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007 - Stadt der Illusionen

007 - Stadt der Illusionen

Titel: 007 - Stadt der Illusionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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nicht ahnden, sondern nur in unserem Zentralgehirn speichern. Im Wiederholungsfall müssen wir jedoch die nötigen Konsequenzen ziehen.«
    Ken fing an, schallend zu lachen. Ein Roboter als einfühlsamer Gefangenenpsychologe!
    Dann erst begriff er, was die Maschine gesagt hatte.
    »Die Vorbereitungen sind abgeschlossen?«, fragte er stockend.
    »Ja«, bestätigte die Maschine. »Die Vorführung kann beginnen. Da Sie freiwillig auf die Stärkung verzichtet haben, die wir Ihnen reichen wollten, bitte ich Sie, mich direkt zu begleiten.«
    Die Stärkung …? , dachte Ken. Das Henkersmahl vor der Hinrichtung?
    Unsinn! , riss er sich zusammen. Wenn die Roboter sie hätten töten wollen, hätten sie dies schon längst tun können.
    Und wenn man jemanden töten will, bereitet man nicht eigens eine Vorführung vor , beruhigte er sich.
    »Nur wir beide?«, fragte Tanya.
    »Aufgrund interner Schwierigkeiten stehen im Augenblick nur zwei Illu-Hauben zur Verfügung«, gab der Roboter zurück.
    Ken warf Tanya einen raschen Blick zu.
    Illu-Hauben …?
    Was hatten die Beherrscher der Station mit ihnen vor?
    »Darf ich Sie jetzt bitten, mir zu folgen?«, sagte der Roboter.
    Ken nickte Tanya zu. Er war höllisch gespannt, was sie nun erwartete.
     
    *
     
    Weiße Brüche in grauem Plastik. Aufgetürmte Berge und sich senkende Platten zwischen glitzernden Seen. Formlose, aufgequollene Gebilde, deren Bedeutung und Herkunft nicht mehr feststellbar war. Alles floss zusammen, vereinigte sich in Linien und Strichen zu einem Gemälde auf einer horizontweiten Leinwand.
    Stahlräder kratzten in zerbrechendes Erdreich und stäubten braunen Boden über die weiße Fläche. Grint-Sträucher duckten sich vor der schnell näher kommenden Maschinerie, bevor sie von den mahlenden Rädern erfasst und als grüne Fetzen beiseite geschleudert wurden.
    Der Halbschlepper wiegte ihn über die Oberfläche. Tritar konnte sich nicht satt sehen an den Formen, wie sie sich ihm entgegen bogen oder zurückwichen, um schließlich doch noch unter dem Druck der heranrasenden Gewalt vernichtet zurückzubleiben, während die Teleskopstützen des Schleppers ihn über den zerstörten Boden hoben und seinem Ziel immer näher schoben.
    Vor sich sah Tritar die Schlepper und wenn er sich umwandte, waren sie auch hinter ihm, ein ausgedehnter Keil von sechsbeinigen, metallenen Käfern, die ihrem Leittier folgten. Nichts schien sie aufhalten, nichts ihnen Widerstand leisten zu können.
    Tritar warf einen Blick auf die Armaturen und versuchte, dem Wasserspender einen Becher Flüssigkeit zu entlocken. Die Anzeigen auf dem Kontrollbrett leuchteten nur kurz auf und verloschen dann wieder.
    Wie vieles andere in Shan auch, versagten allmählich auch die Schlepper. Tritar verfluchte die ausfallende Technik; missmutig zog er sich auf seinen Sitz zurück, um sich wieder von dem Vehikel durchschütteln zu lassen. Nur schlecht gewöhnte er sich an die wiegende Fortbewegungsweise; die stundenlange Fahrt hatte ihn zermürbt.
    Man hatte ihn zum Schlepperführer ernannt und er bemühte sich, dieser Aufgabe gewissenhaft nachzukommen. Er wollte das in ihn gesetzte Vertrauen nicht enttäuschen.
    Die voranfahrenden Wagen rissen den Boden auf, der als weißbrauner Staub die Sicht behinderte und in die Kabinenkapsel pfiff; das erschwerte das Lenken des Wagens erheblich und kostete ihn eiserne Konzentration. Immerhin fiel ihm die Führung des Fahrzeugs noch leichter als anderen Fahrern; er vermutete, dass dies mit den Träumen vor seiner Rekoordination zusammenhing.
    Nur beiläufig achtete Tritar auf die kleinen Streitereien seiner Begleiter, die auf diese Art die monotone, anstrengende Fahrt etwas auflockern wollten. »Halte endlich den Mund«, sagte gerade ein dicklicher, untersetzter Mann, dessen grobknochiges Gesicht im Kontrast zu dem fülligen Körper stand. Irgendwie wirkte der Mann auf Tritar wie ein Widerspruch in sich, denn wohlgenährte Shaner gab es kaum noch auf der Metallinsel.
    Sein Gesprächspartner – der, der Tritar für kurze Zeit abgelöst hatte – war lang und dünn, quirlig und sehr nervös. »Wenn wir zurückkehren«, fuhr er mit seinem Monolog fort, »werde ich mir die Kuppel mit der größten Bettstadt aussuchen und sie mit allerfeinstem Leinen beziehen.« Er bemühte sich, die Größe seines zukünftigen Lagers mit den Armen anzudeuten, aber die Kabine war zu eng dafür. So kam er seinem Mitstreiter ins Gehege und wurde mit einem unsanften Stoß in seinen Bereich

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