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0071 - Panik in der Geisterhöhle

0071 - Panik in der Geisterhöhle

Titel: 0071 - Panik in der Geisterhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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von einer Taxe ins Hotel Astir bringen.
    Iraklion erwies sich als eine sehr malerische Stadt, die fast ein wenig orientalisch anmutete. Touristen, Straßenhändler, Fischer – alles wogte bunt und laut durcheinander. Es gab eine ganze Reihe von meist altehrwürdigen Kirchen in der Stadt. An einigen war noch zu erkennen, daß sie nicht immer den Christen gedient hatten. Islamische Bauteile zeigten an, daß Kreta lange Zeit unter türkischer Herrschaft gestanden hatte.
    Das Astir gehörte zu den besten Hotels der Stadt. Als die Taxe vor dem Hotel hielt und die beiden ausstiegen, war sofort ein Hotelboy zur Stelle, um sich ihres Gepäcks zu bemächtigen.
    Obgleich zur Zeit Hochsaison war, hatten Zamorra und Nicole keine großen Schwierigkeiten, ein Doppelzimmer zu ergattern, zumal sich der Professor an der Rezeption mit einem guten Trinkgeld einführte.
    Zamorra kam ziemlich schnell zur Sache. Nachdem sie ihr Gepäck ausgepackt, sich ein bißchen frischgemacht und umgezogen hatten, begab er sich zusammen mit Nicole sofort wieder nach unten zum Empfang.
    Der Portier, dem er vorhin eine finanzielle Wohltat erwiesen hatte, war die Dienstbereitschaft in Person.
    Der Professor erkundigte sich nach Bill Fleming. Der erste Bescheid, den er bekam, ähnelte der telefonischen Auskunft aufs Haar.
    Der Freund hatte das Hotel vor vierzehn Tagen verlassen und war seitdem nicht wieder aufgetaucht. Grund und Ziel der Abreise waren dem Rezeptionisten unbekannt. Zamorra bat den Mann, sich im Kreise des Hotelpersonals ein bißchen umzuhören. Vielleicht hatte Bill irgend jemandem doch andeutungsweise verraten, wohin er sich gewandt hatte. Der Mann am Empfang versprach sein bestes zu tun, und schlug den beiden vor, die Wartezeit an einer der Hotelbars zu verbringen.
    In Ermangelung einer besseren Idee kamen Nicole und der Professor dem Vorschlag nach.
    Als sie sich auf die letzten beiden freien Hocker der gutbesuchten, gediegen ausgestatteten Bar schwangen, widmete sich ihnen sofort einer der drei Mixer.
    Der Mann schien Menschenkenner zu sein, denn er fragte sie in recht gutem Französisch nach ihren Wünschen.
    »Wenn man im Lande des Königs ist, trinkt, was der König trinkt«, verballhornte Nicole ein altes Sprichwort. »Und was trinkt der Kö- nig hier, Chef?«
    »Wenn es ein grausamer König ist, trinkt er Uzo«, antwortete der Professor.
    »Und wie schmeckt das?«
    »So ähnlich wie Pernod ohne Wasser. Nur viel brutaler.«
    Nicole verzog das Gesicht.
    »Wie gut, daß ich kein König bin«, meinte sie. »Es gibt doch sicherlich noch etwas Verträglicheres.«
    »Wenn ich Ihnen etwas empfehlen darf?« mischte sich der Barmann ein, der ihren Dialog verfolgt hatte. »Versuchen Sie einen Metaxas. Erstklassiger griechischer Cognac.«
    Zamorra kannte Metaxas und hatte grundsätzlich nichts an ihm auszusetzen. Er nickte dem Mixer bestätigend zu.
    Der Barmann brachte die beiden Schwenker und sah ihnen aufmerksam zu, als sie tranken.
    »Gut?«
    »Sehr gut«, antwortete Zamorra ein bißchen kurz. Es war ansonsten ein äußerst umgänglicher Mensch, aber der Mixer ging ihm ein bißchen auf die Nerven, zumal er anschließend anfing, sie nach Sinn und Zweck ihres Aufenthaltes in Iraklion zu befragen.
    Er wollte dem Mann gerade höflich, aber bestimmt vorschlagen, sich um seine anderen Gäste zu kümmern, als ihm ein Gedanke kam. Bill war ein Mensch, der einem guten Tropfen grundsätzlich nicht abgeneigt war. Höchstwahrscheinlich hatte er mehr als einen Abend an dieser Bar verbracht.
    Es war sehr gut möglich, daß dieser neugierige Barmann sich des öfteren mit dem Freund aus den USA unterhalten hatte.
    »Kennen Sie Mr. Fleming?« fragte er. »Bill Fleming aus den Vereinigten Staaten?«
    »Fleming?«
    »Ziemlich großer, junger Mann«, erläuterte der Professor. »Mit blonden Haaren.«
    Die Miene des Barmannes verdüsterte sich augenblicklich.
    »Ja, ich kenne Mr. Fleming«, erklärte er in einem Tonfall, der deutlich ausdrückte, wie bedauerlich er diesen Umstand fand.
    Den Professor verwunderte dies. Bill war eine Seele von Mensch.
    Nie würde er auf den Gedanken kommen, sich mit einem Barmixer anzulegen.
    »Sie haben etwas gegen Mr. Fleming?« fragte er. »Warum?«
    »Selten habe ich gehabt so viel Ärger mit einem Gast«, erklärte der Barmensch.
    »Ärger? Könnten Sie das vielleicht etwas näher erläutern?«
    Der Mixer legte treuherzig die Hand aufs Herz.
    »Ich bin gefälliger Mensch«, sagte er.
    »Immer bereit, Gast zu helfen. Auch

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