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0071 - Fehlsprung der Tigris

Titel: 0071 - Fehlsprung der Tigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war Kakutas Glück, daß dieser Ekhonide nur von dem Trieb beseelt war, einer Bestrafung aus dem Weg zu gehen und dafür bereit war, Erlebnisse in Kauf zu nehmen, die er sonst unter allen Umständen gemeldet hätte.
    „Sterne und Sonnen", hörte Kakuta ihn zitternd und bebend ausrufen, „ich habe doch kein Uquir getrunken! Ich habe noch nie an Gespenster geglaubt, aber jetzt glaube ich daran. Verdammt, die Platte hier, die hat dieser kleine Sternteufel abgenommen ..."
    Kakuta hörte noch, wie der Ekhonide die Verkleidung wieder komplettierte, dann sprang er zum „Stern von Arkon", in Perry Rhodans Zimmer zurück. Und nach ihm kam Kitai Ishibashi. Er war am längsten unterwegs gewesen, aber er hatte am wenigsten zu berichten.
    „Nun, wo befinden sich Ostal und seine Männer?" fragte Perry Rhodan. Fellmer Lloyd sah ihn ratlos an.
    „Ich kann sie nicht aufspüren, Sir. Wenn wenigstens ein Ekhonide oder dieser Flottengeneral etwas wüßte. Der spielt nur mit dem Gedanken, irgendeinen Springer unter die Gehirnwäsche zu bringen."
    Perry Rhodan sah entschlossen aus. „Das wird ihm nicht gelingen. Dafür haben wir zu sorgen, aber ich glaube, wir müssen auch für den Fall vorbereitet sein, daß sie unsere Männer entdecken. Bestimmt fühlen sie sich in dem augenblicklichen Zustand nicht besonders wohl. Gehen wir."
     
    7.
     
    Egg-or kam nicht zur Ruhe.
    General Sutokk dachte nicht an Schlaf. Perry Rhodan und seine drei Mutanten waren in der nächtlichen Riesenstadt Ent-Than unterwegs, um für die Flüchtlinge vollständige Bekleidungsgarnituren einzukaufen und einen Lastkraftwagen zu erwerben.
    Ebenfalls unterwegs waren Major Clyde Ostal und seine zweiunddreißig Mann.
    Sie standen am Rande einer großen Lichtung und sahen über den Gipfeln die Halbscheibe eines grünlich leuchtenden Mondes und fast am rechten Rand der Lichtung, um das Dreifache größer, den zweiten Trabanten stehen. Auch er reflektierte im Grünton und so stark, daß der gegenüberliegende Waldrand Schatten warf und die Männer die weite freie Fläche übersehen konnten.
    Der Wald des Planeten Ekhas schwieg.
    Unheimlich war seine Stille. Kein Nachtgetier gab einen Laut, weder Vögel, die durch die Dunkelheit flogen, noch Wild, das vor den Menschen flüchtete.
    Auch der Wind fehlte. Aber trotz der vorgeschrittenen Nachtstunde war es immer noch drückend schwül, die Atmosphäre war mit Feuchtigkeit übersättigt. Den dreiunddreißig Männern von der Erde rann der Schweiß aus allen Poren.
    Unter den letzten Bäumen verhielten sie schon seit Minuten. Jeder wartete darauf, daß der Major den Befehl zum Weitermarsch gab. Aber es war noch nicht soweit. Ostal erkundigte sich nach sechs Fußkranken. Alles war ihnen in Allan D. Mercants harter Schulung beigebracht worden, jedoch nicht die Kunst, wie sie auf nackten Füßen durch einen wegelosen, großen Wald zu gehen hatten.
    Der Durst verschloß ihnen den Mund. Nur wer unbedingt sprechen mußte, sprach. Sie hatten verlernt, zu fluchen. Aber sie waren nicht mutlos.
    Was sie heute nicht erreichten, das würden sie morgen oder übermorgen schaffen.
    Kleidung, Essen und Trinken. Das Verlangen nach Wasser war übermächtig.
    Plötzlich verschwand der größere Mond hinter einer Wolke, die lautlos am Nachthimmel von Ekhas heranraste. Jetzt ließ sie auch den andern, den kleineren Halbmond verschwinden, und als dreiunddreißig Menschen aus der Richtung der schwarzen Wolkenwand ein Tosen vernahmen, krachten auch schon die ersten Blitze zu Boden.
    „Ein Gewitter", rief der Major erlöst. „Ein Gewitter bringt Wasser, Männer!"
    Er versprach ihnen Wasser und sich selbst auch. Aber zuvor kam der Sturm, und mit seinem Heulen stießen aus der Gewitterwand, die über die Männer hinwegraste, unzählige Blitze.
    Plötzlich lag die Lichtung im grellen Licht der donnernden Naturgewalten.
    Dreiunddreißig Männer sahen die Hütte oder das Haus gleichzeitig. Major Ostal versuchte, das Toben der Natur zu überschreien, aber nur S. Seegers, der dicht neben ihm stand, konnte seine Worte verstehen.
    „Folgen! Befehl weitersagen!" brüllte Leutnant Seegers dem nächsten Mann ins Ohr.
    Eine langgezogene Kette von dreiunddreißig Männern rannte auf nackten Füßen über die mit Gras bestandene Lichtung dem kleinen Bauwerk an der anderen Seite zu.
    Dann kam der Regen. Wie ein Sturzbach ergoß er sich aus den Wolken.
    Auf dem Boden bildeten sich schnell große Lachen. Selbst Major Ostal stillte an ihnen seinen Durst. Das Wasser

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