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0076 - Oase der Verfluchten

0076 - Oase der Verfluchten

Titel: 0076 - Oase der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Dschabirs Leben aus. Als er starb, hüllten kleine blaue Flämmchen Samirs Körper ein. Stinkender schwarzer Rauch stieg auf. Samir, der Grausame, heulte so gräßlich, daß sogar Zamorra ein Schauer über den Rücken lief.
    »Nie wieder!« schrie die Mumie. »Nie, nie wieder!«
    Samir verstummte, und nur ein wenig Asche blieb von ihm, seinen reitenden Mumien und ihren beinernen Pferden. Sogar ihre Säbel hatten sich in Nichts aufgelöst. Aber Zamorra sah vor seinem geistigen Augen immer noch ein mumifiziertes Gesicht, von blauen Flämmchen umlodert, unter der Kapuze eines schwarzen Burnusses, und leere Augenhöhlen, in denen dennoch eine grauenhafte Qual stand.
    ***
    Nach dem Tod Anwari al Dschabirs und dem Verschwinden der Mumien warteten die Palastgardisten und die Milizsoldaten ab. Keiner traute dem andern. Eine kurze Weile verging. Dann ritt einer der Ben-Nafud-Beduinen zu Anwaris Leichnam, hieb ihm den Kopf ab und spießte ihn auf eine Stange.
    Die Männer jubelten und schwenkten die Waffen.
    »Nieder mit dem Tyrannen!« schrien sie. »Asch Schamar ist frei, frei, frei!«
    Sie umarmten sich, schlugen sich auf die Schultern. Auch die zwölf Beduinen, die noch immer auf der Düne hielten, und die anderen, die den Angriff der Mumien zusammengeschossen hatten, jubelten. Doch da mischten sich Schreckensrufe in das Jubelgeschrei.
    Wo Bill Fleming, Nicole Duval und die beiden Beduinen standen, war eine wirbelnde schwarze Wolke erschienen. Eine Stimme grollte, die Stimme des Schwarzen Fakirs.
    »Meine Diener hast du vernichtet, Zamorra. Jetzt tötet dich der Schwarze Fakir. Ich muß den Weg des Bösen bis zum Ende gehen. Die Gesetze meiner Bruderschaft wollen es so.«
    Wieder pfiff und heulte der Wind, fauchten die glühendheißen Windstöße des Samums. Die schwarze Wolke wurde zu einem riesigen Skorpion mit glühenden Augen. Die beiden Beduinen schossen auf ihn.
    Doch selbst ihre magischen Kugeln konnten das Ungeheuer nicht verwunden. Der Skorpionschwanz zuckte vor. Brüllend wälzten sich die Beduinen am Boden und starben binnen kurzem unter Krämpfen, Schaum vor dem Mund.
    Zamorra rannte los, zu Bill, Nicole und Amal. Der riesige Skorpion, so groß wie ein ausgewachsener Stier, erwartete ihn. Er bewegte sich blitzschnell. Vor ihm weglaufen zu wollen, war sinnlos. Bevor Zamorra noch die kleine Gruppe erreichte, sprang Bill Fleming vor den Skorpion hin und gab mit der schweren Coltpistole zwei Schüsse auf ihn ab.
    Die Zangen des Riesenskorpions packten Bill, erwischten ihn hinten am Burnus und hoben den Aufbrüllenden empor. Nicole schrie vor Entsetzen. Amal fiel in Ohnmacht. Weder die todesmutigen Ben Nafud noch sonst jemand wagte sich einzumischen.
    Zamorra blieb vor dem Skorpion stehen, sein magisches Amulett in der Hand. Silbrig strahlte es. Ein heller Glanz ging davon aus, der gegen die düstere Ausstrahlung des Skorpions ankämpfte.
    »Hussein Abdulacer«, sagte Zamorra, »du bist sehr alt und den Weg der Schwarzen Magie und des Bösen fast bis zum Ende gegangen. Aber vielleicht gibt es doch noch eine letzte Möglichkeit der Umkehr für dich. Bereue und berühre das magische Amulett. Schwöre dem Bösen ab. Vielleicht erbarmt dein Gott Allah sich deiner.«
    »Es ist zu spät«, sagte der Skorpion mit der Stimme, die Zamorra schon mehrmals gehört hatte. »Ich kann nicht mehr umkehren.«
    »Vielleicht doch. Versuche es!«
    Sekunden vergingen, eine Minute, zwei. Dann setzte der schwarze Skorpion Bill sanft in den Sand. Sein Schwanz mit dem Giftstachel bewegte sich. Zamorra trat der Schweiß auf die Stirn. Er wußte, daß er in Todesgefahr schwebte.
    Er hätte sich mit dem Amulett auf den Skorpion stürzen können. Vielleicht hätte er ihn töten können. Aber er wäre sicher dabei gestorben, und wohl auch Nicole und Bill. Zamorra hatte bei den Ben Nafud viel über den Schwarzen Fakir gehört und sich seinen Reim gemacht.
    Hussein Abdulacer hatte sich in die Wüste verkrochen, um das Böse, das er in sich trug, nicht wie ein Krebsgeschwür wuchern zu lassen. Eine seiner Zangen bewegte sich nach vorn, berührte das Amulett. Ein grelles Licht gleißte auf, blendete die Menschen.
    Ein schriller Schrei. Dann war der schwarze Riesenskorpion verschwunden. Zamorra ging zu Bill und Nicole, die sich um die bewußtlose Amal mühte. Bill schaute völlig verdattert drein.
    »Was war das jetzt?« fragte er.
    »Hussein Abdulacer, der Letzte der Schwarzen Fakire, hat den Weg der Schwarzen Magie verlassen«, sagte Zamorra. »Er

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