Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0079 - Die Atomhölle von Gray Beast

Titel: 0079 - Die Atomhölle von Gray Beast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Triebkraft ist, die dir diesen Plan eingab?"
    Perry Rhodan hatte eine rasche Antwort auf der Zunge. Dann überlegte er es sich jedoch und antwortete erst eine Weile später. „Nicht ganz sicher, Arkonide", gestand er kopfschüttelnd. „Vielleicht ist wirklich Thoras Tod der Anlaß. Aber was soll die Frage? Haben wir uns nicht jeden einzelnen Zug, den wir unternehmen wollen, hundert- oder tausendmal durch den Kopf gehen lassen? Haben wir nicht unsere Pläne so sorgfältig wie möglich gemacht? Haben die positronischen Automaten nicht einwandfrei errechnet, daß die Wahrscheinlichkeit für ein Gelingen des Vorstoßes unter den gegebenen Umständen mehr als neunzig Prozent beträgt? Spielt es da noch eine Rolle, welches der eigentliche Anlaß war?"
    Atlan zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, daß es eine Rolle spielt. Pläne, auf die man nur im Zustand der Erregung, aber nicht mit nüchternem Verstand kommt, haben meist irgendwo einen Fehler. Und natürlich ist die Existenz des Fehlers unabhängig davon, ob man ihn sieht oder nicht."
    „Die Positronik hätte ihn entdeckt", antwortete Rhodan.
    Daß Atlan mit seinen Plänen nicht völlig einverstanden war, bedrückte ihn auf merkwürdige Weise.
    Seitdem sie zusammenarbeiteten, hatte es so gut wie keine Meinungsverschiedenheiten zwischen ihnen gegeben. Dies war die erste schwerwiegende. In Sekundenschnelle ließ Perry Rhodan sich noch einmal all die Gründe durch den Kopf gehen, die ihm plausibel gemacht hatten, daß gerade jetzt ein günstiger Augenblick für den Angriff auf Arkon gekommen sei. Er fand auch diesmal keinen Fehler, und da auch die Computer keinen gefunden hatten, kam er zu der Ansicht, daß Atlan ganz einfach ein Pessimist sei. Er mochte damit zu tun haben, daß Arkon, wenn es auch unter der Regentschaft eines mächtigen Roboters stand, seine Heimat war. Im Zusammenhang mit der Heimat spielten Ressentiments stets eine Rolle, aber die terranische Flotte konnte nichts mit Ressentiments anfangen.
    Perry Rhodan warf einen Blick auf die Uhr. Es war jetzt elf Uhr dreiunddreißig.
     
    *
     
    Auf den Rundsichtschirmen der Optik waren die Schiffe nicht zu sehen. Aber auf den dunkelgrün leuchtenden Mattscheiben der Ortergeräte zeigten sie sich als strahlende Knotenpunkte eines feinmaschigen, regelmäßigen Netzes.
    General Deringhouse betrachtete das Bild nachdenklich, fast andächtig. Sie waren alle versammelt, mehrere tausend Schiffe, die bereit waren, dem Robot-Regenten auf Arkon Respekt vor seinen terranischen „Verbündeten" einzuflößen.
    Eine riesige Flotte - nach irdischen Maßstäben. Deringhouse glaubte, je länger er das Bild betrachtete, die Kraft körperlich zu spüren, die diesen Schiffen innewohnte. Er wußte, wie groß die Macht war, die sie besaßen. Es war ihm klar, daß die Gesamtenergie der Flotte, von einem Verantwortungslosen angewandt, ausreichen würde, um ganze Sonnensysteme aus den Fugen zu reißen und zu vernichten.
    Nun, auch das arkonidische war nur ein Sonnensystem. Von gewaltigen Festungsringen umgeben, gewiß, aber nur ein einzelnes System. Die Schwierigkeit war, dachte er, rasch und tief genug vorzustoßen. Gelang das, dann hatte der Regent den Krieg verloren, bevor der Krieg begonnen hatte.
    Der Schlag wird gelingen, dachte Deringhouse. Wir werden vor Arkon stehen, während sich das Robotgehirn noch mit dem Druuf-Problem befaßt. Und danach wird es in der Galaxis anders aussehen.
    Wir werden uns frei bewegen können und keine geistigen Kopfstände mehr machen müssen, um die galaktischen Positionen der Erde und unserer wichtigen Stützpunkte geheimzuhalten.
    Wir hätten es schon längst tun sollen, dachte er weiter. Wir wissen, daß der Regent in den vergangenen siebzig Jahren keine Fortschritte in technischer Hinsicht mehr gemacht hat. Wir sind ihm an Qualität überlegen, und dafür, daß die Quantität nicht entscheidet, wollen wir nach Kräften sorgen.
    Er wußte, daß die verantwortlichen Offiziere nicht anders dachten als er. Der Schlag gegen Arkon lag seit zwei Jahren in der Luft, und in den vergangenen Monaten hatten sie sozusagen die Luft anhalten müssen, um nicht ungeduldig zu werden. Als der Startbefehl kam, hatte die ganze Flotte einen einstimmigen Schrei der Begeisterung ausgestoßen.
    Deringhouse sah noch einmal auf den Schirm. Fünfhunderttausend Männer warteten fieberhaft darauf, daß sie beweisen könnten, was in ihnen steckte. Nimm dich in acht, Arkon!
    Um elf Uhr sechsunddreißig Terrania-Zeit fing

Weitere Kostenlose Bücher