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0069 - Im Halbraum lauert der Tod

Titel: 0069 - Im Halbraum lauert der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darauf verwenden solle, über das Problem eine vernünftige Aussage zu machen.
    Danach fühlte er sich erleichtert. Die Idee erschien ihm nun, da er sie weitergegeben hatte, nicht mehr so abwegig wie zuvor. Er überlegte sich, was noch getan werden könne, um das Rätsel Wanderer zu lösen. Wenn Wanderer in einer Zwischendimension existierte, was würde dann geschehen, wenn die DRUSUS mitten durch ihn hindurch eine Transition ausführte? Die Frage war nicht eindeutig zu beantworten. Klar war lediglich, daß das Schiff den Standort ungefährdet passieren würde, wenn Wanderer sich eindeutig entweder im Normal- oder im Hyperraum aufhielt. Das, was zwischen beiden ungefährlichen Polen lag, sollte selbst wiederum ungefährlich sein, vermutete Rhodan. Um kein Risiko einzugehen, wies er jedoch die Station Aggregate an, den Schutzschirmen des Schiffes soviel Energie wie möglich zuzuführen.
    Außerdem wurde der Leitstand darauf aufmerksam gemacht, daß die Gefahr einer Ortung infolge Strukturerschütterung während der Transition in diesem Sektor des Raumes ebenso groß sei wie anderswo. Die Strukturkompensatoren wurden bereit gemacht, den Energieschock beim Passieren des Hyperraumes aufzufangen und zu absorbieren.
     
    *
     
    Ras Tschubai arbeitete in einer Art Trance. Die Angst hatte nicht nachgelassen, aber sie verwirrte den Verstand nicht mehr. Sie gab ihm Kraft, Dinge zu tun, die er unter normalen Umständen niemals zuwegegebracht hätte. In jeder Sekunde erwartete er den tödlichen Energiefluß, der, wie er wußte, durch denselben Hohlleiter hereindringen würde, durch den auch das blasse Licht in die enge Resonatorkammer fiel.
    Es gab nur eine winzige Hoffnung für Ras Tschubai, sich bemerkbar zu machen und das Leben zu retten. Dazu mußte es ihm gelingen, den rechten oder linken Arm so weit zu bewegen, bis er mit der Hand den Notleistungsschalter des Senders dicht über dem Ohr auf der linken Hälfte des Helms erreichen konnte.
    Als Ras Tschubai nach seinem mißglückten Sprung zu sich gekommen war, hatte er in der Kammer gelegen wie ein Toter im Sarg: auf dem Rücken, die Arme gerade an die Seiten gepreßt. Ohne sich anzustrengen, konnte er die Arme nur so weit heben, bis die Hände in zehn Zentimetern Höhe an die Decke der Kammer stießen. Es war jedoch unmöglich, sie in die Nähe des Helms zu bringen. Er hatte versucht, sich umzudrehen, aber das gelang ihm nicht, weil die Breite seines Körpers die Höhe der Kammer um das Doppelte übertraf. Er hatte die rechte Hand vorsichtig über den Leib geschoben und war damit bis zur Gürtelschnalle vorgedrungen. Weiter ging es nicht, weil der Ellbogen rechts an der Wand klemmte.
    Trotzdem schien das der einzige Griff zu sein, den er überhaupt tun konnte. Er stieß die Luft aus, wartete, bis die Klimaanlage sie absorbiert und der Anzug sich der nun flacheren Form des Körpers angepaßt hatte. Er ließ die Hand den oberen Rand des harten Plastikgürtels fassen. Schweiß rann ihm in die Augen, bevor er absorbiert werden konnte, als stechender Schmerz durch das Ellbogengelenk fuhr.
    Trotzdem ließ er die Hand, wo sie war, als er wieder Luft holte. Der Schmerz im Ellbogen verstärkte sich, und die Lungen hatten nicht genug Platz, um so zu atmen, wie sie es verlangten.
    Ras Tschubai kam ein Gedanke. Würde es ihn hindern, die Hand zu bewegen, wenn er sich das Gelenk oder den Oberarmknochen brach? Er hielt die Luft an, solange er konnte, und ließ die Lungen den Sauerstoff auslaugen. Dann atmete er aus und wartete ungeduldig, bis der Raumanzug darauf reagiert hatte und über dem Leib zusammengesunken war. Dann schob er die Hand weiter. Er war jetzt völlig in Schweiß gebadet, und das helle Summen der Klimaanlage, die mit so abnormen Flüssigkeitsmengen nicht sofort fertig wurde, regte ihn auf wie das Geräusch eines Wespenschwarms. Es war nicht jedermanns Sache, sich bei klarem Bewußtsein aus eigener Kraft den Arm zu brechen, aber Ras Tschubai wußte, daß er keine andere Wahl hatte.
    Der Schmerz im Gelenk machte ihn fast bewußtlos, aber ohnmächtig wurde er erst, als das Gelenk mit leisem Knirschen nachgab und eine Welle unerträglichen Schmerzes ihm den Arm hinaufraste.
    Das Wissen um die Gefahr, in der er sich befand, rief das Bewußtsein rasch wieder herbei. Er öffnete die Augen und fand sich in einer Welt, deren Konturen wie durch dichten roten Nebel hindurch in fortwährender Bewegung waren. Es wurde ihm übel, aber er sah, daß er die rechte Hand noch bewegen

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