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0076 - Oase der Verfluchten

0076 - Oase der Verfluchten

Titel: 0076 - Oase der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Million Riyah zahle ich dem, der meine Tochter aus den Händen dieser Ungeheuer rettet.«
    Niemand rührte auch nur einen Finger. Die Araber waren alle abergläubisch. Schon der bloße Anblick der Mumien genügte, um sie einzuschüchtern.
    »Wo ist meine Palastwache?« rief Scheich Suleiman. »Los, herbei, verdient euch euren Sold!«
    Aber die Palastwächter ließen sich nicht blicken. Scheich Suleiman rief Allah an und fluchte erbittert. Er war wie von Sinnen. Unangefochten ritten die Mumien aus dem Palasttor. Draußen erhoben sich die Knochenpferde mit ihren Reitern in die Luft.
    Als galoppierten sie auf festem Boden, stiegen Reiter und Pferde empor und entfernten sich nach Südwesten. Sie verschwanden in der Sternennacht, als hätte es sie nie gegeben.
    Aber zwei Tote und das Verschwinden der Scheichtochter Leila bewiesen das Gegenteil. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht in Sakaka, wo überall das baldige Ende des Ramadan gefeiert wurde.
    Auch die Worte, die der Anführer der Schreckensmumien gesprochen hatte, wurden weitererzählt, voller Angst und banger Erwartung. Wie ein unheilvoller Bann lag es auf den Menschen. Sie spürten es, daß eine schlimme Zeit begann, eine Zeit des Terrors und des Horrors.
    Die Hölle hatte ihre Pforten geöffnet.
    Zwei Stunden nach Mitternacht fuhr ein Cadillac Eldorado, ein riesiger, goldfarbener Schlitten von Auto, in die Stadt und zum Palastgelände. Der Mann der am Steuer saß, grinste böse und voller Triumph. Ihm brauchte niemand etwas zu erzählen, er wußte Bescheid.
    Es war Anwari al Dschabir, ein Vetter des regierenden Scheichs Suleiman. Der Mann, der die reitenden Mumien nach Sakaka geschickt hatte. Er wollte bald die Früchte ihres Auftritts kassieren.
    ***
    Am Morgen dachte Zamorra noch immer an seine Vision, wenn er sich auch nichts anmerken ließ. Ein Gefühl der Unruhe erfüllte ihn, eine innere Spannung. Zamorra spürte, daß etwas bevorstand. Vielleicht übermittelte ihm das Amulett diese Ahnung, vielleicht war sie auch auf seinen geschärften Instinkt fürs Übernatürliche und Dämonische zurückzuführen.
    Zamorra und seine beiden Begleiter verließen den Flecken Djabal Adja am frühen Vormittag. Sie hatten ihre Reiseausrüstung im Landrover, genügend Vorräte und vor allem Wasser. Am späten Nachmittag wollten sie Sakaka erreichen.
    Zamorra steuerte den Wagen auf der Pistenstraße in die Wüste. Nicole Duval saß neben Professor Zamorra, ein Kopftuch über der blonden Lockenpracht, eine große Sonnenbrille auf der hübschen Stupsnase. Nicole trug eine helle Bluse, helle Jeans und weiße Segeltuchschuhe.
    Zamorra und Bill Fleming trugen leichte Khakisachen und Sonnenbrillen. Obwohl sie wenig am Leib hatten und es noch Morgen war, schwitzten sie schon bald stark. Die Sonne war eine weißglühende Scheibe, die sengende Strahlen aussandte.
    Trostlos war die Wüste Nefud. Nur Sand und Gestein, Dünen mit manchmal bizarren Windmustern und ganz selten einmal ein dürrer Dornbusch oder ein staubiger Maulbeerbaum. Kein Tier war zu sehen, nicht einmal ein Skorpion im Sand.
    Die unbefestigte Piste verlief fast schnurgerade durch die Wüste. Knapp dreihundert Kilometer waren es bis zur nächsten Station von Zamorras, Bill Flemings und Nicole Duvals Reise, bis zur Dreieinhalbtausend-Einwohner-Stadt Sakaka.
    Das heiße, trockene Wüstenland ernährte keine Menschenmassen auf einem Fleck. Für Saudi-Arabien war eine Ansiedlung von dreieinhalbtausend Menschen schon recht beachtlich. Die Landesbevölkerung bestand zum Großteil aus Nomaden, die mit ihren Herden von Oase zu Oase zogen.
    »Diese Hitze«, stöhnte Bill Fleming. »Ich kann kaum so schnell trinken, wie mir das Wasser aus den Poren sickert.«
    Bill setzte die Wasserflasche an und nahm einen gewaltigen Schluck. Zamorra grinste.
    »He, Bill, gestern wolltest du doch noch Mohammedaner werden. Wegen der vier Frauen, Dann dürftest du jetzt im Ramadan tagsüber nichts zu dir nehmen.«
    »Bei Konvertierten nimmt man das nicht so genau«, meinte Bill. »Tritt lieber dem Wagen mal kräftig auf den Pedalschwanz, damit wir vom Fleck kommen.«
    Aber Zamorra konnte nicht mehr schneller fahren. Der Motor dröhnte auf vollen Touren. Der Landrover schleppte eine wirbelnde Staubwolke hinter sich her. Nicole zog es vor, nichts zu sagen. Die Fahrt durch die Gluthitze der Wüste war alles andere als ein Vergnügen.
    »Jetzt könnte ich eine Fata Morgana gebrauchen«, seufzte Bill Fleming zwei Stunden später. »Eine Oase

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