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0069 - Im Halbraum lauert der Tod

Titel: 0069 - Im Halbraum lauert der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Männern in der Lage war, die Zügel des Solaren Imperiums so straff zu halten, wie es notwendig war. Ein Bruch würde eintreten und das Solare Imperium zerteilen und damit zur wehrlosen Beute für jeden machen, der es haben wollte - und das waren nicht wenige.
    Er dachte auch an die Besatzung der DRUSUS. Hatte es jemals auch nur einen winzigen Hinweis darauf gegeben, daß man seine Suche nach Wanderer und die Risiken, die er dabei einzugehen gezwungen war, mißbilligte? Hatten sich Leutnant Tompetch oder Captain Gorlat über den lebensgefährlichen Einsatz auf Solitude beschwert? Nein!
    Jedermann war davon überzeugt, daß er das Richtige tue. Alle wußten, daß ihn die Erde jetzt notwendiger brauchte als je zuvor, und alle waren bereit, ihr Letztes zu geben, um ihm das Erreichen von Wanderer zu ermöglichen. Nicht, weil sie ihn für sympathisch hielten, sondern weil sie sich der Erde gegenüber verantwortlich fühlten.
    Und er Narr hatte sich gefragt, ob er nicht lieber zurücktreten und seine Aufgabe einem anderen überlassen solle!
     
    *
     
    Nachdem er in dieser Weise einen Entschluß gefaßt hatte, begann er, darüber nachzudenken, wie er mehr über das Geheimnis von Wanderer erfahren könne, noch bevor die Mathematiker mit ihren umständlichen Berechnungen fertig waren.
    Der automatische Kalender zeigte auf einundzwanzig Uhr vierzehn am 24. April 2042. Die verfügbare Zeit war auf einhundertundeinundsiebzig Stunden zusammengeschmolzen.
    Perry Rhodan erinnerte sich, daß er vorhin, als er über seine Rücktrittspläne nachdachte, eine kurze, schnell vorüberhuschende Idee gehabt hatte. Er gab sich Mühe, die Idee ins Gedächtnis zurückzurufen, und schließlich fiel sie ihm wieder ein: „Die Solitude-Intelligenz! Das Wesen von Solitude, der Welt der fremden Zeitebene, das die parapsychische Fähigkeit der Trennung von Geist und Körper besaß. Die Intelligenz, von der Reginald Bull behauptete, sie sehe einer irdischen Seekuh ähnlich.
    Er wunderte sich, warum er nicht schon früher auf diesen Gedanken gekommen war. Das fremde Wesen, dem Reginald Bull den Namen „Nathan" gegeben hatte, befand sich an Bord der DRUSUS. Es hatte vorgezogen, seine Heimatwelt zu verlassen und nicht eher dorthin zurückzukehren, als dem Spuk der Druuf ein Ende bereitet war, die die Solitude-Intelligenzen in sechs Stücke zerteilten, so, daß sie unbeweglich wurden, in Kästen sperrten und sie als organische Warngeräte auf vorgeschobenem Posten benutzten.
    Nathan, wenn überhaupt jemand, mochte in der Lage sein, Wanderer von hier aus zu erreichen. Nicht körperlich, sondern mit Hilfe seines beweglichen Geistes, der sich vom Körper zu trennen und ein höchst eigenständiges Leben zu führen vermochte.
    Perry Rhodan bewaffnete sich mit einem Telepathieverstärker und machte sich auf den Weg zu der Kabinenflucht, die man Nathan überlassen hatte. Nathan wälzte sich plantschend in einem flachen Becken, das in der größten seiner Kabinen angelegt worden war, als Rhodan eintrat.
    Nathan unterbrach seine Beschäftigung sofort. Er, oder vielmehr sein Körper, war wirklich nur eine graue Walze von beachtlichen Ausmaßen. Man konnte keine Gliederung erkennen, es gab keine Arme keine Beine, keine Augen, keinen Mund und nichts, was man an einem intelligenten, lebenden Wesen zu sehen erwartete. Nathan glitt aus dem Becken heraus auf den mit einer Schicht Erde bedeckten und grasbewachsenen Boden. Dicht vor Rhodan blieb er liegen.
    Rhodan hockte sich ins Gras, stellte den Verstärker vor sich hin und streifte die Metallbügel über den Kopf. Dann sagte er: „Guten Tag, mein Freund! Ich bin gekommen, um dich um Hilfe zu bitten."
    Nathan verstand schnell.
    Rhodan sah hinter geschlossenen Augen ein Bild auftauchen, das besagte: „Sprich, mein Freund, ich bin gerne bereit, dir zu helfen."
    Da begann er, Nathan seinen Plan auseinanderzusetzen.
     
    *
     
    Nathan hatte noch nicht viele Stunden an Bord des Schiffes zugebracht und sich nur in seinen Kabinen aufgehalten. Er empfand Zuneigung zu dem fremden Wesen, das ihn Freund nannte und ihn aus den Händen der Druuf befreit hatte.
    Vor dem Fahrzeug jedoch empfand Nathan geheime Angst. Bisweilen wurde sie so stark, daß körperliche Schmerzen daraus entstanden. Nathans Spezies war eine solche, die keinerlei Technologie kannte. Wenn sie sich bewegen wollten, benutzten sie die Kräfte des eigenen Körpers oder sandten ihren Geist aus, falls physische Anwesenheit nicht erforderlich war. Sie waren eine

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