Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
007 - Stadt der Illusionen

007 - Stadt der Illusionen

Titel: 007 - Stadt der Illusionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
Vom Netzwerk:
starben sie.
    Er lachte unter der Computersimulation leise auf. Der Tod war den Männern, die ihm gehorchen würden, gewisser, als sie es sich vorzustellen vermochten. Sie sahen nur den Ruhm, der sich durch Plätze in den Illu-Kuppeln bezahlt machte; er würde sie einem Training unterziehen, das in ihnen Abscheu vor den Circumern entstehen lassen musste, Abscheu, hervorgerufen durch seine ausgeklügelten Psychotechniken. Blauäugig und gedankenlos würden ihm die Rekruten nur mit dem Ziel vor den Augen folgen, die alte Wetterstation auf dem Pilzberg hinter den Orangebarrieren für Shan zu erobern.
    Und er schwelgte in dem Gefühl, bald Konsortiumsmitglied zu sein, ein berechtigter Lohn harter Arbeit und geschickten Taktierens. Sich so vollständig den jeweiligen Vorsitzenden anzupassen, wie er es getan hatte, war eine Mühe, die mit solch einem Posten belohnt werden musste. Doch damit würde er sich nicht zufrieden geben; als Krönung seines raschen Aufstiegs schien ihm nur der Platz des Vorsitzenden selbst angemessen zu sein, trotz der Probleme, die er dann zu lösen hatte. Shabazed war ebenso schwach und unfähig wie seine Vorgänger; es sollte ihm leicht fallen, ihn auszuschalten, genauso leicht, wie den zurückgebliebenen Wilden namens Tritar in den Inselbürger Tritaret umzuwandeln.
    Dabei kam ihm jedoch nicht im Entferntesten die Vorstellung, dass der Konsortiumsvorsitzende sich von keinem drohen ließ, auch nicht von einem ehemals nützlichen Werkzeug und dass die Computer bereits dafür sorgten, als sie ihn mit Informationen überfluteten, dass sein eigener Lebensfaden zur rechten Zeit reißen würde.
    Nicht im Traum kam Labagor dieser Gedanke, während er sich der Computersimulation hingab.
     
    *
     
    »Waffen anlegen!«, rief der Ausbildungsleiter. »Stürmt die feindliche Stellung!«
    Tritar brachte sein Lichtgewehr in Anschlag und feuerte eine Salve ab. Es wurde scharfe Munition verwendet; der Energiestoß zerfetzte das Ziel, einen flachen Erdhügel und ließ nur verbrannten Staub zurück.
    Mit einem Fluch rannte Tritar los. Seine Muskeln schmerzten, als habe man ihn tagelang über die sonnenverbrannte Ebene gehetzt. Genau genommen hatte man das auch; im heiligen Krieg gegen die Besatzung der feindlichen Wetterstation wollten die Mächtigen von Shan kein Risiko eingehen und nur gut ausgebildete Leute in den Einsatz schicken.
    Die Wetterstation! Tritar konnte es kaum glauben. Einen Moment lang dachte er, noch zu träumen, sich Illusionen hinzugeben wie die Bürger Shans, aber dann überzeugten ihn die Schmerzen in Armen und Beinen, ja, im ganzen Körper, die Qualen der Ausbildung doch in Wirklichkeit durchzustehen.
    »Runter!«, riss ihn ein harter, bellender Ruf aus den Gedanken und der stechende Schmerz eines Schlags auf die sowieso schon verkrampfte Schultermuskulatur ließ ihn zusammenzucken. Er gehorchte, ohne nachzudenken und warf sich auf den fast noch glühenden Boden; der von seiner eigenen Salve zerfetzte Erdwall bot ihm kaum Schutz.
    Ein Hitzeschwall fuhr über ihn hinweg – die Salve der nachfolgenden Männer, denen, wie zuvor ihm, dieser Angriffszug eingeprägt werden sollte.
    Schwer atmend lag Tritar da und kostete den kurzen Moment der Ruhe aus. Er streckte sich und versuchte, seine verkrampften Glieder zu entspannen.
    Wie von dieser knappen Erholungspause verleitet, glitten seine Gedanken ab in die Vergangenheit. Quellherr war er gewesen, ehrwürdiger Clanführer in der Höhlenstadt Shabran. Doch dann hatte ihn das Schicksal vieler Genossen ereilt: Seine Felder waren ausgetrocknet, die Quellgrasernte wurde immer spärlicher und er war aus seiner Position verstoßen worden.
    Anstatt in Ehren den Tod zu wählen, war er aus der Stadt geflohen und nur zurückgekehrt, um noch einmal seine Frau zu sprechen.
    Zeta , dachte er mit plötzlichem Schmerz. Sie hatten sich auseinander gelebt und als er sie um Verzeihung bitten wollte, war es zu spät gewesen.
    Wieder war er aus Shabran geflohen, diesmal, um sich auf den Weg zu Shans Mund zu machen, zu der Inkarnation der Gottheit, die das Geschehen in Shabran bestimmte.
    Und dann … Dann hatte der Traum begonnen.
    Oder der Alptraum, wie man es sah.
    Er war durch Shans Mund gegangen und in Shan erwacht … Shan, eine ehemaligen Inselstadt, deren Bewohner sich Träumen hingaben, die die Wirklichkeit mieden und Zuflucht in künstlichen Gefühlserlebnissen suchten. Er sei auch ein Bürger dieser Stadt, hatte man ihm gesagt und habe die Ereignisse in

Weitere Kostenlose Bücher