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0066 - Wächter der Verbannten

Titel: 0066 - Wächter der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dafür. Er wußte, daß die Gefahr von Osten kam.
    Mullon kroch weiter. Er gab sich Mühe, kein Geräusch zu verursachen. Es war noch vier Minuten bis zum verabredeten Zeitpunkt.
     
    *
     
    Milligan gab den Zwergen das Zeichen. Folgsam schwärmten sie aus, drangen zwischen den Bäumen hindurch auf die Lichtung hinaus und tanzten und gaukelten, als hätten sie sich die ganze Zeit über ebenso bewegt.
    „Achtung, sie kommen!" zischte Hollander. „Wartet noch!"
    Die beiden Männer gehorchten. Hollander beobachtete über das Gras hinweg, wie die Blauen Zwerge gaukelnd und schimmernd über die Lichtung zogen, sie überquerten und auf der anderen Seite wieder in den Dschungel eintauchten.
    Das alles sah so harmlos aus, daß Hollander an seinem Verstand zweifelte. Befand sich Milligan wirklich bei den Zwergen? Warum ließ er sich nicht sehen?
    Hollander war zu einer raschen Entscheidung gezwungen. Wenn er noch lange wartete, waren die Zwerge wieder verschwunden.
    „Los! Vorwärts!" zischte er den beiden Männern zu. „Stellt euch ihnen in den Weg, und wenn sie nicht freiwillig anhalten, dann zeigt ihnen, was ein Thermostrahler ist."
    Die Männer kamen aus ihrem Versteck hervor und liefen über die Lichtung.
    Auf diesen Augenblick hatte Mullon gewartet. Drei Mann waren zuviel, als, daß er sich mit ihnen hätte anlegen mögen. Jetzt war Hollander allein.
    Mullon richtete sich auf. Hollanders Aufmerksamkeit war so sehr auf seine beiden Begleiter gerichtet, daß er das Geräusch nicht hörte, das von hinten kam.
    „Schluß jetzt!" sagte Mullon hart. „Legen Sie die Waffe aus der Hand und stehen Sie auf!"
    Hollander zuckte zusammen. Der Griff seiner Hand lockerte sich, und der Mungo fuhr fauchend davon.
    Hollander kam in die Höhe, ohne die Waffe niederzulegen. Mullon hatte damit gerechnet. Blitzschnell trat er zu, traf Hollanders Handwurzel, und dieser ließ den kleinen Desintegrator in hohem Bogen davonwirbeln.
    Hollander schrie vor Schmerz auf. Dann stand er auf den Beinen, fuhr herum und Mullon hatte noch niemals zuvor ein so entsetztes Gesicht gesehen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Hollander ihn an.
    Wie unter einem fremden Zwang hob er die Arme und versuchte, nach Mullon zu fassen.
    „Mullon ... Sie ...?" stöhnte er.
    Mullon trat einen Schritt zurück und nickte. „Ja, ich. Nicht mein Geist."
    Hollander senkte die Arme. „Es ist also aus", murmelte er. „Ja, Hollander, für immer." Hollander wandte sich um, als erwarte er Rettung von seinen beiden Begleitern. Die aber hatten Milligan, Chellish und Fraudy verhältnismäßig wenig Arbeit gemacht. Während sie sich den Zwergen in den Weg stellten und herauszufinden versuchten, ob die Zwerge irgendwelche Notiz davon nähmen, waren Milligan und seine Begleiter herangeschlichen. Hollanders Leute leisteten, zu Tode erschrocken, keinen Widerstand.
    „Von dort kommt auch keine Hilfe mehr", sagte Mullon.
    Er wartete geduldig, bis sich Milligan seiner beiden Gefangenen so versichert hatte, daß sie nicht mehr entweichen konnten. Dann kamen Chellish und Fraudy herüber. Chellish trug vorbereitete Riemen mit sich. Wenige Minuten später war Hollander gefesselt. Er hatte die Augen geschlossen und sagte kein Wort.
    „Man sollte ihn auf der Stelle erschießen", knurrte Chellish. „Sonst kommt er noch einmal davon und macht den gleichen Unsinn von neuem.“
    Mullon wehrte ab.
    „Ich meine, das sollten wir der Volksversammlung überlassen. Wir sind nicht zuständig."
    Chellish nickte. „Ja, natürlich. War auch nur mein Zorn."
    In Wirklichkeit war er ein wenig ängstlich. Als er Mullon oben am Fluß traf, hatte er behauptet, er sei früher Hollanders Mitarbeiter gewesen. Es brauchte nur ein verkehrtes Wort zu fallen, dann stellte sich heraus, daß er damals gelogen hatte.
     
    2.
     
    Der Rest war einfacher, als Mullon es sich vorgestellt hatte. Natürlich versuchte er vorerst gar nicht, die vierzig Mann, die unter Pashens Befehl auf dem Wohnhügel zurückgeblieben waren, festzusetzen. Er lud vielmehr Hollander in den Hubschrauber und flog mit Chellish, Milligan und Fraudy nach Greenwich.
    Sie landeten in der Nähe des Raumschiffwracks und hatten O'Bannon, Wolley und eine Reihe anderer Gefangener befreit, bevor man drüben in der Stadt noch bemerkt hatte, daß etwas nicht in Ordnung war.
    Mullon schickte Chellish als Unterhändler hinüber und ließ erklären, daß er Hollander auf der Stelle erschießen werde, wenn nicht die sogenannte Schutztruppe binnen einer

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