Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0079 - Die Atomhölle von Gray Beast

Titel: 0079 - Die Atomhölle von Gray Beast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ein Blitz von unerträglicher Helligkeit. In einem Wirrwarr von bunten, glühenden Ringen sah er Reginald Bulls Gesicht verschwinden. Dann zerplatzte plötzlich mit klingendem Knall die Glasscheibe, durch die Judson sonst über sein Pult hinweg auf die weite Landefläche des Raumhafens gesehen hatte. Die Faust eines Riesen ergriff ihn, hob ihn aus dem Stuhl und schleuderte ihn gegen die Rückwand. Er schrie vor Schmerz. Halb bewußtlos lag er ein paar Sekunden lang auf dem Boden. Aber als er sich aufzurichten versuchte, gelang es ihm zu seiner Überraschung ohne Schwierigkeit.
    Der Raum, in dem er bisher gesessen hatte, war allerdings verschwunden. Neben ihm lag ein zerbrochener Stuhl. Wände und Decken hatte der Druck der Explosion ein paar hundert Meter weit weggeschleudert und mit anderen Trümmern zu einem Haufen Durcheinander aufgeschichtet.
    Aus der Mitte des Landefeldes stieg der Glutstrahl einer kleinen Kernbombe in die Höhe. Judson fühlte die Hitze, die von ihr ausging. Er war froh, daß er im kritischen Augenblick das Glassitfenster noch vor sich gehabt hatte. Ohne das Fenster wäre er jetzt ein graubraunes Stück menschlicher Schlacke gewesen. Jetzt war das Fenster nicht mehr da. Die nächste Bombe würde ihn ungeschützt auf offenem Gelände treffen und nachholen, was die erste versäumt hatte. Er sah sich um. Weiter im Hintergrund hatte der Luftdruck der Explosion ein paar flache, barackenähnliche Gebäude verschont. Sie standen ein wenig windschief, aber sie waren noch in Ordnung. Er lief hinüber. Seltsamerweise spürte er keine Angst Alles, was er wollte, war ein Interkom, um mit seinen Männern in Verbindung bleiben zu können.
    Während er lief, erhob sich rechts vor ihm eine Abwehrrakete vom Boden. Auf glühendem Partikelstrahl schoß sie fast senkrecht in den blauen Himmel. Mike Judson blieb stehen und starrte ihr verwundert nach. Er starrte immer noch, als hoch über dem Blau der grelle Glutball der Explosion aufleuchtete und ihn blendete. Er hatte keinen Ton gehört, weder vom Abschuß, noch vom Donnern des Triebwerks. Er hob die rechte Hand und schnippte Daumen und Mittelfinger dicht neben dem Ohr. Nichts. Es blieb still.
    Er hatte das Gehör verloren. Ob für immer oder nur zeitweise, konnte er nicht entscheiden. Auf jeden Fall hätte ihm nichts Schlimmeres passieren können jetzt, da er in den Augenblicken höchster Gefahr Befehle geben und Meldungen entgegennehmen mußte. Hilflos und unsicher setzte er sich wieder in Bewegung. Die Kernbombe hatte Tonnen von Staub in die Luft geschleudert, und die sich ausbreitende Staubwolke begann nun den Himmel zu verschleiern. Es wurde finster. Die gleißenden Lichtfinger der Triebwerksstrahlen zuckten wie Blitze eines mächtigen Gewitters durch das Halbdunkel.
    Stolpernd erreichte Judson die vorderste der Baracken. Die Vordertür klemmte, aber Judson öffnete sie mit einem heftigen Tritt, in dem alle Wut über seine Hilflosigkeit lag.
    Drinnen war es finster. Die Bombe schien die Stromversorgung des Stützpunkts zum Teil lahmgelegt zu haben. Judson tastete sich bis zum Interkom und schaltete ihn ein. Der Interkom wurde aus einer anderen Leitung gespeist. Der Bildschirm und die Kontrollampen leuchteten augenblicklich auf.
    Mike Judson überlegte, was er nun tun solle. Die Welt um ihn herum lag in bedrückender, gefährlicher Stille. Er schien alleine auf dem ganzen Planeten zu sein. Das Leuchten der Raketenabschüsse, der treibende Staub, die geduckten Gestalten der Männer, die hier und dort durch die Dämmerung huschten, das alles waren Dinge, die sich in einem anderen Universum abspielten und mit Mike Judson überhaupt nichts zu tun hatten.
    Judson raffte sich auf. Er mußte etwas unternehmen; die dort draußen warteten auf seine Anweisungen.
    Er versuchte zu schätzen, wie viele von den dreiundzwanzig zurückgebliebenen Schiffen noch intakt waren, und kam auf etwa fünfzehn. Die restlichen acht hatte die Kernbombe auseinandergerissen, umgeworfen, eingedrückt oder zerschmolzen Judson wählte den Orterposten. Das rote, schwitzende Gesicht eines Mannes erschien auf dem Bildschirm. „Hören Sie zu!" bellte Judson. „Ich bin taub, ich kann Sie nicht verstehen. Wenn Sie auf meine Fragen antworten, tun Sie es mit Zeichen, oder schreiben Sie etwas auf ein Stück Papier. Ist das klar?"
    Er sah, wie der Mann nickte und dazu etwas sagte, aber er verstand es nicht. „Wo steht der Feind?" wollte Judson wissen.
    Der Orter neigte sich zur Seite. Ein paar

Weitere Kostenlose Bücher