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0067 - Die Teufelssekte

0067 - Die Teufelssekte

Titel: 0067 - Die Teufelssekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bereit.«
    Anschließend gingen sie wieder zurück in den anderen Raum. Donna öffnete den freien Spind.
    Glenda hatte eine Gänsehaut bekommen. Sie fror. Der Temperaturunterschied zum Duschraum war gewaltig. Glenda Perkins war froh, als sie das lange Gewand überstreifen konnte.
    Es paßte ihr.
    Donna stellte sich vor sie hin und zeichnete den Stoff an den Seiten mit ihren Händen nach. »Ja, so bist du richtig«, kommentierte sie. »Du wirst ihr gefallen.« Sie fuhr noch durch Glendas Haar. »Schön siehst du aus.«
    Wieder lag Glenda Perkins die Frage nach der geheimnisvollen Unbekannten auf der Zunge, aber sie beherrschte sich. Donna hätte ihr sowieso keine Antwort gegeben.
    Sie verließen den Raum, durchquerten den Flur und blieben sekundenlang vor der großen Doppeltür stehen.
    »Einen Rat gebe ich dir«, sagte Donna mit beschwörender Stimme. »Stelle keine Fragen, sondern führe genau das aus, was man dir sagt. Dann ist alles gut.«
    »Ja«, erwiderte Glenda.
    Eine selten gekannte Erregung hatte sie ergriffen. Das Blut schien schneller durch ihre Adern zu fließen. Auch glaubte sie, einen leichten Schwindel zu spüren. Sie überlegte, woher das kommen konnte und dachte an die Salbe, mit der sie sich eingerieben hatte. Wahrscheinlich war das darauf zurückzuführen.
    Donna Summers nickte Glenda noch einmal zu, legte dann ihre Hand auf die Klinke und öffnete die Tür.
    Die Frauen überschritten die Schwelle.
    Staunend blieb Glenda Perkins stehen. Sie befanden sich in einer Halle.
    Aber in welch einer. Grandios war der richtige Ausdruck dafür. Die Wände waren nicht aus normalen Stein gebaut worden, sondern aus weißem Marmor. Er strahlte eine fast tödliche Kälte aus, das glaubte Glenda trotz der schummrigen Kerzenbeleuchtung sofort zu spüren.
    An der Stirnseite der Halle befand sich eine Art Bühne, die allerdings durch einen dunkelroten Vorhang verdeckt war. Fünf Frauen saßen im Halbkreis davor. Sie alle trugen die hellroten Gewänder, hatten die Beine verschränkt und ließen die Köpfe nach vorn sinken.
    Donna stieß Glenda an.
    Sie gingen nach vorn. Trotz ihrer nackten Füße spürte Glenda Perkins die Kälte des Marmorsteins nicht. Sie stand wie unter einem Rausch. Ein fremder Geist bestimmte von nun an ihr Denken und Handeln.
    Die beiden Frauen erweiterten den Kreis. Links neben Glenda saß Ruth, Donna hatte sich rechts von ihr niedergelassen.
    Glenda wußte nicht, weshalb die Frauen in diesem Marmorraum saßen. Sie schwiegen auch, und das wunderte Glenda. Schließlich hatte Donna ihr erzählt, daß man in diesem Kreis diskutieren wollte. Aber diese Ruhe hier war seltsam, trügerisch sogar.
    Sie fühlte, daß etwas nicht stimmte. Nach wie vor wurde das Licht nur von den Kerzen gespendet. Sie hingen an den Wänden, der Decke oder standen dick wie Männerarme in eisernen Ständern. Da es sehr ruhig war, konnte man das Klatschen des flüssigen Talgs auf den Marmorboden hören.
    Glenda war es leid. Sie beugte sich nach rechts, zu Donna hinüber. »Was soll ich hier?« wisperte sie.
    »Sei still.«
    »Nein, verdammt. Du hast mir doch erzählt, hier würde diskutiert und geredet, aber was sehe ich? Nur schweigende Weiber. Tolle Freiheit und tolle Emanzipation.«
    Donna bewegte ihren Körper. Die Falten des Gewands raschelten gegeneinander, und einige andere Frauen blickten unwillig hoch. Auch Ruth. »Muß das sein?« zischte sie.
    »Ja, es muß.« Donna zog Glenda Perkins noch näher zu sich heran. Ihre Lippen befanden sich jetzt an ihrem Ohr. »Es kommt auf jeden selbst an, wie er das hier versteht. Du mußt dich erst einmal lösen, völlig entspannen. So wie du deinen Körper gereinigt hast, so mußt du auch deine Seele reinigen. Denn sie will nur Frauen, die völlig rein sind und ihr dienen.«
    »Wer ist sie?«
    »Du wirst sie sehen.«
    »Und wann?«
    »Gleich. Heute. In ein paar Minuten vielleicht. Mal sehen. Aber sie muß sich zeigen. Sie braucht uns. Wir werden sie auf die Erde bringen und erstarken.«
    »Hat sie denn einen Namen?« fragte Glenda.
    »Ja. Sie ist des Teufels Tochter. Er hat ihr einen wunderbaren Namen gegeben. Seit ich ihn das erste Mal gehört habe, bin ich völlig hin. Es ist, als ob ich…«
    »Sag mir endlich wie deine ach so verehrte Göttin heißt«, forderte Glenda.
    »Gut.« Donna Summers nickte. »Du sollst es wissen, obwohl du noch nicht völlig zu uns gehörst. Sie heißt – Asmodina!«
    Glenda Perkins hatte das Gefühl, von mehreren Stromstößen getroffen zu werden.

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