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0069 - Im Halbraum lauert der Tod

Titel: 0069 - Im Halbraum lauert der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren, als zum erstenmal ein Solitude-Geist vor unseren Augen auftauchte!"
    Sie schwiegen. Die Erklärung war einleuchtend ;aber das Phänomen blieb unfaßlich. Sie starrten dorthin, wo sie Nathans Geist jetzt vermuteten - in die Schwärze des Alls hinaus, wo es nichts gab, dessen Brechungsindex Nathan hätte verändern können, um sichtbar zu werden.
     
    *
     
    Nathan befand sich zum erstenmal im freien Raum, aber er empfand nichts Besonderes dabei. Zuerst hatte er eine gewisse Neugierde gespürt, aber nun, da er wußte, daß nichts Außergewöhnliches daran war, verlor er sofort das Interesse. Er bewegte sich in die Richtung, die man ihm gewiesen hatte, und wartete darauf, daß vor ihm etwas auftauchte, was er untersuchen könne.
    Er wußte nicht, mit welcher Geschwindigkeit er sich bewegte. Er beeilte sich jedoch, und als er eine Weile unterwegs war, spürte er, wie eine Art Sog ihn erfaßte und nach vorn riß. Das verwunderte ihn, denn in seiner Geist-Existenz hatte er noch niemals zuvor mechanische Einflüsse zu spüren bekommen.
    Schließlich bestand er aus nichts Materiellem, das man hätte ansaugen oder fortblasen können. Seine Neugierde erwachte wieder, und gleichzeitig empfand er ein wenig Angst vor dem, was dort vor ihm war und ihn anzog, ohne sichtbar zu werden. Er wünschte sich plötzlich an Bord des Schiffes zurück, das hinter ihm verschwunden war und nicht mehr anders aussah als all die vielen Sterne, die ringsum mit ruhigem Schein vor dem schwarzen Hintergrund standen.
    Aber selbst wenn er gewollt hätte, er hätte nicht mehr zurückkehren können. Der Sog war stärker als seine Kraft. Er gab den Widerstand auf und ließ sich treiben. Nach abermals einer Weile sah er vor sich etwas auftauchen, das zunächst wie ein heller Fleck aussah und keine Konturen zu haben schien. Nathan stellte fest, daß er genau auf diesen Fleck zu gezogen wurde. Er sah, wie der Fleck schnell größer wurde. Schließlich bekam er Konturen und sah aus wie eine gewaltige Halbkugel. Nathan näherte sich ihr mit beängstigender Geschwindigkeit. Ein paar Augenblicke später war die Halbkugel so groß geworden, daß er sie nicht mehr ganz überblicken konnte. Dafür sah er nun unter sich weite Ebenen, die offenbar mit Gras bewachsen waren, riesige Wälder, Flüsse, Seen und Meere. Er sah eine Ansammlung von regelmäßig geformten Gebilden, die künstlich zu sein schienen und wahrscheinlich das darstellten, was sein Freund eine Stadt nannte. Er sah auch Wolken unter sich langsam dahintreiben, aber all das erblickte er wie durch einen Schleier hindurch. Der Ausblick war nicht frei. Etwas lag zwischen ihm und dem Land dort unten.
    Er sah es im letzten Augenblick, aber da war es schon zu spät, um darauf zu reagieren. Eine durchsichtige Wand kam plötzlich auf ihn zu - die Wand, die er von weitem für einen Schleier gehalten hatte. Er fühlte einen kräftigen Stoß, als er sie berührte, und spürte, wie er in etwas Zähes, Weiches hineinsank. Das alles verwirrte ihn unsäglich. Ein paar Sekunden lang hatte er das Gefühl, er würde festgehalten. Aber dann war alles wieder frei um ihn herum, und der Sog hatte aufgehört. Nathan blickte in die Höhe und sah dicht über sich die schimmernde Hülle, die er eben durchdrungen hatte. Er wußte nicht, woraus sie bestand, aber nun, da sie ihm nichts angetan hatte, interessierte er sich auch nicht mehr für sie. Er machte sich auf den Weg nach unten.
    Als er die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte, empfand er plötzlich von fernher ein Gefühl der Heiterkeit. Er wunderte sich darüber, bis ihm klar wurde, daß nicht er derjenige war, der sich über etwas freute, sondern ein anderer, der seine Heiterkeit auf telepathischem Wege übertrug. Nathan hörte die schrillen Schreie, wie er und seine Artgenossen sie auszustoßen pflegten, wenn sie sich über etwas unbändig freuten. Verwirrt versuchte er, sich darüber klarzuwerden, wie einer seines Volkes auf diese seltsame Welt gelangt sein könne, bis die klare Überlegung zurückkehrte und er einsah, daß es sich immer als schrilles Geschrei anhören mußte, wenn jemand seine Heiterkeit auf telepathischem Wege übertrug - ganz gleich, wie das Geräusch in Wirklichkeit klang. Es gab keinen Artgenossen auf diesem Planeten, aber jemand war da, der sich über irgend etwas freute und ihm, Nathan, davon Mitteilung machte.
    Nathan wartete gespannt auf das, was noch kommen sollte, während er gemächlich weiter auf den Boden zutrieb. Plötzlich hörte

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