. Er half mir dabei, in dem er sich an der Wand etwas abstützte.
    Langsam kamen wir unserem Ziel näher.
    Dann endlich konnte der Chinese ebenfalls ein Bein über die Kante schwingen.
    Wir atmeten auf.
    Danach saßen wir uns gegenüber. Zwei zu Winzlingen gewordene Menschen, die auf einer Waschbeckenumrandung hockten.
    »Und jetzt?« fragte ich.
    Suko deutete nach unten.
    Die Antwort besagte alles. Nur kam mir die Tiefe von vielleicht einem Meter ungeheuer vor. Mir sträubten sich die Haare, wenn ich daran dachte, da hinunterspringen zu müssen.
    Aber uns blieb keine andere Wahl, denn in der Nähe befand sich kein Tisch oder Stuhl, auf dem wir hätten landen können. Es blieb uns nur der Boden dieses Gewölbes, aus dessen Wänden noch immer das glosende rötliche Licht strahlte.
    Schließlich wurden wir gezwungen, vom Rand des Waschbeckens zu springen.
    Stimmen klangen auf.
    Deutlich unterschied ich Belphegors Organ von den anderen. Ich stieß Suko an.
    Der Chinese nickte.
    Dann sprangen wir.
    Rasend schnell kam der Boden näher. Auch bei meiner Winzigkeit reagierte ich so, als wäre ich ein ausgewachsener Mensch. Ich duckte mich zusammen, zog den Kopf zwischen die Schultern, und als ich aufprallte, ließ ich mich sofort zur Seite fallen und rollte mich über die rechte Schulter hinweg ab.
    Suko tat es mir nach, und endlich standen wir beide unverletzt auf unseren Beinen.
    Ein Versteck.
    Wir brauchten unbedingt ein Versteck, denn wir hörten schon die Schritte.
    So schnell es ging, liefen wir unter dem

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