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0069 - Im Halbraum lauert der Tod

Titel: 0069 - Im Halbraum lauert der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte, wenngleich er im ganzen Arm nichts anderes als das Gefühl eines wühlenden Schmerzes hatte und die Finger nicht mehr fühlten, was sie griffen.
    Zentimeterweise ließ er die Hand am Leib hinaufkriechen. Jetzt erfaßte sie den Magnetverschluß der linken Brusttasche, jetzt erreichte sie die linke Schulter und schob sich bis zum Hals. Es war erstaunlich, in welch abnormen Richtungen sich eine Hand bewegen konnte, wenn der Arm gebrochen war.
    Ras empfand Triumph, als er an dem kratzenden Geräusch hörte, daß die Finger den Helm erreicht hatten. Das half ihm, die Übelkeit zu überwinden. Er schob die Hand weiter und ließ sich nun ein wenig mehr Zeit, da das schwierigste schon überwunden war und er nicht mehr Gefahr laufen wollte, durch eine zu rasche, unvorsichtige Bewegung von neuem ohnmächtig zu werden.
    Da hörte er über sich ein Geräusch. Es begann mit einem tiefen Summen, wurde heller und ging schließlich in einen hellen Pfeifton über. Ras Tschubai wurde schwarz vor den Augen. Jemand hatte den Kompensator eingeschaltet.
     
    *
     
    Der Afrikaner war immer noch nicht wieder aufgetaucht. Es war halb neun Uhr morgens am 24. April 2042. Atlan, der Arkonide, hatte sich dem mathematischen Team angeschlossen und half mit bei der Suche nach der Lösung des Rätsels.
    Die DRUSUS war sprungbereit. Die Daten für einen Kurzsprung über nur wenige Lichtminuten hinweg lagen im Kommandostand vor und waren in die automatische Steuerung programmiert worden. Die Schutzschirme waren so verstärkt, daß nach menschlichem Ermessen kein Schaden entstehen konnte, selbst wenn Wanderer, in einem Raum zwischen den Räumen schwebend, sich als ein Hindernis erweisen sollte. Die Strukturkompensatoren waren angelaufen und bereit, den entstehenden Doppelschock aufzusaugen und die Ausbreitung der Schockwellen zu verhindern.
    Rhodan machte sich bereit, den Startbefehl zu geben. Die Transitionswarnung war gegeben. Auf ihren Arbeitsplätzen, vor ihren Maschinen, in ihren Geschützständen saßen die Männer und warteten auf den kurzen Schock der Entmaterialisierung.
    Um den Sprung auszulösen, war nichts weiter nötig, als, daß Perry Rhodan auf die rotleuchtende Auslösetaste drückte, die den komplizierten Mechanismus des elektronischen Regelsystems in Gang setzte und Tausende von schnellen Impulsen an die verschiedenen Steuergeräte sandte.
    Rhodan hatte die Hand schon auf der Taste liegen, als aus dem Lautsprecher über ihm eine schrille, sich überschlagende Stimme schrie: „Nicht starten! Nicht starten! Die Kompensatoren ausschalten! Ich liege in einem von ihnen! Helft mir!"
    Rhodan zog die Hand zurück, als hätte er ein Stück glühendes Eisen berührt. Ungläubig sah er zu dem Lautsprecher hinauf. Der, der da um Hilfe schrie, hatte seinen Namen nicht genannt, und seine Stimme war so verzerrt, daß man sie nicht erkennen konnte. Aber es gab nur einen, von dem man bislang nicht gewußt hatte, wo er steckte: Ras Tschubai.
    Ras Tschubai, der Teleporter, lag in einem Strukturkompensator gefangen! Rhodan widerrief die Startanweisung und schaltete von seinem Pilotenpult aus die Kompensatoranlage ab.
     
    2.
     
    Man hatte den Kompensator auseinandergenommen und den Afrikaner bewußtlos und mit eigenartig verrenktem, offenbar gebrochenem Arm in der Resonatorkammer gefunden. Es war offensichtlich, warum er sich aus seinem eigenartigen Gefängnis nicht mit Hilfe seiner paramechanischen Gabe hatte befreien können: Die Restfelder mit ihrer fünfdimensionalen Struktur hatten ihn daran gehindert.
    Nach Ansicht der Ärzte hatte Ras Tschubai außerdem einen Nervenschock erlitten. Das war nicht erstaunlich nach allem, was er durchgemacht hatte, aber es war bedauerlich, daß man ihn aus diesem Grund nicht befragen konnte. Dr. Sköldson, Chef der Abteilung Medizin, weigerte sich, eine Befragung vor Ablauf von vier Tagen zuzulassen.
    „Der Mann braucht Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe", behauptete Sköldson.
    Perry Rhodan hatte sich damit abgefunden. Das mathematische Team wurde über den neuen Vorfall informiert, und obwohl Rhodan zunächst angenommen hatte. Ras Tschubais merkwürdiges Abenteuer hätte mit den Berechnungen gewiß nichts zu tun, zeigte ihm Atlans zunächst verblüfftes, dann freudig aufleuchtendes Gesicht, daß der Mutant einen wichtigen Hinweis geliefert hatte.
    „Das ist phantastisch im wahrsten Sinne des Wortes, Administrator", rief er mit glänzenden Augen. „Ein Mann im Strukturkompensator hilft der Mathematik auf die

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