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0067 - Die Teufelssekte

0067 - Die Teufelssekte

Titel: 0067 - Die Teufelssekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Plötzlich schrillten in ihrem Gehirn die Alarmsirenen.
    A-s-m-o-d-i-n-a!
    Sie sprach jeden einzelnen Buchstaben in ihrem Geist durch, kaute ihn förmlich wider und hoffte, daß sie sich täuschen würde.
    Doch das war nicht der Fall.
    Der Name blieb.
    Und der Schrecken ebenfalls.
    Donna Summers war nicht blind. Sie merkte natürlich, daß Glenda sich verändert hatte, daß es hinter ihrer Stirn arbeitete, und sie bereute es jetzt, ihr schon die Wahrheit gesagt zu haben.
    »Was ist?« fragte sie.
    Glenda drehte den Kopf und schaute der Freundin ins Gesicht. »Du hast wirklich den Namen Asmodina gesagt…?«
    »Ja.«
    Tief atmete Glenda ein. »Dieser Name hat doch etwas mit Asmodis zutun – oder?«
    Donna nickte.
    »Und Asmodis kommt aus dem griechischen und bedeutet soviel wie Teufel.«
    »Stimmt, Darling. Du weißt sehr viel. Asmodina hat auch etwas mit dem Teufel zu tun. Ich habe dir ja schon gesagt, Sie ist…« und jetzt wurde ihre Stimme drängend und beschwörend zugleich. »Sie ist die Tochter des Teufels. Und wir sind ihre Dienerinnen!«
    Nein! Alles in Glendas Innern bäumte sich dagegen auf, doch dann fühlte sie die Hände der Freundin auf ihren Schultern. Sie spürte die Finger, die wie Klammern wirkten und ihr Fleisch drückten, und sie sah in Donnas Augen, deren Blick so zwingend war, daß Glenda ihm nicht widerstehen konnte. Er bohrte sich in ihr Gehirn, und der Name Asmodina, der sie vor ein paar Sekunden noch so erschreckt hatte, kam ihr plötzlich völlig harmlos vor.
    Der Bann war stärker.
    Glenda Perkins senkte den Kopf.
    Und Donna Summers atmete auf.
    Die anderen fünf Frauen hatten sich nicht um die beiden gekümmert. Sie hockten weiterhin auf dem Boden und hielten die Köpfe gesenkt. Jetzt aber hoben sie die Arme, griffen nach ihren auf den Schultern ruhenden Kapuzen und zogen sie über ihre Köpfe, so daß nur das Gesicht frei blieb.
    »Du auch«, forderte Donna Summers Glenda auf, während sie schon die Kapuze überstreifte.
    Glenda kam dem Befehl nach.
    Donna nickte zufrieden. Sie hatte es also doch geschafft, Glenda wieder hinzubiegen. Schwer genug war es gewesen, denn sie war noch nicht bereit gewesen, auf Asmodina einzugehen.
    »Bald, meine liebe Glenda, wirst du sie sehen. Freu dich darauf.«
    »Ja.«
    Die Frauen hatten ihre Sitzpositionen verändert. Sie saßen jetzt so, daß sie direkt auf den roten Vorhang schauen konnten. Ruhig brannten die zahlreichen Kerzen. Ihr Licht machte die kalte Marmorhalle auch nicht freundlicher.
    Glenda schaute ebenfalls zu der Bühne hin. Sie spürte aber, daß sich etwas verändert hatte, ein kalter Hauch schien durch die Halle zu wehen und streifte die auf dem Boden sitzenden Frauen. Glenda bekam eine Gänsehaut. Ihre Nackenhärchen sträubten sich. Sie starrte so intensiv auf den Vorhang, daß ihre Augen zu tränen begannen.
    Wie würde Asmodina aussehen?
    Sie sollte es bald erfahren.
    Der Vorhang geriet plötzlich in Bewegung. Als würden unsichtbare Hände daran ziehen, so öffnete er sich, schwang nach beiden Seiten weg und gab den Blick auf die Bühne frei.
    Es war faszinierend und schaurig zugleich, was die Frauen zu sehen bekamen, und Glenda Perkins glaubte sich in die Kulisse eines Gruselfilms versetzt.
    Doch es machte ihr nichts aus. Der Geist Asmodinas hatte bereits ihren Willen geschwächt. Glenda Perkins war dabei, völlig in diesem Reigen aufzugehen.
    ***
    Lange konnte ich nicht bewußtlos gewesen sein. Vielleicht fünf Minuten, aber die Zeit hatte den beiden Schlägern ausgereicht.
    Sie waren verschwunden.
    Mit ziemlich wackligen Knien schritt ich über das Dach auf die Einstiegsluke zu. Ich war nur froh, daß die Kerle mich nicht umgebracht hatten. Aber wahrscheinlich mußten sie für so etwas erst einen Auftrag bekommen.
    Vorsichtig stieg ich die Leiter hinunter. Ich wollte nicht jetzt auch noch fallen, denn meine alte Form hatte ich noch nicht wiedergefunden. In meinem Schädel machte sich langsam ein dumpfes Gefühl breit, aber das Denken fiel mir zum Glück nicht schwer.
    Ich war jetzt davon überzeugt, daß es bei Miriam Grays Tod nicht mit rechten Dingen zugegangen war.
    Aufatmend ließ ich mich mit dem Lift nach unten bringen, stieg aus und betrat die Straße.
    Hier traf mich wieder der feine Regen, doch das machte nichts. Ich schritt zu meinem Bentley, der verkehrswidrig parkte, setzte mich hinter das Lenkrad und fuhr an. Zum Glück ging es mir nicht so mies, daß ich für die anderen Verkehrsteilnehmer ein Sicherheitsrisiko

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