Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0068 - Hetzjagd durch die Dimensionen

Titel: 0068 - Hetzjagd durch die Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
enden. Er verfolgte den Lauf des Drahtes und entdeckte, daß er aus einem Gerät hervorkam, das lediglich aus zwei Spulen bestand, von denen die eine sehr dicht, die andere ziemlich locker mit Draht bewickelt war.
    „Nein!" sagte er ungläubig, aber mit Nachdruck. „So einfach kann es doch nicht sein!"
    „Ich wette trotzdem, daß in diesem Kasten", dabei tippte Atlan gegen die Hausapotheke, „die Bombe steckt."
    Rhodan nahm das Zwei-Spulen-Gerät ein zweites Mal in Augenschein. Bei näherer Betrachtung konnte man nicht daran zweifeln, daß es eine Art Funkeninduktor sei - ein Mechanismus also, der niedergespannten Wechselstrom in hochgespannten transformierte, wobei die Funkenstrecke in die Sekundärleitung eingebaut war. Die Primärspule wiederum bezog den Strom aus einem kleinen Generator, und der Generator wurde durch das zweizackige Hyperfunksignal in Bewegung gesetzt.
    Die Funkenstrecke lag inmitten des Sprengstoffs, und dieser war in dem kleinen Kasten an der Wand untergebracht. Es genügte also, eine der beiden Leitungen an irgendeiner Stelle zu unterbrechen, um die Bombe unwirksam zu machen. Rhodan griff nach dem dünnen Draht, der vom Generator zur Primärspule des Funkeninduktors führte, und riß ihn ab.
    „So!" sagte er gutgelaunt. „Das hätten wir auch geschafft."
    Im selben Augenblick erlosch abrupt der dumpfe Kopfschmerz, den er bisher ohne Unterbrechung empfunden, aber fast schon nicht mehr wahrgenommen hatte. Verwirrt glaubte er eine Zeitlang, das Abreißen des Drahtes hätte irgendeine Lebensfunktion der Solitude-Intelligenz gestört. Aber dann kam ihm zu Bewußtsein, daß das Solitude-Wesen ganz selbstverständlich aufhören müsse, Gedanken abzustrahlen, sobald es die vom Zeitraffer ausgehenden Impulse empfing und sie zu verstehen versuchte.
    Das zeitliche Zusammentreffen war ganz zufällig.
    Er atmete auf und sagte zu Atlan, indem er auf die sechs Kästen deutete: „Er fängt an zu verstehen."
    „Woher weißt du ... kein Kopfschmerz mehr?"
    „Genau."
    Atlan sah auf seine Uhr. „Eine Stunde noch", murmelte er. „Vielleicht können wir versuchen, in der Zwischenzeit ein bißchen mehr von den Dingen zu verstehen, die es hier unten gibt."
    Er wandte sich um, sah von einem Gerät zum andern und entschied sich schließlich für eines, das vergleichsweise unkompliziert wirkte. Er ging hin und betrachtete es aus der Nähe. Rhodan hörte, wie er vor sich hin brummte, konnte aber kein Wort verstehen. Er hielt Atlans Ansicht, man solle die Zeit nicht ungenutzt verstreichen lassen, für vernünftig und fing an, sich nach einem anderen Gerät umzuschauen, das er mit einiger Aussicht auf Erfolg untersuchen könne.
    Er hatte sich jedoch kaum für eines von den vielen entschieden, als etwas geschah, was alle seine Pläne fürs erste über den Haufen warf.
    Alles ging so schnell, daß hinterher weder Rhodan noch der Arkonide zu sagen vermochten, woran sie die plötzliche Veränderung zuerst bemerkt hatten. Im Bruchteil einer Sekunde stieg die Temperatur innerhalb des Höhlenraumes auf einen Wert, der den beiden Männern den Atem zu nehmen drohte.
    Gleichzeitig erfüllte dumpfes Brausen den Raum und Rhodan, immer noch der Seitenwand zugewandt, sah, wie der zur Primärsäule des Induktors führende Draht, den er vor wenigen Augenblicken abgerissen hatte, zu Boden fiel.
    Das gab den Ausschlag - wenigstens für ihn. Er wußte, woran er war. In der fremden, langsamen Eigenzeit hätte der Draht noch ein paar Stunden gebraucht, um auf den Boden zu fallen. Was auch immer geschehen war: Es hatte eine Veränderung der Eigenzeit bewirkt.
    Anders erging es Atlan, dem Arkoniden. Er erinnerte sich, daß er ein solch plötzliches Ansteigen der Temperatur schon einmal erlebt hatte: als in jener anderen Höhle die Explosion begann. Behende kroch er, auch jetzt noch bedacht, nichts zu beschädigen, zwischen den Geräten und unter den Leitungen hindurch und schwang sich in den Stollen hinauf.
    „Rhodan!" schrie er. „Beweg dich doch, Mann! Die Bombe geht in die Luft."
    Erst dann nahm er das dumpfe Brausen wahr, das den Raum erfüllte, und bemerkte, daß es keineswegs in das Bild der Erinnerung paßte. Die Seelenruhe, mit der Rhodan stehengeblieben war, tat das übrige. Er sprang aus dem Stollenmund herab, legte die Hand an einen hohen, schmalen Metallkasten, der in der Nähe der Stirnwand stand, und fühlte, wie er vibrierte. Er legte ein Ohr dicht ans Metall und hörte tiefes Summen. Das Geräusch kam von den

Weitere Kostenlose Bücher