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0079 - Der Tyrann von Venedig

0079 - Der Tyrann von Venedig

Titel: 0079 - Der Tyrann von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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Explosion zerfetzte beide Schiffe. Glas klirrte. Trümmer schwirrten wie Geschosse durch die Luft.
    Eine Flutwelle raste durch den engen Canale und spülte Jane und Suko mit sich fort.
    ***
    Ich wuchs über mich hinaus und sprengte den Griff der Skelette.
    Noch bevor der Schwarze Doge reagieren konnte, schnellte ich mich mit einem Hechtsprung auf Antonio Gianelli.
    Der Junge stieß einen Schrei aus und ließ sich vorwärts fallen direkt auf die Schwertspitze zu. Mein Fußtritt fegte in letzter Sekunde das Schwert beiseite.
    Hart prallte ich gegen Antonio, krallte mich an ihm fest und rollte mit ihm über den Steinboden.
    »Packt ihn!« brüllte der Schwarze Doge. »Packt ihn, Bei Satan! Tötet ihn!«
    Antonio riß sich von mir los. Der Junge sprang auf und stürzte sich auf das Schwert. So konnte ich ihn nicht zurückhalten. Er würde es immer wieder versuchen, solange der Befehl des Schwarzen Dogen ihn dazu zwang.
    Sie hatten einen Fehler begangen und mir die Waffen gelassen. Sie waren sich ihrer Sache zu sicher gewesen. Die Überheblichkeit des Dämons rächte sich jetzt.
    Ich riß mein Hemd auf. Hell erstrahlte das Silberkreuz, als es direkt mit dem Bösen konfrontiert wurde. Blitze schossen nach allen Seiten.
    Die Knochenmänner, die bereits auf mich losgingen, wichen zurück. Ein Skelett löste sich in seine Bestandteile auf.
    Der Schwarze Doge floh in den Hintergrund des Saals. An der Stirnseite erhob sich ein Thronsessel. Mit einem weiten Sprung brachte sich der Dämon in Sicherheit. Ich sah noch, wie er sich verkrümmt auf dem Thron zusammenkauerte und mich mit seinen weißen Augen belauerte.
    Aus seinem Maul gellten unflätige Beschimpfungen und immer wieder Befehle. Sie trieben die Skelette gegen mich vor.
    Ich mußte mich auf die Kraft des Kreuzes verlassen, denn ich konnte mich noch nicht auf meine Gegner konzentrieren. Ich stellte mich zwischen Antonio und das Schwert.
    Als ihn die leuchtenden Strahlen des Symbols des Guten trafen, richtete er sich hoch auf.
    In seinem Inneren stritten die beiden Mächte gegeneinander. Das dauerte ein paar Sekunden.
    Himmel, so lange hätte ich nicht Zeit! Trotz des Kreuzes rückten die Skelette immer weiter gegen mich vor. Außerdem hörte ich von draußen Schwirren von unzähligen Flügeln und aufgebrachtes Gurren.
    Die Tauben griffen in den Kampf ein!
    Ich riß die Beretta aus der Schulterhalfter und jagte den Skeletten zwei Schüsse entgegen. Die silbernen Kugeln warfen drei von ihnen um. Mit der linken Hand zog ich den silbernen Dolch. Ein Knochenmann sprang mich an. Ich ließ ihn genau in die Klinge laufen.
    Der Dolch glitt von den Knochen ab, aber allein die Berührung löste den Zerfallsprozeß aus. Klappernd stürzte das Skelett zu Boden. Wieder ein Gegner weniger.
    »Antonio! Komm zu dir!« schrie ich den Jungen an. »Lauf weg! Flieh!«
    Ich konnte mich nicht mehr mit ihm aufhalten! Mit jeder Sekunde schickte der Schwarze Doge mehr Skelette in den ungleichen Kampf.
    »Lauf!« schrie ich noch einmal und sprang auf Antonio zu.
    Für einen Moment streifte ihn das silberne Kreuz. Er zuckte wie unter einem heftigen Stromschlag zusammen. Der Blick seiner dunklen Augen klärte sich.
    »Lauf weg! Flieh!« zischte ich ihm zu.
    Knöcherne Finger legten sich von hinten um meinen Hals, ich stach blindlings mit dem Silberdolch über meinen Kopf hinweg. Die Spitze traf auf einen harten Widerstand. Die Klauen lösten sich.
    Endlich tat Antonio etwas! Er warf sich herum und rannte auf die einzige Tür des Saals zu.
    Der Schwarze Doge kreischte in den höchsten Tönen. Ich konnte ihn nicht mehr verstehen!
    Sie bildeten einen dichten Ring um mich, die lebenden Skelette. Ihre Pranken pfiffen durch die Luft, doch wenn ich mich ihnen zuwandte, wichen sie vor der Macht meines Kreuzes zurück. Ich mußte nur darauf achten, daß sie mir nicht in den Rücken fielen.
    Ich wich an die Wand zurück. Die Kugeln aus der Beretta sparte ich mir lieber auf, falls es noch dicker kam. Wagte sich ein Skelett trotz allem zu nahe an mich heran, spießte ich es mit dem Silberdolch auf. Drei Knochenmänner verwandelte ich zu Staub. Die anderen gingen auf Distanz.
    Plötzlich füllten sie den Saal. Die Tauben von Venedig! Sie waren überall, stürzten sich auf mich herunter, doch dicht vor mir drehten sie ab. Das silberne Kreuz schützte mich auch vor ihnen!
    Das Schreien des Schwarzen Dogen steigerte sich noch mehr! Er stieß grauenhafte Worte in der Sprache der Hölle aus, daß der Boden

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