Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0073 - Die drei Deserteure

Titel: 0073 - Die drei Deserteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die gesamte Flotte, einschließlich des Flaggschiffes.
     
    *
     
    Zuerst sah es so aus, als führte von der Rückwand der Schlucht kein Weg mehr weiter. Ronson Lauer ließ den breiten Strahl seiner Lampe über den Fels spielen, aber erst, als er schon aufgeben wollte, entdeckte er den schmalen Riß, der in anderthalb Metern Höhe über dem Boden begann und in die Wand hineinführte. Er trat näher heran und sah, daß der Boden des Risses sanft in die Höhe stieg. Der Weg schien zum Plateau hinaufzuführen.
    Er sah Suttney fragend an. Suttney nickte Roane zu. Roane war der erste, der in den Riß hineinstieg.
    Als er oben war, drehte er sich um und half Suttney hinauf, der an seiner Kassette ziemlich schwer zu tragen hatte. Als letzter folgte Ronson Lauer. Er war trotz des Mikrokom-Sendegerätes, das er sich umgehängt hatte, ziemlich behende. Oben im Spalt setzte er sich wieder an die Spitze und leuchtete den Weg voraus.
    Ronson Lauer hörte plötzlich die Klimaanlage seines Schutzanzugs eine neue Tonart anschlagen und sah auf dem Armbandthermometer, daß es draußen einundvierzig Grad Celsius waren.
    Während er einen Fuß vor den ändern setzte und nach gefährlichen Tieren Ausschau hielt - obwohl er schon längst nicht mehr glaubte, daß es auf dieser Welt überhaupt etwas Lebendes gab - überlegte er, ob es klug gewesen war, die Gazelle zu verlassen. Er gab Suttney recht, wenn er meinte, daß jedes irdische Raumschiff, das das Boot entdeckte, es sofort zerstören würde. Die Frage war lediglich, ob sich überhaupt ein irdisches Fahrzeug in der Nähe aufhielt. Niemand konnte wissen, daß sie sich hier befanden., daß sich in diesem Augenblick, in dem Walter Suttney seine Botschaft an die Arkoniden abstrahlte, ein Raumschiff der terranischen Flotte im Umkreis von weniger als hundert Lichtjahren aufgehalten hatte, hielt Lauer für so unwahrscheinlich, daß er es gar nicht erst in Betracht zog. Natürlich war Suttneys Sendung auch von irdischen Schiffen gehört worden. Aber die standen so weit ab, daß sie ein paar Tage lang nach dem System suchen mußten, in das die Gazelle geflüchtet war. Warum also waren sie davongelaufen? Es wäre bequemer gewesen, in einem Sessel sitzend auf die Ankunft der Arkoniden zu warten.
    Er blieb stehen und drehte sich um, um Suttney den Vorschlag zur Rückkehr zu machen, als über ihm etwas geschah. Er sah zunächst nichts als einen grellen Blitz, der vom Himmel herab in den Spalt leuchtete. Lauer starrte in den Himmel hinauf und sah einen Regen glitzernder Punkte, von einer Stelle in der Nähe des Zenits ausgehend, nach allen Seiten auseinandersprühen und herabstürzen.
    Er vergaß, was er hatte sagen wollen, und fing an zu laufen. Keuchend hetzte er durch den Spalt nach oben, ohne sich um Suttney oder Roane zu kümmern, und erreichte schließlich das Plateau, von wo aus er freien Überblick hatte.
    Die glitzernden Punkte waren inzwischen nähergekommen. Und dann kam plötzlich etwas pfeifend herabgesaust und schlug mit dumpfen Knall ein paar hundert Meter weit entfernt in den sandigen Boden des Plateaus. Im Dämmerlicht sah Lauer eine Staubwolke aufwirbeln und langsam wieder zu Boden sinken. Ein kräftiger Ruck war durch den Fels gefahren, auf dem er stand.
    Als er wieder aufblickte, waren die leuchtenden Punkte verschwunden. Wahrscheinlich waren sie an anderen Stellen auf den Boden gefallen. Ronson Lauer hörte hinter sich hastiges Keuchen. Er sah sich nicht einmal um, ob es Roane oder Suttney war, der da hinter ihm herkam, sondern setzte sich in Bewegung und lief im Laufschritt zu der Stelle hinüber, an der sich das fremde Ding in den Boden gebohrt hatte.
    Das Plateau war vollständig eben. Der Krater, den das Ding geschlagen hatte, war deshalb nicht zu verfehlen. Lauer sah, daß er kreisrund war und einen Durchmesser von etwa vier Metern hatte. Er war ebenso tief, aber von dem Körper, der ihn verursacht hatte, entdeckte Lauer nichts. Er schien sich unter dem Fußpunkt des Kraters noch ein Stück weit in den Boden gewühlt zu haben.
    Lauer stieg hinunter. Der Sand setzte sich in Bewegung, und aus dem Steigen wurde ein Rutschen.
    Lauer war in eine Wolke von Staub gehüllt, als er unten ankam. Er riß den Mikrokom von der Schulter und ließ ihn achtlos zur Seite fallen. Dann begann er, mit den behandschuhten Händen den Sand beiseite zu schaufeln.
    Das war eine mühselige Arbeit, besonders, da der Sand ziemlich heiß war. Nach halbstündiger Arbeit, während derer sich Lauers

Weitere Kostenlose Bücher