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0071 - Fehlsprung der Tigris

Titel: 0071 - Fehlsprung der Tigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Höhe sah er die Kontrollbank, einen Metallsteg, der den Umformer umgab. Er teleportierte hinauf, spähte über die Vorschaltstufen und entdeckte zwei Ekhoniden, die sich unterhielten. Sie kehrten ihm den Rücken zu, saßen dabei beinebaumelnd auf einer Energieleitung und lachten laut.
    Er mußte sie aus der Umformerhalle hinausbekommen oder so ablenken, daß sie das Öffnen und Schließen eines Schotts, das nach dem System einer Blende arbeitete, überhörten.
    Tako Kakuta liebte nicht die rauhe Tour. Er versuchte immer wieder, einen Weg zu finden, der ihn sicher ans Ziel brachte, für den unschuldigen anderen aber auch ohne schwerwiegende Folgen blieb.
    Er stand neben dem Magnetregler, der die Winkelstellung der riesigen Magnetspule verändern konnte. Leise lachte er vor sich hin. Mit beiden Händen griff er zu, und unter der Gewalt seiner Finger wirbelte das Stellrad herum, um die gewaltige Spule lautlos aus der 45-Grad-Stellung herauszunehmen und unaufhaltsam dem 30. Winkelgrad zuzuführen.
    Die Spule selbst, von gesteuerten Antischwerkraftenergien schwebend gehalten, veränderte geräuschlos ihre Winkelstellung zum Umformer, doch positronische Sicherungen begannen schon bei der Mißweisung von einem Grad ein sirenenartiges Geheul auszustoßen, das sich nun zum teuflischen Fortissimo steigerte, je weiter Tako Kakuta die schwebende Magnetspule absinken ließ.
    Es war ein Werk von Sekunden und wäre, ohne seine teleportativen Fähigkeiten, der Versuch eines Selbstmörders gewesen. Als normaler Mensch hätte er von den Ekhoniden gesehen werden müssen. Da er Teleporter war, war die Stelle plötzlich leer, an der er gerade gestanden hatte.
    Zwei entsetzte Ekhoniden rasten die Treppenstufen zur Kontrollbank hinauf, mußten die riesigen Umformer umlaufen, um an den Magnetregler zu gelangen. Die Heultöne der Alarmvorrichtung gellten in den Ohren. Zwei ekhonidische Raumsoldaten dachten nur an die Bestrafung, die ihnen bevorstand. Über den Grund des Magnetspulenalarms machten sie sich noch keine Gedanken.
    Tako Kakuta hatte zwei kleine Teleportationen durchgeführt. Der letzte Sprung brachte ihn vor das Schott, hinter dem der im Verhältnis zu seiner Leistung unwahrscheinlich kleine Strukturkompensator liegen sollte.
    Aber auch der neuartige Kompensatorpeiler mußte sich hier befinden. Marschall Allan D. Mercants wissenschaftlicher Stab hatte es wenigstens behauptet, und bis zum Tag waren dessen Prognosen immer noch richtig gewesen.
    Das Schott öffnete sich, ließ den Japaner hindurch und schloß sich wieder. Zwei Atemzüge später stand Kakuta vor dem Geheimnis.
    „Das ist also das Ding, das uns die Niederlage beibringen will", hörte er sich reden. Dann suchten seine Augen nach den grau getönten Erhebungen, die beim Handauflegen die Verkleidung aus ihrer Halterung lösten.
    Der Kompensatorpeiler, rund drei Meter hoch und über zehn Meter lang, war dem danebenstehenden Strukturkompensator vorgeschaltet. Tako Kakuta dachte nicht an Sabotage. Der Chef hatte ihm dazu nicht den Auftrag erteilt. Perry Rhodan wollte vielmehr Einzelheiten über die Konstruktion dieses Kompensatorpeilers wissen.
    Er legte seine Hände gegen zwei Erhebungen. Ein Stück Verkleidung löste sich aus dem Ganzen, und Kakuta stellte es zu Boden.
    In Kopfhöhe gab der neuartige Kompensatorpeiler sein Geheimnis den wissenden Augen des Japaners preis. Im gleichen Moment, da er die von der Innenseite der Verkleidung her beleuchteten Aggregatteile sah, wurde sein gesamtes Wissen über dieses Gebiet der Technik wieder in ihm wach.
    Er stutzte. Diese Konstruktion, die sich in ihrer Grundkonzeption abzeichnete, kannte er doch! Das Wiedererkennen zwang ihn, an die Gurkenmänner, die Swoon, zu denken, und im gleichen Moment begriff er, daß Arkons neuartiges Peilgerät eine in seinen Dimensionen vergrößerte Kopie der swoonschen Erfindung war.
    Eine unheimliche Ahnung, die ihn wie der Blitz traf, zwang ihn, zum Schott zu blicken. Mit dem Herumreißen seines Kopfes konzentrierte er sich, um im Teleportersatz hinter dem Strukturkompensator wieder zu materialisieren.
    Das Schott sprang auf. Ein Mann, einer der beiden arkonidischen Raumsoldaten, wollte hereinkommen, stieß einen Schrei aus - und dann sah Kakuta ihn schon nicht mehr. Seine Kurzteleportation hatte ihn hinter den Strukturkompensator gebracht. Aber er zögerte noch, zu verschwinden. Er wollte erfahren, wie der Ekhonide handelte, wenn er das Stück Teilverkleidung gegen den Pfeiler gelehnt sah.
    Es

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