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0073 - Die Insel der Zyklopen

0073 - Die Insel der Zyklopen

Titel: 0073 - Die Insel der Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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Riesen an Zamorras Ohr.
    Die Worte der Erscheinung verliehen ihm wieder neue Kraft. Er will uns also doch helfen! dachte er erleichtert, obwohl er dem Frieden noch nicht ganz traute.
    Die anderen beobachteten die Szene mit angehaltenem Atem. Für sie sah es so aus, als würde ein Kind mit einer Puppe spielen.
    Polyphemus hielt Professor Zamorra dicht vor seine Augen. Der Parapsychologe meinte, das Monster würde ihn genau ansehen, doch diese Zeremonie hatte einen ganz anderen Sinn.
    Plötzlich zuckte es knallrot in der Pupille auf. Der Strahl traf voll den Körper des Wissenschaftlers.
    Jäh war all sein Denken ausgelöscht. Schlagartig verließ ihn das Bewußtsein!
    ***
    Bill Fleming starrte unbeweglich zu dem Monster hoch, aus dessen Auge ein grellroter Strahl auf die Gestalt in seiner Faust niederzuckte.
    Im nächsten Augenblick war Zamorra verschwunden!
    Der Historiker vermeinte, sein Herz müßte aufhören zu schlagen!
    »Du hast ihn umgebracht!« brüllte er los. Wut und Verzweiflung übermannten ihn, waren mit einem Mal stärker als die Angst vor dem erweckten Ungeheuer. Er stürmte vor, stürzte sich auf Polyphemus, hieb mit bloßen Fäusten auf ihn ein, doch er fühlte keinen Widerstand.
    »Hör auf und sieh!« knurrte der Zyklop.
    Doch Bill vernahm nicht einmal seine Worte.
    Er brüllte auch noch immer, als ihn Polyphemus bereits hochgehoben hatte.
    Bevor er auch Bill vor sein strahlendes Auge hielt, sagte er: »Sieh!«
    Unwillkürlich wandte Bill den Kopf.
    Ja, da war das Bild wieder, der Film. Jeff Milden schwamm noch immer verzweifelt vor dem Zentaur weg, der ihm bereits dicht auf den Fersen war. Aber da stand eine zweite Gestalt am Ufer, die sich gerade hochrappelte.
    Es war Professor Zamorra!
    Bill Fleming konnte später nicht mehr sagen, was er in diesen Sekunden gefühlt hatte, denn da traf auch ihn der Strahl aus dem Riesenauge, der ihn zu Zamorra auf die Insel von Golas brachte!
    ***
    Professor Zamorra schlug vorsichtig die Augenlider auf. Er wußte im Moment nicht, wo er sich befand und was geschehen war.
    Unbarmherzig knallte die Sonne auf ihn nieder.
    Er schloß die Augenlider wieder, um sich besser konzentrieren zu können.
    Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Seine Gedanken schlugen Purzelbäume, und dann kam schlagartig die Erinnerung.
    Wieder waren da hundert Fragen und Gedanken, die erst geordnet werden mußten, aber Zamorra nahm sich gar nicht die Zeit dazu.
    Jeff Milden! Er ist in Gefahr! durchzuckte es ihn.
    So rasch er konnte versuchte er auf die Beine zu kommen.
    In seinem Kopf hatte sich ein dumpfes Dröhnen breitgemacht, das aber zusehends wieder verschwand.
    Schon stand er auf den Füßen, blickte sich hastig um!
    Er befand sich auf einem Strand. Vor ihm lag das Meer, durch viele kleine Inseln unterbrochen!
    Es wurde ihm bewußt, daß er sich nicht mehr auf der Zyklopeninsel befand. Nein, das sah vielmehr nach der von Anastasius Golas aus!
    Da! Ein Schrei! Schrill, durchdringend, verzweifelt!
    Zamorra fuhr herum! Keine fünfzig Yards von ihm entfernt schwamm Jeff Milden, dicht hinter ihm watete Rakis, streckte schon die Hände nach dem flüchtenden Menschen aus, der bereits vor Erschöpfung unterzutauchen schien.
    Professor Zamorra zögerte keine Sekunde, dem Jungen zu Hilfe zu kommen, obwohl er noch immer etwas benommen war.
    Polyphemus muß mich blitzschnell von seiner Insel hierher transferiert haben! durchschoß es ihn, während er mit zwei hastigen Sätzen ins Wasser watete. Sobald es ihm bis zu den Hüften reichte, begann er zu kraulen.
    Es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, bis das tobende Monster den Menschen erreicht haben würde!
    Jeff Milden kam nicht mehr von der Stelle. Seine anfangs so dynamischen Schwimmbewegungen waren zu hilflos rudernden Gesten geworden, die ihn kaum noch über Wasser zu halten vermochten.
    Professor Zamorra schwamm wie selten in seinem Leben. Vom Strand her sah es so aus, als würde ihn ein ganzes Rudel Haie hetzen.
    Er hustete und spie Wasser. Es war unvermeidlich, daß ihm salziges Wasser in Augen, Mund und Nase drang, die Sicht verschleierte.
    Der Parapsychologe hatte Milden fast erreicht, als diesen der Zentaur erfaßte und hoch in die Luft hob.
    Doch ein markerschütterndes Geheul ließ ihn innehalten. Der klobige Schädel des Pferdemenschen ruckte herum. Im nächsten Augenblick erstarrte das Monster in der Bewegung.
    Seine Krallenfinger öffneten sich, mit einem heiseren Schrei fiel Jeff Milden ins Meer zurück, tauchte unter, ohne

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