Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0073 - Die Insel der Zyklopen

0073 - Die Insel der Zyklopen

Titel: 0073 - Die Insel der Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
Vom Netzwerk:
Augenblick!«
    »Kann man wohl sagen!« gab Bill zurück, während er bereits wieder die Monster fixierte.
    Rakis sprengte auf den Zyklop zu, bäumte sich auf die Hinterhufe auf, ließ seine Krallenfinger auf den Kopf seines Gegners zuschießen.
    Sein Ziel war Polyphemus’ überdimensionales, magisches Auge!
    Er versuchte den Riesen zu blenden, aber dieser erkannte sofort die Gefahr. Er hielt sich eine Tatze schützend vor das Auge, gleichzeitig klammerte sich seine andere um Rakis’ Hals, drückte unbarmherzig zu.
    Der Pferdemensch sah sofort ein, daß ihm bei einem Ringkampf der Riese weit überlegen war. Er trampelte daher wie von Sinnen auf die Schienbeine seines Feindes ein, bis dieser schließlich grölend und brüllend losließ, Rakis aber einen furchtbaren Fausthieb versetzte, der ihn abermals zu Boden gehen ließ!
    »Jetzt, Polyphemus, mach ihn fertig!« keuchte Bill, gerade so, als würde er einem Boxkampf beiwohnen und auf einen der Kämpfer sein ganzes Geld gesetzt haben.
    Aber Bill und die anderen hatten weit mehr auf den einäugigen Giganten gesetzt! Ihr Leben!
    Der Zyklop stürzte sich auf den am Boden Liegenden. Wütendes Hufgetrampel ließ ihn jedoch nicht an Rakis herankommen. Mit unheimlicher Präzision teilte der Zentaur seine Hiebe aus.
    Die meisten davon waren auf das Auge des Zyklopen gerichtet, das sein einzig verwundbarer Punkt zu sein schien!
    Polyphemus wich zurück, wartete, bis sich Rakis wieder erhoben hatte.
    Für einige Augenblicke standen sich die Gespenster gegenüber, ohne sich zu bewegen.
    »Du wirst für den Mord an meinem Volk bitter büßen!« grollte Polyphemus mit Donnerstimme los. »Mein Fluch hat dich getroffen, Rakis! Du bist wieder zum Leben erwacht, um nun von mir erschlagen zu werden, so wie du mich einst mit deiner Keule niedergemetzelt hast. Aus purer Mordlust!«
    Der Zyklop schlug sich mit beiden Fäusten triumphierend auf seine breite Brust.
    »Ich könnte dich mit einem einzigen Strahl aus meinem Auge auslöschen, aber ich will dich im Zweikampf vernichten, Rakis!«
    »Ob er den Zentaur wirklich mit einem einzigen Strahl unschädlich machen kann?« fragte Bill Fleming ängstlich.
    »Weiß der Teufel! Jedenfalls wäre es besser, er würde ein schnelles Ende mit dem Pferdemensch machen, wenn er wirklich so mächtig ist«, erwiderte Zamorra.
    »Hast du dir überhaupt schon überlegt, wie wir Polyphemus loswerden?« erkundigte sich Bill bei seinem Freund.
    »Ja, das habe ich. In seiner jetzigen Form können wir ohne Amulett nichts gegen ihn unternehmen. Aber er hat doch gesagt, daß er wieder aus Fleisch und Blut sein will, wie früher. Dann haben wir allerdings eine Chance…« Zamorra spann seine Gedanken nicht zu Ende, denn der Kampf war nach der kleinen Verschnaufpause wieder neu entflammt.
    Polyphemus versuchte erneut, Rakis in den Schwitzkasten zu nehmen, doch dieser ließ sich nicht so leicht unterkriegen. Er hatte wieder begonnen, mit Gesteinsbrocken um sich zu werfen.
    Plötzlich flog einer der Steine haarscharf über die Köpfe der beiden beobachtenden Männer hinweg, krachte gegen das Schindeldach des Hauses, durchbrach es und raste wie ein Geschoß in die Hütte.
    Zamorra konnte nur hoffen, daß keiner von denen, die sich im Inneren des kleinen Bauernhofes befanden, verletzt wurde.
    Gleich darauf öffnete sich zaghaft die Tür.
    Nicoles hübsches Gesicht wurde sichtbar. Kreidebleich, aber gefaßt lief sie auf Zamorra zu.
    »Ich halte es da drinnen einfach nicht mehr aus! Ich komme mir vor wie eine Gefangene, die darauf wartet, daß ihr die Decke über dem Kopf einstürzt! Ich muß sehen, was vor sich geht, bitte schicke mich nicht mehr hinein!«
    »Okay, wenn du unbedingt willst. Aber du bleibst bei uns«, sagte Zamorra knapp.
    Rakis hatte sich gegen den Zyklop eine etwas merkwürdige Taktik ausgedacht, die sich als äußerst wirksam erwies.
    Er bewarf den Riesen mit Steinen. Wenn er ihm näherkam, trat er rasch ein paar Schritte zurück, hielt Polyphemus wieder mit einigen gezielten Steinwürfen auf Distanz, um dann wieder zurückzuweichen.
    Rakis hatte eingesehen, daß er im Nahkampf wenig Chancen hatte.
    Polyphemus wieder suchte den Kontaktkampf, um seinen Todfeind zu erwürgen, die gewaltigen Steinwürfe hielten ihn aber immer wieder auf Distanz. Schützend hielt er beide Hände vor den Kopf, während er Schritt um Schritt auf Rakis zukam.
    »Wirf dich hin, Nicole!« brüllte Zamorra plötzlich, als er sah, wie ein ungenau gezielter Steinblock zu ihnen

Weitere Kostenlose Bücher