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0073 - Die drei Deserteure

Titel: 0073 - Die drei Deserteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist menschlich genug programmiert. Übrigens: Warum hat sich Suttney nicht direkt an Arkon - oder wenigstens direkt nach Latin-Oor gewandt? Das hätte größere Sicherheit bedeutet, nicht wahr?"
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf. „Keineswegs. Bis nach Arkon wäre eine Strecke von etwa dreißigtausend Lichtjahren zurückzulegen gewesen. Eine Gazelle kann diesen Sprung nicht auf einmal machen. Wahrscheinlich hatte Suttney Angst vor dem Risiko. Du weißt: Einmal gesprungen, eine Chance entdeckt zu werden. Fünfmal gesprungen fünf Chancen. Suttney wußte genau, daß er sich auf Chellish nicht verlassen konnte. Jede Sekunde, die Chellish länger brauchte, bedeutete für ihn erhöhtes Risiko.
    Und Latin-Oor war völlig indiskutabel. Dort stand eine Robot-Flotte. Das erste, was sie getan hätte, wenn unversehens eine terranische Gazelle aufgetaucht wäre, wäre gewesen, der Gazelle den Garaus zu machen. Suttney hätte nicht einmal mehr Zeit gehabt, sein Sprüchlein an den Mann zu bringen.
    Nein, das beste war für ihn, sich in ein völlig unbekanntes System zu verziehen und von dort aus die Arkoniden herbeizurufen. So hatten sie Zeit, sich auf die Sache vorzubereiten. Suttney rechnete damit, daß keines unserer Schiffe in dem Augenblick, in dem er über Hyperfunk zu senden begann, ihm näher als hundert Lichtjahre sein würde. Die arkonidische Flotte stand, wie er wußte, dagegen nur sechzehn Lichtjahre entfernt. Das ergibt einen großen Unterschied in der Genauigkeit der Ortung. Suttney wußte ja nicht, daß wir ihn durch den präparierten Eigenfrequenz-Absorber schon längst ausgemacht hatten."
    Atlan stand zur Seite gewandt und sah auf den Bildschirm. „Trotz allem", sagte er leise: „Zu deinem Oberleutnant muß man dir gratulieren. Ohne ihn ..."
    „Zu welchem Oberleutnant?" unterbrach ihn Rhodan, scheinbar erstaunt.
    „Chellish, meine ich. Was für ein Oberleutnant hat in dieser Geschichte sonst noch eine Rolle gespielt?"
    „Oh, Chellish?" machte Rhodan. „Er ist Captain ... auch wenn er noch nichts davon weiß."
     
    *
     
    Walter Suttney und Ronson Lauer waren tot. Oliver Roane hatte das Schicksal verschont: Als man ihn fand, war er nur bewußtlos. Der Fels hatte ihm das rechte Bein abgequetscht. Es mußte amputiert werden, aber Roane würde am Leben bleiben, um an dem Prozeß teilzunehmen, den man ihm auf der Erde machen würde. Gunter Chellish war nur beinahe tot.
    Die Ärzte an Bord der DRUSUS bezeugten, sie hätten noch niemals einen Fall so vollständiger Erschöpfung vor Augen gehabt Es dauerte drei Tage, bis Gunter Chellish wieder zu sich kam. Um diese Zeit war die DRUSUS längst nach Gray Beast zurückgekehrt.
    Als Chellish erwachte, drehte er den Kopf zur Seite und sah im Bett nebenan ein Gesicht aus den Kissen hervorlugen, das ihm sehr bekannt vorkam.
    „Oh, Mullon!" murmelte er matt. „Wie kommst du hierher? Warst du auch auf Tantalus?" Mullon lachte.
    „Nein. Dazu war ich zu müde. Aber sie haben mir erzählt, du hättest dir auf Tantalus den Blauen Kometen verdient, Captain. Meine Hochachtung!"
     
    *
     
    Am 15. Oktober 2042 schreibt die Terrania Daily News im Anschluß an einen ausführlichen Bericht über die Vorgänge im Tantalus-Sektor: Wieder einmal erweist sich, daß es verschiedene Arten der Berichterstattung gibt. Der wahre Journalist wird die Informationen, die ihm zukommen, nicht unbedenklich an die Öffentlichkeit weiterreichen. Er wird sie nach der Wichtigkeit ihres Gehalts und nach der voraussichtlichen Wirkung auf die Öffentlichkeit zu sortieren suchen. Vor allen Dingen wird er nicht eine Geschichte erfinden, die zu nichts anderem angetan ist als dazu, die Öffentlichkeit in Verwirrung zu stürzen, und, um sich den Anschein der Seriosität zu geben, behaupten, er hätte diese Nachricht von seinen „Gewährsmännern". Diese Gewährsmänner sitzen gewöhnlich in einem kleinen Zimmer neben oder über der Redaktion und saugen sich die Nachrichten aus Bleistiften, Kugelschreibern oder sonstigen Geräten.
    Gerade dieser Fall, über den soeben berichtet wurde, gibt uns einen deutlichen Überblick über die Machenschaften jenes Journalismus, der die Sensation um ihrer selbst oder des größeren Absatzes willen schafft. Wir sind nach wie vor der Ansicht, daß gegenüber dieser Art der Berichterstattung dem sorgfältigen, verantwortungsbewußten Journalistentum der Vorzug zu geben ist.
     
    *
     
    Man erwartete in Terrania, daß die Terrania Times sich auf diesen Artikel hin, der

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