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0067 - Die Teufelssekte

0067 - Die Teufelssekte

Titel: 0067 - Die Teufelssekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen wäre.
    Viel größere Sorgen als mein augenblicklicher Zustand machte mir dieser Fall. Ich wußte wirklich nicht, wo ich den Hebel ansetzen sollte. Deshalb beschloß ich, die Nachforschungen auf den nächsten Tag zu verschieben, um dann zu versuchen, in Miriam Grays Vorleben nachzuforschen. Vielleicht entdeckte ich dort eine Spur.
    Der Verkehr hatte inzwischen nachgelassen. Ich kam gut bis zu meiner Wohnung durch.
    Bill Conolly wartete sicherlich schon. Er würde fluchen und mich ausschimpfen, dann jedoch sofort auf den neuen Fall anspringen.
    Ich brachte den Bentley in die Tiefgarage und fuhr mit dem Lift hoch bis zum Flur, wo mein Apartment liegt.
    Ich schellte.
    Tatsächlich, Bill war schon da. Er hatte einen Schlüssel, konnte kommen und gehen, wann er wollte.
    Er öffnete die Tür, schaute mich von oben bis unten an, schüttelte den Kopf und meinte: »Wenn man dich schon allein läßt, kommst du erstens verspätet zurück und siehst dann noch aus wie der letzte Penner. Mit dem Mantel würde ich nicht herumlaufen.«
    Ich schritt an ihm vorbei, und Bill schloß die Tür.
    »Falls du Hunger hast, muß ich dich enttäuschen«, sagte mein Freund. »Ich habe von deiner Mafiatorte im Kühlschrank die Hälfte gegessen.«
    Ich schlüpfte aus dem schmutzigen Mantel und aus dem Jackett. »Wovon hast du gegessen?«
    Bill Conolly grinste von Ohr zu Ohr. »Von deiner Pizza, Mensch.«
    Jetzt mußte ich lachen. Mafiatorte war ein wirklich guter Name für die Pizza.
    Ich ging ins Bad, zog mein Hemd aus und wusch mich. Bill blieb in der offenen Tür stehen.
    »Was ist passiert, John? Du kommst doch nicht ohne Grund zu spät.«
    »Nein.«
    »Und?«
    Ich seifte meine Arme ein. »Es hat Ärger gegeben, das heißt, wahrscheinlich bin ich durch Zufall in einen neuen Fall gestolpert.«
    Bills Augen blitzten auf. »Los, erzähle.«
    Zuerst einmal wusch ich mich. Als ich mich abtrocknete und Bills Neugierde immer größer wurde, begann ich zu berichten.
    Der Reporter hörte zu. Ein paarmal schlug er mit der geballten Faust in seine offene Handfläche. »Mann, das ist ein Ding«, kommentierte er, als ich mit meinem Bericht zu Ende war. »Da hauen wir doch gleich zu. Jetzt, wo Sheila nicht da ist.« Er grinste wie ein Lausejunge, der einen besonders guten Streich ausgeheckt hat.
    Ich bremste seinen Eifer. »Noch haben wir nichts, womit wir zuschlagen können.«
    »Ach, das findet sich.« Er stach mir mit dem Zeigefinger gegen die Brust. »Ich glaube, John, wir sind einer heißen Sache auf die Spur gekommen. Ich denke an eine Teufelssekte oder ähnliches. Die Dinger schießen doch in unserem Land wie Pilze aus dem Boden, das weißt du doch selbst.«
    »Sicher, Bill. Nur wissen wir so gut wie gar nichts.«
    »Du hast doch einen Namen erfahren. Women’s Circle.«
    »Ja und?«
    »Ich sehe mal im Telefonbuch nach, ob der Verein eingetragen ist. Man erlebt oft die unmöglichsten Sachen.«
    Mein Freund verschwand im Livingroom. Ich zog mir ein frisches Hemd über und folgte Bill.
    Er hockte im Sessel und blätterte die Wälzer von London durch.
    »Was gefunden?«
    Bill schüttelte den Kopf. »Noch nicht.«
    Aus dem Schrank holte ich eine Flasche Gin, kippte reichlich in ein Glas und füllte mit Tonic auf. Gut durchgerührt schmeckte mir das Zeug ausgezeichnet. Bill hatte sich schon mit der Whiskyflasche angefreundet. Sie stand auf dem Tisch und daneben ein Glas mit der goldbraunen Flüssigkeit. Die Eiswürfel waren inzwischen geschmolzen.
    Bill klappte das letzte Buch zusammen. »Nichts«, sagte er. »Die sind nicht eingetragen.«
    »Hätte ich dir vorher sagen können.«
    Bill griff nach seinem Glas. »Man muß eben jede Möglichkeit ausschöpfen.«
    Ich trank schluckweise meinen Drink und wanderte im Zimmer auf und ab. Bill folgte mir mit den Blicken. »Du bist nervös, John.«
    »Ja, zum Teufel.« Ich blieb stehen. »Irgend etwas stört mich. Es ist so: Ich weiß, daß was in der Luft liegt, kann es aber nicht greifen. Irgendwo geschieht vielleicht ein Verbrechen, das ich oder wir verhindern könnten, aber uns sind die Hände gebunden.«
    »Noch.«
    »Wie meinst du das?«
    Bill stand auf. »Du hast einen Fehler gemacht, mein lieber John.«
    »Der wäre?«
    »Du hättest die Wohnung dieser Miriam Gray besser durchleuchten sollen.«
    Ich gab meinem Freund recht. »Stimmt tatsächlich. Vielleicht findet man dort eine Spur. Falls die beiden Schläger nicht schon aufgeräumt haben.«
    »Das Risiko müßte man eingehen.«
    »Wir fahren

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