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0069 - Im Halbraum lauert der Tod

Titel: 0069 - Im Halbraum lauert der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beine!"
    Perry Rhodan sah ihm ernst ins Gesicht.
    „Ich wollte, du würdest mir endlich sagen, Admiral, auf welchen Beinen sie jetzt steht", beklagte er sich.
    „Habt ihr wenigstens etwas bisher herausgefunden?" Der Arkonide lächelte. „Gewiß, mein Freund. Aber ich möchte dir keine unnützen Hoffnungen machen. Ich werde um halb zwölf bei dir sein und dir die ersten Ergebnisse unterbreiten. Du wirst überrascht sein: wir sind auf ein sehr merkwürdiges Phänomen gestoßen."
     
    *
     
    Die Erweiterung des physikalischen Gesichtsfeldes von der Dreidimensionalität zum vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum hatte eine Revolution der Naturwissenschaften ausgelöst. Die nächste Erweiterung, der Blick in den fünfdimensionalen Hyperraum, war der Menschheit infolge eines glücklichen Zufalls, der Begegnung mit den Arkoniden, sozusagen geschenkt worden. Die Entdeckung des Niemandslandes zwischen den Dimensionen jedoch, die durch das Verschwinden von Wanderer ausgelöst wurde, war eine Sensation allein deswegen, weil niemand je damit gerechnet hatte, daß ein Halbraum, wie Atlan das Phänomen nannte, zwischen den Dimensionen existieren könne.
    „Du bist Wissenschaftler genug, Administrator", eröffnete Atlan seine Erklärung freundlich, „um zu verstehen, daß ich keine anschaulichen Erklärungen liefern kann. Das Einstein-Kontinuum ist ein unanschauliches Gebilde, der Hyperraum ist es noch in weitaus stärkerem Maße. Wie könnte dann die Kreuzung zwischen beiden, der Halbraum, etwas anderes sein?
    Machen wir uns ein Modell. Stellen wir uns den Hyperraum als ein Gebilde vor, das um ein fünfdimensionales Achsenkreuz aufgespannt ist. Versetzen wir dieses Gebilde in Drehung und messen der einen Hälfte der fünfdimensionalen Kugel, die als Rotationsfigur dabei entsteht, eine höchst merkwürdige Eigenschaft bei: Sie verzerrt die Achsen, die sich jeweils in ihr befinden. Sie verkürzt sie, und zwar ist das Maß der Verkürzung eine stetige Funktion der Rotationsgeschwindigkeit. Beim Eintritt in die verzerrende Kugelhälfte hat die Achse noch ihre ursprüngliche Länge, dann beginnt sie sich zu verkürzen. In dem Augenblick, in dem sie die Hälfte des Weges durch die verzerrende Kugelhälfte zurückgelegt hat, ist die Achse völlig verschwunden. Danach beginnt sie wieder zu wachsen, und in der Sekunde, in der sie aus der verzerrenden Halbkugel austritt, hat sie ihre ursprüngliche Größe wiedererlangt. Da es sich um eine Halbkugel handelt und das Koordinatengerüst des Hyperraums aus fünf Achsen besteht, sind an der Verzerrung in jedem Augenblick zwei oder drei Achsen beteiligt, niemals mehr und niemals weniger. Das Wichtige ist nun, den Drehsinn des Koordinatengerüsts festzulegen. Das ist eine Aufgabe, von der wir noch nicht wissen, wie wir mit ihr fertig werden sollen. Bisher steht lediglich eines fest: Da Wanderer in keinem Augenblick sichtbar ist andererseits aber nach den Signalen zu urteilen, die die Station Strukturtaster fortwährend empfängt, niemals völlig dem Hyperraum angehört, muß die fünfte, also die j-Achse, sich in einem Zustand dauernder Verzerrung befinden, ohne jemals ihre volle Länge zu erreichen und ohne jemals ganz zu verschwinden. Denn erreichte sie jemals ihre volle Länge, befände sich Wanderer vollständig im Hyperraum, und die Taster würden keine Signale mehr empfangen. Verschwände sie jemals ganz, dann würde Wanderer im selben Augenblick auf den Bildschirmen auftauchen; denn Verschwinden der j-Achse bedeutet Rückkehr ins Einstein-Universum.
    Das also ist die Situation, in der Wanderer sich befindet. Natürlich ist der Zustand metastabil. Ein winziger Anlaß reicht aus, um den Halbraumeffekt verschwinden zu lassen. Ob Wanderer dann im Hyperraum versänke oder in den Einstein-Raum zurückkehrte, können wir noch nicht sagen.
    Wahrscheinlich hängt das von der Natur des Anlasses ab."
    Perry Rhodan und eine Anzahl seiner Offiziere hatten der Erklärung aufmerksam zugehört. Rhodan sah auf und erkannte an den Gesichtern seiner Männer, wieviel Unbehagen ihnen die Schilderung bereitete.
    Er versuchte, das Gefühl zu identifizieren, das er selbst empfand, und konnte es nicht anders beschreiben als: die Reaktion eines Mannes, der eine wahre Erleuchtung erwartet und nichts Halbes und nichts Ganzes zu hören bekommen hatte.
    Das Bild war zu verschwommen. Selbst das Modell war in hohem Maße unanschaulich. Niemand konnte sich vorstellen, was er damit anfangen sollte. Es war wie die

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