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0074 - Die Geister-Braut

0074 - Die Geister-Braut

Titel: 0074 - Die Geister-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit ihm schlafen. Ich werde…«
    »Neiinnn…!« Harry Erskine heulte das Wort. Er ballte die Hände. Sein flammender Blick traf die Frau, die plötzlich wußte, daß sie zu weit gegangen war.
    Susan spürte die Gefahr. Sie sprang hoch und rannte aus dem Raum.
    Erskine aber blieb stehen. Schwer stützte er seine Hände auf den Tisch. Mit leerem Blick stierte er die Platte an. Er hörte ihre Schritte die Stiege hocheilen zu dem Schlafraum.
    Harry lächelte kalt. Er wußte, daß es ein Fehler von ihr war. Sie hätte weglaufen sollen, nach draußen fliehen. Die Chance hätte er ihr noch gelassen, aber sie rannte nach oben.
    Dort war sie gefangen.
    Harry Erskine schritt um den Tisch herum und näherte sich der Tür. Sie war von der Wucht wieder ins Schloß gefallen. Er öffnete sie und trat in den Korridor.
    Die Treppe war schnell erreicht.
    Vor der ersten Stufe blieb er stehen und lauschte.
    Nichts war von oben zu hören.
    Wahrscheinlich hatte sie sich im Schlafzimmer eingeschlossen. Aber das nützte ihr auch nichts.
    Harry Erskine zog das Messer. Er hielt es in der rechten Hand. Er dachte daran, wie sehr er die Frau geliebt hatte. Er hätte für sie alles gegeben, aber sie hatte ihn betrogen, und deshalb sollte sie die Quittung bekommen.
    Diese Hochzeitsnacht diktierte der Teufel persönlich.
    Harry Erskine schwitzte. Er zog sein Jackett aus und ließ es achtlos zu Boden fallen.
    Dann stieg er die Treppe hoch.
    Die erste Stufe, die zweite, die dritte unaufhörlich näherte sich der Tod dem Schlafzimmer.
    Auf dem kleinen Absatz blieb Erskine stehen. Er atmete ein paarmal tief durch. Seine Frau hatte auf ihrer Flucht das Licht angeknipst. Die trübe Lampe unter der Decke verbreitete einen schwachen Schein, der sich auf die blanke Messerklinge legte und sie zu einem verschwommenen Spiegel machte.
    Die nächste Treppe.
    Stufe für Stufe ging Harry Erskine hoch.
    Er hörte das Schluchzen trotz der geschlossenen Schlafzimmertür. Sie lag sicherlich auf dem Bett, preßte ihr Gesicht in die Kissen und weinte.
    Warum?
    Aus Haß aus Reue?
    Harry glaubte an das erstere. Und gerade dieser Haß war es, der auch seine Gefühle noch weiter hochschaukelte, der das menschliche in ihm zerriß.
    Die Treppe mündete direkt in den Gang, an dem nur zwei Türen lagen. Und eine dritte, die jedoch zur Abstellkammer führte.
    Die erste interessierte Harry. Die zweite Tür sollte für das Kinderzimmer sein.
    Nie würde das jemals geschehen.
    Harry lachte lautlos. In seinen Augen blitzte der Wahnsinn. Hart hielt er den Holzgriff des Messers fest.
    Noch zwei Schritte…
    Er stand vor der Tür.
    Harry probierte die Klinke. Die Tür war verschlossen. Wie er es sich gedacht hatte.
    Aber kein Hindernis. Er besaß genügend Kraft, um sie mit einem Tritt zu sprengen.
    Trotzdem versuchte er es. »Mach auf!« schrie er.
    Das Schluchzen verstummte.
    »öffne, verdammt!«
    »Nein!« schrie Su zurück. »Niemals öffne ich dir. Geh weg, Harry Erskine. Verschwinde. Ich will dich nicht sehen. Ich laß’ mich scheiden. Morgen schon. Du bist nicht mehr mein Mann!«
    Erskine lachte grollend. »Für dich gibt es kein Morgen mehr, Susan!«
    Er hob den rechten Fuß.
    Dann trat er zu.
    Zweimal hämmerte er seine Sohle gegen das Holz. Es krachte und splitterte. Die Tür wurde förmlich aus dem Rahmen gefetzt. Mit der Füllung fiel Harry in das Schlafzimmer hinein. Er kam wie ein wütender Stier, das Messer in der Rechten.
    Eine kleine Lampe brannte.
    Susan hatte sich aufgesetzt. Sie sah ihren Mann, sah das Messer und begriff.
    Schlagartig wurde sie sich bewußt, in welch einer Todesgefahr sie schwebte.
    »Harry!« brüllte sie und hob abwehrend beide Hände.
    Da fuhr Erskine schon herum. »Stirb!« schrie er, hob den rechten Arm und ließ das Messer niedersausen…
    Einmal, zweimal…
    Schlagartig verlöschte das Licht. Mit dem Tod der Frau senkte sich auch die Dunkelheit über das Zimmer.
    Keuchen, ein Poltern, als etwas umfiel. Danach Stille.
    Diese grausame Tat geschah genau am ersten August 1954!
    ***
    Nach zwei Tagen erst wurde die Leiche gefunden.
    Und zwar von Peter McCurtin, der seine ehemalige Freundin besuchen wollte.
    Susan hatte versprochen, ihn anzurufen, doch er hörte nichts von ihr.
    Peter wußte, daß Harry Erskine verreisen mußte. Er wollte direkt nach dem Tag der Hochzeit in Richtung Liverpool fahren. Dort mußte er etwas wegen einer Erbschaft regeln.
    McCurtin wunderte sich, als er die Tür des Hauses unverschlossen fand. Es war ein ziemlich

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