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0065 - Schräge Töne - falsche Noten

0065 - Schräge Töne - falsche Noten

Titel: 0065 - Schräge Töne - falsche Noten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: falsche Noten
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damit es spannend bleibt. Ich möchte Larrys Wunsch erfüllen.«
    Phil warf mir einen verzweifelten Blick zu.
    »Ich hätte nie geglaubt, dass Mädchen schon mit siebzehn ein bisschen verrückt sind«, meinte er traurig. »Ich dachte, es finge erst so mit fünfundzwanzig an.«
    »Ich tu immer das, was Larry will«, erklärte die Kleine schnippisch.
    »Kind, dein Larry Cough ist ein Jazztrompeter, nichts weiter.«
    Sie warf den Kopf nach hinten, dass der Pferdeschwanz ihr um die Ohren schlug.
    »Für mich ist er der herrlichste Mann auf der Welt.«
    »Ich verhöre lieber einen hartgesottenen Gewohnheitsverbrecher als so ein verdrehtes Hühnchen«, seufzte Phil.
    Ich glaube, wir hätten das Girl doch nicht klein bekommen, wenn nicht die Mutter aufgetaucht wäre. Sie hörte sich unsere Wünsche an und regelte die Sache dann durch zwei Ohrfeigen. Worauf das jazzversessene Töchterlein aus ihrem Zimmer Mr. Cough-Rundschreiben, eine Fünfdollar-Note, eine Eindollar-Note und ein Postkartenbild des Schlagzeugers der Cough-Band mit eigener Unterschrift anbrachte.
    Wir wechselten die fünf Dollar gegen fünf Dollar aus der Spesenkasse des FBI, bedankten uns und machten uns auf den Weg zum nächsten Cough-Anhänger.
    Am späten Nachmittag saßen wir im Gebäude der National-Bank im Laboratorium von Ashuen. Der Geldexperte machte mit den von uns beschafften Noten eine Menge Experimente. Wir warteten geduldig. Schließlich tippte er der Reihe nach auf die sorgfältig ausgelegten Noten und sagte: »Falsch! Falsch! Falsch!«
    Er sagte es genau zwölf Mal.
    Ich stand auf.
    »Es tut mir leid, die Liebhaber schräger Musik um eine ihrer beliebtesten Bands bringen zu müssen.«
    ***
    Die Trompete winselte. Die Fans stöhnten vor Wonne, und als die Saxofone und das Schlagzeug losbrachen, brüllten sie vor Verzückung.
    Heute standen Phil und ich hinter der Bühne. Der übliche Sturm setzte ein. Die Zehner regneten. Die Cops schwitzten und mussten die Gummiknüppel handhaben.
    Gelassen warteten wir, bis die Polizisten mit den Jazz-Verrückten fertig geworden waren. Mit dem letzten Fan verließen auch die Uniformierten den Saal. An ihrer Stelle betraten ein Dutzend unauffällig gekleidete, aber durchweg sehr kompakte Herren den Saal. Sie blieben an den Eingängen stehen.
    Ich ließ meinen Zigarettenrest fallen und trat die Glut aus. Zusammen mit Phil schlenderte ich aus den Kulissen auf Mr. Cough zu.
    Der Band-Leader beobachtete mit zusammengekniffenen Augen die G-men, die die Ausgänge besetzt hielten. Als ich ihm die Hand auf die Schulter legte, zuckte er zusammen.
    »Oh, Agent Cotton. Erklären Sie mir, was das bedeuten soll!«
    »Larry Cough, ich verhafte Sie und die Mitglieder Ihrer Kapelle wegen Verdachtes der Falschgeldverbreitung und der Falschgeldherstellung.«
    Er lachte laut. Klang es krampfhaft? Dann erklärte er schlicht: »Sie sind verrückt.«
    »Wir werden sehen. Draußen wartet ein hübscher, großer Wagen auf Sie, in dem Sie alle Platz haben. Ich hoffe, es stört Sie nicht, dass er vergittert ist.«
    Er begann ein heftiges Gezänk, weil er für sein Prestige fürchtete, wenn seine Anhänger sahen, wie er in ein Polizeifahrzeug verladen wurde. Wir mussten die ganze Prozedur durch einen Lieferanteneingang des Theaters erledigen. Man hat bei uns immer einen Haufen Ärger mit der Beachtung der Bürgerrechte. Am einfachsten ist es noch, wenn sich der Verdächtigte mit der Pistole gegen die Verhaftung wehrt. Cough wehrte sich nur mit Worten und den Androhungen von Beschwerden.
    Immerhin saßen nach einer guten Stunde die Musiker im Hauptquartier auf den Stühlen des großen Vernehmungssaales. Neun Kollegen, Phil und ich verhörten die elf Musiker gleichzeitig. Es ist eine alte Erfahrung, dass Verhörte nervös werden, wenn sie sehen, wie der Kollege nebenan ausgequetscht wird, ohne dass sie hören können, was er sagt. Die Furcht vor Widersprüchen irritiert sie, und wir haben den Nutzen davon.
    Ich kaufte mir Cough persönlich. Ich hielt ihm eine Fünfdollar-Note unter die Nase und sagte ihm, dass diese einer der Scheine sei, die er seinen Anhängern zurückzuzahlen pflegte. Und ich sagte ihm, dass dieser Schein und alle anderen falsch seien.
    Er geriet aus der Fassung und jammerte: »Aber ich hatte keine Ahnung, Agent Cotton. Die ganze Geldgeschichte liegt in den Händen meines Managers.«
    Hoppla, Reis Awall fehlte uns noch in der Sammlung.
    »Wo wohnt er? Schnell! Rücken Sie mit der Adresse heraus!«
    »Ja, natürlich,

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