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0075 - Das tödliche Tagebuch

0075 - Das tödliche Tagebuch

Titel: 0075 - Das tödliche Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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unrühmliche Tat befleckt deine schwarze Weste.«
    Ein Streifenwagen!
    Drogan verbarg sich in einem Durchlaß. Die Dunkelheit legte sich wie ein riesiger Umhang über ihn und machte ihn unsichtbar. Die Sirene des Patrolcars jammerte nervtötend an Drogan vorbei. Ganz kurz zuckte ihm das Rotlicht in die Augen.
    Er stieß ein böses Lachen aus. »Ihr fahrt in die falsche Richtung, Freunde! Hier bin ich! Hier!«
    Sobald der Streifenwagen vorüber war, trat Drogan wieder aus der Dunkelheit. Jetzt war die Polizei mächtig aufgescheucht. Sie witterte ihre einmalige Chance, den Mädchenkiller zu stellen. Aber Drogan lachte über sie. Nie und nimmer würde es ihnen gelingen, ihn zu fassen. Dafür hatten sie einfach nicht die nötigen Größen.
    Drogan hastete weiter.
    Die ungestillte Mordlust folterte ihn. Zum ersten Mal war es einem Mädchen gelungen, ihm zu entkommen. So etwas durfte sich auf gar keinen Fall mehr wiederholen. Er mußte härter, schneller und tödlicher als bisher zuschlagen. Schon der erste Hieb mußte verheerende Folgen haben. Namenlose Wut leuchtete in Drogans Augen.
    Noch mal. Gleich noch mal. Ein anderes Mädchen suchen und erneut zuschlagen. Diesmal aber richtig! So hämmerte es in Drogans Schädel.
    Ein zweiter Streifenwagen zwang ihn, die eingeschlagene Richtung zu ändern.
    Er gelangte in einen Park. Na schön. Dann wollte er sich für eine Weile hier in den Büschen verkriechen und abwarten, bis sich die im Augenblick verdammt hochschlagenden Wogen etwas geglättet hatten. Ungestüm drängte der Unhold seinen Körper in die Büsche. Da kauerte er nun für die nächsten fünfzehn Minuten.
    Plötzlich drang das Geklapper von Mädchenschuhen an sein Ohr. Sofort richtete er sich auf. Da kam die Gelegenheit, auf die er gewartet hatte. Nun würde er den begangenen Fehler mit der ganzen ihm zu Gebote stehenden Grausamkeit ausmerzen.
    ***
    Bill Fleming hatte den Polizeifunk abgehört. Als er die Meldung vernahm, die den gesamten Polizeiapparat in Aufruhr versetzte, riß er das Walkie-Talkie aufgeregt hoch. Etwas schnürte seine Kehle zu. »Zamorra!« rief er krächzend. »Zamorra, kommen!«
    »Ja, Bill«, meldete sich der Parapsychologe sofort. »Sag bloß, du hast ihn entdeckt!«
    »Das nicht, aber er ist ganz in der Nähe.«
    »Woher weißt du…?«
    »Bei mir läuft der Polizeifunk. Er hat ein Mädchen überfallen. Sie ist verletzt, konnte ihm aber entkommen. Er rannte ihr nach und wurde dabei von einem Wagen angefahren…«
    »Hat's ihn erwischt?«
    »Die Hoffnung kannst du gleich wieder begraben. Kaum war er wieder auf den Beinen, ist er getürmt. Jetzt suchen sie ihn mit allem, was sie aufbieten können.«
    »Vielleicht treiben sie ihn uns damit direkt in die Arme«, sagte Zamorra hastig.
    »Könnte passieren.«
    »Mensch, Bill. Jetzt heißt es, höllisch aufpassen!«
    »Ist klar. Ich kann nur hoffen, daß meine Nerven das aushalten.«
    Aus dem Walkie-Talkie kam Zamorras Lachen. »Junge, du wirst doch keine schlechteren Nerven haben als Nicole.«
    ***
    »Herb Chidder ist mein Name«, sagte der Mann, der Drogan angefahren hatte. Er war klein, hatte eine Glatze und schwitzte, obwohl es bitterkalt war. Der Schock hatte ihn zum Kettenraucher werden lassen. Er zündete sich ein Stäbchen am anderen an. Die Hand, die die Zigarette in unregelmäßigen Abständen an die Lippen führte, zitterte heftig. Chidder war kreidebleich. Er lehnte an seinem Buick und schaute Captain Vicker mit riesigen Augen an.
    Sergeant Bunckers saß im Rettungswagen. Er fuhr mit dem Überfallenen Mädchen ins Krankenhaus, und hoffte, so schnell wie möglich ihre Aussage zu bekommen. Im Moment war daran nicht zu denken. Sie wußte zur Zeit nicht einmal, wie sie hieß.
    »Erzählen Sie mir, was vorgefallen ist, Mr. Chidder«, bat Ted Vicker.
    Der Augenzeuge schaute auf seine Schuhspitzen. »Na ja. Ich kam hier die Straße entlang und dachte an gar nichts. Plötzlich wischten zwei Schatten zwischen den parkenden Autos hervor. Es ging alles furchtbar schnell. Das Mädchen rannte vor jemandem davon. Ihr Verfolger stand plötzlich mitten auf der Fahrbahn. Ich versuchte zu bremsen… Ich schwöre Ihnen, ich bin nicht schnell gefahren, Captain…«
    Vicker knirschte: »Diesmal wäre es wahrscheinlich besser gewesen, wenn Sie mehr Tempo draufgehabt hätten. Dann hätte es der Kerl nämlich nicht mehr geschafft, zu türmen…«
    »Ich kann Ihnen nicht sagen, wie sehr ich erschrocken bin«, stöhnte Chidder. Er kratzte sich an der Wange und

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